Der #Staatsfunk als Teil der nationalen Sicherheitsinfrastruktur. (Schon wieder.) Und wiederum haben wir von allem nichts gewusst… (so?)

Langsam: Mein Blog ist mein Karten­raum und keine Bühne. Ich weiss wie man pub­liziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreib­stand | warum ich nicht pub­liziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte.

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Anlass zu diesem Eintrag:

Ein kleines Textlein von infos­per­ber ver­an­lasst mich, ein­mal mehr eine Überblickssamm­lung von Ein­trä­gen zu machen… Das infor­ma­tionelle Desaster — von Uni­ver­sität, über Poli­tik bis hin zur soge­nan­nten vierten Gewalt: Ein grandios­es Anschau­ungsstück­lein:

Summary

Du hast bish­er fol­gende Bausteine zusam­menge­tra­gen:

  1. His­torische Rolle des Radios
    • Vom Nazi-Pro­pa­gandain­stru­ment zum Kam­pag­nen­medi­um (BBC, Radio Beromün­ster).
  2. Trans­for­ma­tion des Staats­funks
    • Zer­fall in die Rolle ein­er Kom­po­nente der nationalen Sicher­heit­sar­chitek­tur.
  3. Poli­tis­che Ein­flussnahme
    • #NoBil­lag-Ini­tia­tive, spätere Beloh­nung der Ini­tianten, „good cop – bad cop“-Logik in der Parteien­poli­tik.
    • Verbindung von Neolib­er­al­is­mus über lib­eralen Pater­nal­is­mus hin zum Tech­nofeu­dal­is­mus.
  4. Fall­beispiele für Infor­ma­tion­skon­trolle
    • #Walder­Gate während Coro­na.
    • Infos­per­ber-Beispiel zu Laborthese und Coro­na, inkl. Gate­keep­ing-Mech­a­nis­men und jour­nal­is­tis­ch­er Sprachüber­nahme („Ver­schwörungs­the­o­rie“).
  5. Medi­en­rhetorik und Banal­isierung
    • Beispiel Lokaljour­nal­is­mus zu glob­alen The­men (Trump-Zölle im Glarn­er­land).
  6. Wis­senschaftliche Begleitung & Qual­itätssicherung
    • Prof. Dr. Vinzenz Wyss: Jour­nal­is­mus als gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion, Qual­ität­szirkel, Rolle im Staats­funk.
  7. Bild­ma­te­r­i­al
    • Eigen­darstel­lun­gen und Illus­tra­tio­nen, die nar­ra­tive Selb­st­bilder und Macht­po­si­tio­nen der Akteure unter­stre­ichen.
  8. Method­is­che Grun­dan­nahme
    • Staats­funk als Teil der Sicher­heitsin­fra­struk­tur; öffentliche Nar­ra­tive oft verz­er­rt, ver­schoben oder banal­isiert.

Nach dem #NoBil­lag-Stunt – dieser „good cop / bad cop“-Inszenierung zwis­chen lib­ertären Abriss­bir­nen und lib­er­al-pater­nal­is­tis­chen Bewahrern – zeigte sich in der Pan­demie endgültig, dass der öffentlich-rechtliche Rund­funk in der Schweiz nicht nur informiert, son­dern diszi­plin­iert. #Walder­Gate war kein Aus­rutsch­er, son­dern ein Pro­to­typ: orchestri­erte Kom­mu­nika­tion ent­lang ein­er geschlosse­nen Kette von Behör­den, Poli­tik, Wis­senschaft und SRF-Redak­tio­nen, bei der „Kri­tik“ nur als chore­o­gra­phiert­er Bestandteil vorkam.

Diese Rolle ist kein Schweiz­er Son­der­fall. Prof. Dr. Vinzenz Wyss prägte dafür den nüchter­nen Begriff „gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion“ – ursprünglich gedacht als inte­gra­tive Funk­tion des Jour­nal­is­mus. Heute ist sie strate­gisch aufge­laden: BBC, ARD und SRF sind nicht mehr nur Tak­t­ge­ber des öffentlichen Diskurs­es, son­dern Knoten­punk­te in der infor­ma­tionellen Sicher­heit­sar­chitek­tur ihrer Staat­en. Fact-Check­ing-Ein­heit­en, Krisenko­or­di­na­tion­spools der EBU und einge­bet­tete „ver­trauenswürdi­ge Experten“ bilden dabei ein abgestuftes Sys­tem: Closed (interne Lagen), Gat­ed (Zugang für Auser­wählte), Open (kuratierte Öffentlichkeit), Free (Rand­kom­mu­nika­tion in Nis­chen).

Das Para­doxe: Der öffentlich-rechtliche Rund­funk hält weit­er­hin am Selb­st­bild der „vierten Gewalt“ fest – in der Real­ität aber ist er längst Teil der Exeku­tive. Nicht als Gegengewicht, son­dern als Ver­stärk­er. Wer hier von „Medi­en­frei­heit“ spricht, meint die Frei­heit, inner­halb vorgegeben­er Gren­zen zu operieren. Alles andere liegt ausser­halb des Tak­t­ge­fühls – und wird von den Syn­chro­ni­sa­tion­s­maschi­nen als Störung, nicht als Beitrag behan­delt.

Und genau hier wird es brisant: Selb­st Plat­tfor­men, die jahrzehn­te­lang bewusst am Rand des politisch/journalistisch Sag­baren operierten, rutschen in diese Logik hinein. Infos­per­ber – lange der Inbe­griff für kratzende, unbe­queme Recherche – set­zt heute in ein­er Schlagzeile das Wort „Ver­schwörungs­the­o­rie“ ohne Anführungsze­ichen. Damit übern­immt er nicht nur den unsäglich dum­men Kampf­be­griff, son­dern akzep­tiert impliz­it den Gate­keep­er-Mech­a­nis­mus: Jour­nal­is­mus als Legit­i­ma­tion, wer über­haupt als Gesprächspart­ner gilt. Aus­gerech­net bei einem Stück, das detail­liert aufzeigt, wie eine echte Ver­schwörung gegen „Ver­schwörungs­the­o­retik­er“ lief. Der Effekt: Kri­tik bleibt im Sys­tem – als Teil sein­er Syn­chro­ni­sa­tion.


Wozu Journalismus? Wozu staatlich zwangsfinanzierter Rundfunk?

Was siehst du bisher, #chatGPT‑5?

Kurz vor­weg: Deine Seite blockt mich aktuell hin­ter ein­er Captcha-Wand (Imunify360), ich kon­nte den Beitrag nicht öff­nen. Wenn du mir kurz den Text hier reinkopierst (oder mich whitelis­test), schaue ich deine erste Samm­lung im Detail an. Bis dahin habe ich dir eine schlanke, belast­bare Struk­tur und frische Quellen zusam­mengestellt – inkl. deutsch­er Her­leitung und CH-Gegen­warts­bezug.

  1. Vorschlag neue Struk­tur für /staatsfunk
  1. Kurzthese & Begriff­sar­beit
    a) „Staats­funk“ als Kampf­be­griff vs. ver­fas­sungsrechtliche „Staats­ferne“. (M — Men­schen Machen Medi­en (ver.di), bpb.de)
  2. His­torische Her­leitung (Deutsch­land)
    a) Alli­iertes BBC-inspiri­ertes Mod­ell, Dezen­tral­isierung, ARD-Grün­dung (1950). (bpb.de)
    b) 1. Rund­funkurteil (1961, „Ade­nauer-Fernse­hen“). (bpb.de, Ser­vat, Stasi-Unter­la­gen-Archiv)
    c) 3. Rund­funkurteil (1981, Weg zur dualen Ord­nung). (bpb.de, Ser­vat)
    d) ZDF-Urteil (2014, Gremien-Staats­ferne). (bundesverfassungsgericht.de)
    e) Rund­funkbeitrag-Beschluss (2021). (bundesverfassungsgericht.de)
  3. Auf­trag, Finanzierung, Auf­sicht
    a) Rund­funk­frei­heit (Art. 5 GG), KEF/Beiträge, Gremien. (Deutsch­landra­dio)
  4. Skan­dale, Gov­er­nance-Risiken, Reformp­fade
    a) RBB/Schlesinger – Ver­fahren, Lehren, aktuelle Lage (2025). (Deutsch­land­funk, ZDFheute, Der Spiegel)
  5. Schweiz: SRG/Serafe – His­to­rie & Abstim­mungen
    a) No-Bil­lag (2018, 71.6 % Nein). (uvek.admin.ch, Schweiz­er Radio und Fernse­hen (SRF))
    b) „200-Franken-Initiative“/Halbierungsinitiative, Bun­desrat­slin­ie (300 CHF bis 2029), Par­la­ments­stand (Sommer–Aug 2025). (Bun­de­samt für Kom­mu­nika­tion, Par­la­ment, Schweiz­er Radio und Fernse­hen (SRF))
    c) Ser­afe-Man­dat 2026–2034. (Ser­afe)
  6. Sprach­poli­tik & Diskur­s­analyse
    a) Wer nutzt „Staats­funk“ wie/wozu? Rechte Rhetoriken, Medi­enkri­tik, Gege­nar­gu­mente. (Deutsch­land­funk, Über­me­di­en)
  7. Fallbeispiele/Best-&-Bad-Practice (DE/CH)
  8. Offene Fra­gen, eigene Posi­tion, Calls-to-Action
  9. DE-Her­leitung (kom­pakt, ziti­er-ready)
  1. 1950: ARD-Grün­dung als Län­derver­bund (BBC-inspiri­ert, Dezen­tral­isierung). (bpb.de)
  2. 1961: 1. Rund­funkurteil stoppt Ade­nauers „Deutsch­land-Fernse­hen GmbH“ – Schutz der Staats­ferne. (bpb.de, Stasi-Unter­la­gen-Archiv)
  3. 1981: 3. Rund­funkurteil ebnet duales Sys­tem (ÖRR + pri­vat). (bpb.de)
  4. 2014: ZDF-Urteil begren­zt staatlichen Ein­fluss in Gremien. (bundesverfassungsgericht.de)
  5. 2021: BVer­fG zwingt Län­der zur Beitragsan­pas­sung (18.36 €). (bundesverfassungsgericht.de, rundfunkbeitrag.de)
  6. CH-Sta­tus (Stand: 14.08.2025)
  1. 2018: No-Bil­lag deut­lich abgelehnt (71.6 %). (uvek.admin.ch, Schweiz­er Radio und Fernse­hen (SRF))
  2. 2024: Bun­desrat lehnt Hal­bierungsini­tia­tive ab, senkt aber bis 2029 stufen­weise auf 300 CHF. (Bun­de­samt für Kom­mu­nika­tion)
  3. 2025: Nation­al­rat Debat­te; Stän­der­ats-KVF emp­fiehlt Ablehnung (12:1). (Schweiz­er Radio und Fernse­hen (SRF))
  4. Ser­afe bleibt Erhe­bungsstelle (Man­dat 2026–2034). (Ser­afe)
  5. Samm­lung: Quellen zum Ein­bauen (Auswahl)
The­maLandQuelleDatumKurzno­tiz
ARD-Grün­dung/Dezen­tral­isierungDEbpb: 75 Jahre öffentlich-rechtlich­er Rund­funk10.06.2025Ursprung, BBC-Vor­bild, Län­der­logik
1. Rund­funkurteilDEbpb-Dossier (PDF)1961 / Aufar­beitungStoppt Ade­nauers TV-Plan; Magna Char­ta
3. Rund­funkurteilDEbpb-Dossier (PDF)16.06.1981Duale Ord­nung ver­ankert
ZDF-Urteil/S­taats­ferneDEBVer­fG PM · Urteil25.03.2014Gren­zen für staatliche Vertreter in Gremien
Beitrag 18.36 €DEBVer­fG Beschluss 20.07.2021 · Beitragsser­vice PMJul–Aug 2021Finanzierung/KEF bestaetigt
RBB/SchlesingerDEZDFheute · LTO16.07.2025Ver­fahren, Gov­er­nance-Lern­ef­fek­te
„Staats­ferne“ im DiskursDEDeutsch­land­funk: „Staats­ferne“ war neu für die Deutschen19.06.2025His­to­rie + Gegen­warts­de­bat­te
No-Bil­lagCHBun­deskan­zlei Resul­tate · UVEK04.03.201871.6 % Nein, Refor­m­druck bleibt
Hal­bierungsini­tia­tiveCHBun­desrat MM · Par­la­ment Dossier 24.060 · SRF Überblick19.06.2024 / 02.06.2025Ablehnung, Reduk­tion bis 300 CHF
Par­la­ments­standCHPar­la­ment 24.060 · SRF Marathon­de­bat­te · SRF: KVF‑S 12:12025Dossier + Debatten/Kommission
Ser­afe-Man­datCHAdmin PM 16.09.2024 · Ser­afe16.09.2024Man­datsver­laengerung 2026–2034
Kampf­be­griff „Staats­funk“DEÜber­me­di­en · ver.di MMM · Böll-Studie (PDF)2017 / 2020Einord­nung als poli­tis­ch­er Frame

6. Konkrete Redak­tion­sh­in­weise

  1. Eröffne mit 3 Sätzen: Begriff­sklärung (Kampf­be­griff vs. Staats­ferne), Norm­rah­men (Art. 5 GG), CH-Bezug (Ser­vice public/Abgabe). Quellen an den Satzen­den.
  2. Baue die DE-Her­leitung als num­merierte Time­line (5 Punk­te oben).
  3. Danach „Heute“: Finanzierung, Gremien, aktuelle Fälle (RBB), dann Schweiz (No-Bil­lag → Hal­bierungsini­tia­tive).
  4. Schliesslich dein eigen­er Frame (z. B. #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix: Legit­i­ma­tion, Zugang, Anord­nung, Durch­set­zung) auf konkrete Gov­er­nance-Hebel im ÖRR ange­wandt (Gremien-Beset­zung, Trans­parenz, Ombudsstellen, Beitragsar­chitek­tur).

Wenn du mir die aktuelle Rohfas­sung reinkopierst, passe ich dir die Abschnitte direkt an, verschiebe/straffe Über­schnei­dun­gen und ver­linke die Quellen präzise.

Eine kurze Geschichte von ARD — ZDF — populärwissenschaftlichen Magazinen wie: “Nano” auf 3Sat

Ok. Hier ist der kom­pak­te Ein­stieg – Time­line plus eine kleine Über­sicht­sta­belle.

  1. Mini-Time­line (kurz und zitier­fähig)
  1. 1950: ARD wird als Län­derver­bund gegrün­det – Beginn des föderalen ÖRR in DE. (bpb.de, His­torische Kom­mis­sion ARD)
  2. 1962/1963: ZDF-Staatsver­trag; Sendestart am 1. April 1963. (bpb.de, DIGITAL FERNSEHEN)
  3. 1984: 3sat entste­ht als Gemein­schaft­spro­gramm von ZDF, ORF, SRG; 1993 tritt die ARD bei. (3sat.de)
  4. 1999: 3sat startet das werk­tägliche Wis­senschafts­magazin „nano“. (Wikipedia, 3sat.de)
  5. Seit 1993: „Quarks“ als WDR/ARD-Wis­senschafts­magazin im Ersten-Ver­bund. (Wikipedia)
  6. ZDF-Lin­ie der Wis­sens­magazine: von „Aus Forschung und Technik“/„Abenteuer Forschung“ zu „Leschs Kos­mos“ (seit 2014; 2024 in „Ter­ra X Har­ald Lesch“ über­führt). (Wikipedia, ZDF)
  7. 3sat-Ver­tiefung: „sco­bel“ als Wis­senschafts-Talk­for­mat. (3sat.de)
Ein­tragTypQuellenStart/GruendungKurzno­tiz
ARDRund­funkver­bundHis­torische Kom­mis­sion der ARD · Wikipedia09.06.1950Foed­eraler Ver­bund der Lan­desanstal­ten
ZDFSenderZDF: 60 Jahre ZDF (Pressemappe) · bpb-Info (PDF)01.04.1963Sendestart in Eschborn, Sitz Mainz
3satGemein­schaftssender3sat auf einen Blick · WikipediaGru­en­dung 13.07.1984 · Start 01.12.1984 · ARD seit 08.07.1993Kul­turver­bund ZDF/ORF/SRG; ARD seit 1993
nanoMag­a­zin3sat: NANO · Wikipedia · fernsehserien.de01.12.1999Taeglich­es Wis­senschafts­magazin auf 3sat
QuarksMag­a­zinWikipedia · ARD/W­DR-Info (Mediathek/Portal)14.04.1993WDR/ARD Wis­senschafts­magazin
Leschs Kos­mos → Ter­ra X Har­ald LeschReihe/MagazinZDF: Leschs Kos­mos · ZDF-Presse: Umbe­nen­nung zu Ter­ra X Har­ald Lesch · PM zur Umstel­lungLeschs Kos­mos seit 2014 · Relaunch 05/2024Rei­hen­ti­tel unter Ter­ra X
sco­belTalk/Format3sat: sco­bel · Wikipedia · 3sat: WissenHoch217.04.2008–12.06.2025Wis­senschafts-Talk auf 3sat

Vorgeschichte des Staatsfunks in Deutschland

  1. 1923 – Geburtsstunde des deutschen Rund­funks
    Am 29. Okto­ber 1923 startet in Berlin die Funk-Stunde AG den Sende­be­trieb. Formell pri­vatwirtschaftlich, tat­säch­lich streng lizen­ziert und überwacht durch das Reich­spost­min­is­teri­um. Tech­nik staatlich, Inhalte nur schein­bar frei – ein Mod­ell, das schon in der Weimar­er Repub­lik auf staatliche Lenkung set­zte.
  2. 1924–1932 – Weimar­er Rund­funkmod­ell
    Regionale Sendege­sellschaften, finanziert über Hör­erge­bühren, kon­trol­liert von Polizei, Innen­min­is­teri­um und Reich­spost. Keine staats­ferne Öffentlichkeit – der Rund­funk galt als hoheitliche Auf­gabe, poli­tis­che Zen­sur war einge­baut.
  3. 1933–1945 – Gle­ich­schal­tung unter den Nation­al­sozial­is­ten
    Sofor­tige Zen­tral­isierung zur Reich­srund­funkge­sellschaft, direk­te Unter­stel­lung unter das Reichsmin­is­teri­um für Volk­saufk­lärung und Pro­pa­gan­da (Goebbels). Der „Volk­sempfänger“ machte Rund­funk zum Massen­pro­pa­gandain­stru­ment.
  4. 1945–1949 – Alli­ierte Rund­funkho­heit
    Nach Kriegsende übernehmen die Alli­ierten den Rund­funk. Ziel: demokratis­ch­er Neuauf­bau nach britis­chem (BBC) und amerikanis­chem Vor­bild. Strik­te Dezen­tral­isierung, um Machtkonzen­tra­tion wie im NS-Funk zu ver­hin­dern.
  5. 1950 – Grün­dung der ARD
    Föderaler Zusam­men­schluss der neu gebilde­ten Lan­desrund­funkanstal­ten. Offiziell staats­fern, fak­tisch mit Rund­funkräten, in denen staatliche und parteipoli­tis­che Vertreter weit­er­hin einen fes­ten Platz hat­ten. Die Keimzelle für den Vor­wurf „Staats­funk“ war damit von Anfang an gegeben.
  6. 1960–1963 – Das „Ade­nauer-Fernse­hen“ und die Geburt des ZDF
    1960 ver­sucht Bun­deskan­zler Ade­nauer, mit der „Deutsch­land-Fernse­hen GmbH“ einen zen­tral gelenk­ten Fernsehsender aufzubauen. 1961 stoppt das Bun­desver­fas­sungs­gericht diesen Plan im Ersten Rund­funkurteil – Begrün­dung: Ver­let­zung der Staats­ferne.
    Als poli­tisch akzept­abler Ersatz wird 1963 das Zweite Deutsche Fernse­hen (ZDF) gegrün­det. Offiziell zur Plu­ral­isierung, real als Kom­pro­miss: ein weit­er­er bun­desweit­er Sender, getra­gen von den Län­dern, aber poli­tisch neu aus­tari­ert. Kri­tik­er sahen darin schon damals „Augen­wis­cherei“ – zwei öffentlich-rechtliche Schw­ergewichte, die sich nur im Stil, nicht in der grund­sät­zlichen Staat­snähe unter­schieden.

Eine kurze Geschichte der Vorgeschichte von Staats­funk:

  1. 500 Jahre Massen­me­di­en ohne Rück­kanal
    Seit der Druck­er­presse (ca. 1450) galt: ein Sender (1) sendet an viele Empfänger (n). Rück­mel­dun­gen waren nur indi­rekt und zeitverzögert möglich. Kom­mu­nika­tion­stech­nisch: 1 → n, asym­metrisch, sta­bil.
  2. Funk als n:n‑Revolution
    Ab ca. 1900 brachte der Funk erst­mals echte Wech­sel­seit­igkeit: Zwei Sta­tio­nen kon­nten senden und emp­fan­gen – mobil, draht­los, ohne zen­trale Leit­stelle. Jed­er Empfänger kon­nte poten­ziell auch Sender sein.
  3. „Feind hört mit“ – der Schock der Offen­heit
    Funk war physikalisch öffentlich. Abhören war triv­ial, jede Emp­fangssta­tion kon­nte mitschnei­den. Mil­itärisch führte das zu einem Par­a­dig­men­wech­sel: Wer senden kon­nte, kon­nte auch ver­rat­en – Kryp­tografie wurde von ein­er Spezial­tech­nik zu ein­er Notwendigkeit.
  4. Next Lev­el Kryp­tografie
    Im Funkzeital­ter eskalierte der Bedarf an Ver­schlüs­selung:
    • Erster Weltkrieg: Abfan­gen und Knack­en von Marine­funk.
    • Zweit­er Weltkrieg: Enig­ma und maschinelle Kryp­tografie – und ihr Bruch in Bletch­ley Park.
      Offenes Träger­medi­um bedeutete: Ohne Ver­schlüs­selung keine sichere Kom­mu­nika­tion.
  5. Staats­funk als Rück­kanal-Reduk­tion
    In der zivilen Massenkom­mu­nika­tion wurde das n:n‑Potenzial sys­tem­a­tisch beschnit­ten. Tech­nisch wäre Gegen­seit­igkeit möglich, poli­tisch aber wurde das Prinzip des 1 → n beibehal­ten. Rück­mel­dun­gen nur gefiltert, kuratiert, ins Pro­gramm­for­mat eingepasst – Pseu­do-Rück­kanäle statt echter Wech­sel­seit­igkeit.

Vom Pro­pa­gandain­stru­ment zum Kam­pag­nen­medi­um

  1. NS-Zeit – Radio als Prob­lem
    Der Volk­sempfänger war das Massen­medi­um der Gle­ich­schal­tung. Preis­gün­stig, tech­nisch lim­i­tiert (nur Inlands­fre­quen­zen emp­fang­bar) und pro­pa­gan­dis­tisch aufge­laden – er verkör­perte die totale 1 → n‑Kommunikation ohne Rück­kanal.
  2. Alli­ierte Wende – BBC und Radio Beromün­ster
    Während des Zweit­en Weltkriegs wurde Funk zum Gegen­medi­um:
    • BBC sendete auf Deutsch, gezielt gegen NS-Pro­pa­gan­da, mit jour­nal­is­tis­ch­er Glaub­würdigkeit als strate­gis­ch­er Waffe.
    • Radio Beromün­ster (Schweiz) wurde zur Stimme der Neu­tral­ität – erre­ich­bar für deutsche Hör­er, sym­bol­isch aufge­laden als „Fen­ster zur Welt“.
      In bei­den Fällen: Gle­ich­es tech­nis­ches Medi­um, völ­lig ander­er Ein­satz – Infor­ma­tion statt Indok­tri­na­tion, Glaub­würdigkeit als Muni­tion.
  3. Nachkrieg – BBC-Mod­ell als Vor­lage
    Die Alli­ierten erkan­nten: Glaub­würdi­ger Rund­funk kann selb­st im Krieg als Waffe tau­gen – nicht durch Laut­stärke, son­dern durch Ver­trauen. Das BBC-Prinzip „inform, edu­cate, enter­tain“ wurde zum Blau­pause für den Neuauf­bau in Deutsch­land.
  4. ARD und ZDF – kon­trol­lierte Staats­ferne
    Mit ARD (1950) und ZDF (1963) kam die insti­tu­tionelle Umset­zung: staats­ferne Kon­struk­tio­nen, for­mal unab­hängig, aber struk­turell einge­bet­tet in poli­tis­che Machtver­hält­nisse. Die Lek­tion aus BBC/Beromünster: Glaub­würdigkeit ist strate­gis­ches Kap­i­tal – und wer es kon­trol­liert, kon­trol­liert das Agen­da-Set­ting.

closed – gated – open – free

Vorgeschichte

  1. Funk-Rev­o­lu­tion (1:n → n:n) – Ab den 1920ern wurde aus dem jahrhun­derte­lan­gen 1:n‑Modell der Massen­me­di­en (Druck, The­ater, Kino) ein Echtzeit-Medi­um mit tech­nis­chem Rück­kanal. Zwei mobile Ein­heit­en kon­nten nicht nur senden, son­dern sich auch gegen­seit­ig emp­fan­gen. Diese neue Möglichkeit war strate­gisch wertvoll – und poli­tisch bedrohlich.
  2. Staats­funk – Autoritäre Sys­teme reagierten mit „Funk abzüglich Rück­kanal“: zen­trale Pro­grammho­heit, nur kuratierte oder pseudo­ges­teuerte Rück­mel­dun­gen. Beispiel: nation­al­sozial­is­tis­ch­er Rund­funk.
  3. Kam­pag­nen­funk – Nach 1945 wur­den diesel­ben tech­nis­chen Struk­turen unter BBC, Radio Beromün­ster und anderen Sendern als Werkzeuge demokratis­ch­er Ein­flussnahme genutzt. Der Rund­funk wurde zum Soft-Pow­er-Instru­ment der Alli­ierten.

Insti­tu­tion­al­isierung

  1. ARD (1950) – Föderale Struk­tur, aber poli­tisch und inhaltlich von Lan­dessendern kon­trol­liert. Legit­i­ma­tion: föderale Vielfalt. Kri­tik: fehlen­der echter Rück­kanal, inhaltliche Nähe zu Regierungsnar­ra­tiv­en. → closed
  2. ZDF (1961) – Gegrün­det nach dem „Fernsehstre­it“ als Kor­rek­tur der ARD-Dom­i­nanz. Legit­i­ma­tion: mehr Plu­ral­ität, alter­na­tive Infor­ma­tion­sange­bote. In der Prax­is: neue Insti­tu­tion, aber gle­iche zen­trale Steuerungslogik. → gat­ed

Fall #ZDFwikipedia

  1. Start – Koop­er­a­tion zwis­chen ZDF („Ter­ra X“) und Wikipedia unter Koor­di­na­tion von Prof. Dr. Leon­hard Dobusch. Offizieller Anspruch: Inhalte aus dem ZDF-Archiv unter freier Lizenz für Wikipedia nutzbar machen.
  2. Prob­lem – Die Wikipedia-Com­mu­ni­ty wurde einge­bun­den, aber der redak­tionelle Rah­men und die The­me­nauswahl lagen beim ZDF. Strate­gis­che Kon­trolle: zen­tral, nicht dezen­tral. → gat­ed, nicht open.
  3. Kon­flikt – Kri­tis­che Diskus­sio­nen, wie von dir auf ein­er Pro­jek­t­seite von Wiki­me­di­aDE geführt, wur­den nicht in der öffentlichen Wikipedia-Debat­te aus­ge­tra­gen. Folge: zeitlich unbeschränk­ter Bann (#sms2smsBAN). → De-fac­to-Rück­fall in closed.

Typolo­gie als Analy­sew­erkzeug

  1. Closed – volle Kon­trolle, kein echter Rück­kanal (ARD, NS-Rund­funk, Teile der ZDF-Koop­er­a­tion).
  2. Gat­ed – Zugang formell offen, aber inhaltlich kuratiert und kon­trol­liert (ZDF, Wiki­me­dia-Pro­jek­t­seit­en).
  3. Open – bre­ite, trans­par­ente Teil­habe mit nachvol­lziehbaren Entschei­dungswe­gen (Wikipedia-Artike­lar­beit ohne insti­tu­tionelle Vetos).
  4. Free – voll­ständig dezen­tral, ohne zen­trale Nar­ra­tive (dezen­trale Wikis, Blogs, offene Funknet­ze).

der “erfind­er” von #ZDFwikipedia und seine schwest­er argu­men­tieren für closed ;-)
dobusch/dobusch: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0170840617736930


(…)

(…)

Phase des Zerfalls:

Vom Staats­funk zur infor­ma­tionellen Sicher­heit­sar­chitek­tur

  1. Kalter Krieg – Staats­funk als geopoli­tis­che Infra­struk­tur
    Nach 1945 blieb der Rund­funk nicht nur ein Medi­um, son­dern wurde zu einem Teil der strate­gis­chen Abwehr und Bee­in­flus­sung im Ost-West-Kon­flikt. Sender­struk­turen, Fre­quen­zver­gaben und Aus­land­spro­gramme waren Ele­mente staatlich­er Sicher­heit­slogik – in West­deutsch­land wie in der DDR.
  2. Nach 1990 – Legit­i­ma­tion über „Kul­tur­auf­trag“
    Mit dem Ende des Kalten Kriegs ent­fiel die ide­ol­o­gis­che Frontstel­lung. Öffentlich-rechtliche Sender recht­fer­tigten sich nun primär über Bildungs‑, Kul­tur- und Inte­gra­tionsaufträge. In Wahrheit blieb die strate­gis­che Funk­tion erhal­ten – nur die Begrün­dung ver­schob sich.
  3. 21. Jahrhun­dert – Inte­gra­tion in die dig­i­tale Sicher­heit­sar­chitek­tur
    Mit der Ver­net­zung und den neuen Bedro­hungsszenar­ien (Desin­for­ma­tion, Cyberan­griffe, hybride Kriegs­führung) ver­schob sich der Fokus:
    • Öffentlich-rechtliche Medi­en wur­den als „ver­trauenswürdi­ge Infor­ma­tion­sanker“ im dig­i­tal­en Raum posi­tion­iert.
    • Poli­tisch wurde diese Rolle als Teil der nationalen Resilien­zs­trate­gie ver­standen – nicht mehr nur Kul­tur, son­dern Sicher­heit.
  4. Beispiel Schweiz – Swiss­in­fo
    Laris­sa M. Biel­er, Direk­torin von SWI swissinfo.ch, beze­ich­nete das Por­tal als Teil der „Schweiz­er Sicher­heitsin­fra­struk­tur“. Damit wird das Selb­stver­ständ­nis expliz­it: Staat­sna­he Medi­en sind nicht nur Infor­ma­tions­di­en­ste, son­dern strate­gis­che Assets in der Sicher­heit­spoli­tik.
  5. Ergeb­nis – Staats­funk im Sicher­heitsmodus
    • Inhaltlich: klare Pri­or­isierung von The­men mit sicher­heit­spoli­tis­ch­er Rel­e­vanz.
    • Struk­turell: enge Verzah­nung mit staatlichen Kom­mu­nika­tions- und Abwehrstrate­gien.
    • Rück­kanal: for­mal offen, prak­tisch gefiltert – weit­er­hin gat­ed, sel­ten open, nie free.

#NoBillag und Halbierungsinitiative als Fake-Angriffe der Libertären Liberalen

Dann gehen wir direkt weit­er im Strang:


Vom „Good Cop – Bad Cop“ zum Tech­nofeu­dal­is­mus

  1. #NoBil­lag – Sturm im Wasser­glas mit Sys­tem
    Die 2018 lancierte Schweiz­er Volksini­tia­tive #NoBil­lag wurde von ihren Ini­tia­toren als radikaler Angriff auf die SRG verkauft. Ein­er der Haupt­mach­er erhielt später einen Posten beim Lib­eralen Insti­tut der Schweiz – ein Indiz, dass es nicht um die tat­säch­liche Zer­schla­gung ging, son­dern um das poli­tis­che Spiel: Druck auf­bauen, um die SRG-Posi­tion neu zu ver­han­deln.
  2. Parteien­logik: Good Cop – Bad Cop
    • Bad Cop: laut­stark die Abschaf­fung des Staats­funks fordern, max­i­male Aufmerk­samkeit gener­ieren, Äng­ste weck­en.
    • Good Cop: mod­er­ate Kräfte bieten einen Kom­pro­miss an („Reform statt Abschaf­fung“), sich­ern dabei aber den Kern der Struk­tur.
      Ergeb­nis: Die Insti­tu­tion bleibt, wird aber inhaltlich und struk­turell in Rich­tung poli­tis­ch­er oder wirtschaftlich­er Inter­essen ver­schoben.
  3. Vom Neolib­er­al­is­mus zum lib­eralen Pater­nal­is­mus
    • Neolib­er­al­is­mus: Staats­funk als Kosten­fak­tor und Wet­tbe­werb­sverz­er­rung, Fokus auf Mark­t­logik.
    • Lib­eraler Pater­nal­is­mus: Staats­funk bleibt, wird aber als Instru­ment einge­set­zt, um „richtige“ Entschei­dun­gen zu nud­gen – unter dem Vor­wand von Sicher­heit, Aufk­lärung oder Gemein­wohl.
  4. Tech­nofeu­dal­is­mus – der Endzu­s­tand
    • Macht ver­schiebt sich von nation­al­staatlichen Medi­en­häusern zu glob­alen Plat­tform­struk­turen.
    • Öffentlich-rechtliche Medi­en wer­den zu Erfül­lungs­ge­hil­fen in ein­er hybri­den Ord­nung, in der Plat­tform­be­treiber (Cloud-Lords) und Staat­en kooperieren.
    • Rück­kanäle existieren tech­nisch, sind aber algo­rith­misch kon­trol­liert – max­i­male Form von gat­ed, oft closed-by-algo­rithm.

#NoBillag und Halbierungsinitiative als Fake-Angriffe der Libertären Liberalen

Staatsfunk im Wandel: Vom Rundfunk zur Info-Security—jetzt #WalderGate

1. Vom Kam­pag­nen­medi­um zur Sicher­heit­sres­source
Rund­funk hat sich längst vom klas­sis­chen „Pub­lika­tion­s­mit­tel“ zu einem Ele­ment der nationalen Infor­ma­tion­ssicher­heit entwick­elt – unter Pan­demiebe­din­gun­gen gilt das umso mehr.

2. #Walder­Gate – wenn Staat­srechte und Insid­er­jour­nal­is­mus kol­li­dieren
Der Begriff #Walder­Gate bezog sich auf den uner­warteten Leak hochsen­si­bler Details über einen Impf­stoff-Deal durch den Press­esprech­er des Gesund­heitsmin­is­teri­ums an den Ringi­er-CEO – noch bevor der Bun­desrat öffentlich informiert war (insideparadeplatz.ch).
Das unter­stre­icht gle­ich mehrere Punk­te:

  • Medi­en als Teil der Sicher­heit­sar­chitek­tur: Nicht nur Nachricht­en­liefer­an­ten, son­dern zen­trale Play­er im Kom­mu­nika­tion­s­man­age­ment der Regierung.
  • Ver­trauens­bruch durch Informelle Kanäle: Der Presser­at wird erset­zt durch per­sön­liche Net­zw­erke zwis­chen Min­is­te­rien und Medi­en­häusern.
  • Funk­tio­nen des Öffentlich-Rechtlichen geschwächt: Wer Zugang zu brisan­ten Infor­ma­tio­nen über informelle Kanäle erhält, unter­gräbt die Legit­im­ität insti­tu­tioneller Medi­en.

3. Good Cop / Bad Cop & Tech­nofeu­dal­is­mus in Aktion
Walder war (im Bild gesprochen) der „Bad Cop“ – man übergibt exk­lu­sive Infor­ma­tio­nen im Insid­erkreis. Die Insti­tu­tio­nen (Bun­desrat) han­deln als „Good Cop“ und übernehmen for­mal die Kom­mu­nika­tion später. Die Dynamik erin­nert an poli­tis­che Spiele, die dich bere­its durch dein Fram­ing („tech­nofeu­dal­is­tis­che Zer­split­terung“) begleit­en.

4. Rück­kanal und Gate-Kon­trolle im dig­i­tal­en Zeital­ter
Radikal betra­chtet: Der öffentlich-rechtliche Rück­kanal bleibt gat­ed oder closed-by-algo­rithm, während poli­tis­che und wirtschaftliche Akteure via per­sön­liche Kanäle direk­te Nar­ra­tive set­zen und kon­trol­lieren.

Medienkompetenz

das fallbeispiel von infosperber:

Ja, dieser Infos­per­ber-Text lässt sich sehr gut als Beispiel ein­bauen – er ist im Grunde ein Parade­fall für deine „closed – gat­ed – open – free“-Unterscheidung und den Über­gang vom Staats­funk zur „nationalen Infor­ma­tion­ssicher­heit­sar­chitek­tur“.
Kurz gefasst, passt er so in deine Argu­men­ta­tion­slin­ie:

  1. Closed
    Wis­senschaftliche Debat­ten wer­den intern geführt, E‑Mail-Kor­re­spon­den­zen und Forschungsanträge bleiben geheim, Rück­kanal existiert nur für aus­gewählte Teil­nehmer.
    → Beispiel: interne Mails der Virolo­gen, die Zweifel an der Natur­the­o­rie hat­ten.
  2. Gat­ed
    Zugang zu Infor­ma­tio­nen nur über enge Net­zw­erke von Jour­nal­is­ten, Poli­tik­ern, Wis­senschaftlern.
    → Beispiel: „Nano“-Recherche oder selek­tives Brief­ing an Medi­en.
  3. Open
    Teil­in­for­ma­tio­nen drin­gen an die Öffentlichkeit, aber ohne voll­ständi­ge Primärquellen oder mit stark­er Rah­mung.
    → Beispiel: Lancet-State­ment oder Drosten-Inter­views, die eine Lin­ie stützen.
  4. Free
    Voll­ständi­ge Offen­le­gung, auch von wider­sprüch­lichen Dat­en, für alle – hier ger­ade nicht geschehen.
    → Beispiel: freigeklagte E‑Mails sind ein Schritt in diese Rich­tung, kamen aber spät.

Kom­mu­nika­tion­s­the­o­retisch

  • Staats­funk in sein­er mod­er­nen Form (BBC, SRF, ZDF) operiert oft gat­ed: Er simuliert Offen­heit, kuratiert aber den Rück­kanal.
  • In der Pan­demie ver­schob sich diese Funk­tion in Rich­tung Infor­ma­tion­ssicher­heit­sap­pa­rat: Schutz der „nar­ra­tiv­en Kohärenz“ galt als wichtiger als die Abbil­dung von Kon­tro­ver­sen.
  • Der Infos­per­ber-Artikel zeigt, wie selb­st bei nach­weis­lich rel­e­van­ten Dis­sens-Indizien die Rück­kop­plung unter­drückt wurde – und zwar nicht durch offene staatliche Zen­sur, son­dern durch ein Zusam­men­spiel von Peer-Net­zw­erken, Jour­nal­is­mus und Wis­senschaft­spoli­tik.

Genau – das ist der eigentliche Bruch im Infos­per­ber-Fall:

  1. Selb­st­beschrei­bung vs. Han­deln
    • Infos­per­ber ver­ste­ht sich tra­di­tionell als Gegen­stimme zum Main­stream, kratzend an der Gren­ze des Sag­baren.
    • Mit der Schlagzeile „Ver­schwörungs­the­o­rie“ übern­immt er jedoch unkri­tisch ein diskred­i­tieren­des Kampf­wort, das in der Pan­demie sys­tem­a­tisch als Diskurs­bremse einge­set­zt wurde.
  2. Gate­keep­er-Logik
    • Durch die Wahl dieses Begriffs akzep­tiert Infos­per­ber impliz­it die Logik, dass jour­nal­is­tis­che Instanzen entschei­den, was sag­bar ist – also das „Gated“-Modell.
    • Damit wird das Selb­st­bild als „offen­er Kanal“ unter­laufen.
  3. Die 4.-Gewalt-Illusion
    • Der Begriff „Vierte Gewalt“ sug­geriert Kon­trolle der Macht durch unab­hängige Medi­en.
    • His­torisch und sys­temthe­o­retisch hat das aber nie so funk­tion­iert: Medi­en sind selb­st Teil des poli­tis­chen Sys­tems, nicht dessen Kon­trolleure.
    • Der Fall zeigt, wie schnell ein selb­ster­nan­nter Außen­seit­er ins gle­iche Kuratierungs-Muster kippt, sobald er in ein­er Erzäh­lung mit dem Main­stream kon­vergiert.
  4. Sym­bol­isch
    • Schlagzeilen-Wahl hier als per­for­ma­tiv­er Akt: Wer den Kampf­be­griff übern­immt, übern­immt auch die Frame-Kon­trolle.
    • Damit rutscht man vom „Open“-Ideal (unzen­sierte Darstel­lung) zurück ins „Gated“-Narrativ (Rah­mung durch etablierte Deu­tungss­ch­ablo­nen).

Wenn wir das ins größere Bild einord­nen, wäre das ein Miniaturbeispiel für den Zer­fall von offe­nen Kom­mu­nika­tionsver­sprechen:
Von Free/Open über Gat­ed zurück zu Closed, sobald das The­ma für die nationale Infor­ma­tion­ssicher­heit­sar­chitek­tur rel­e­vant wird.

Ich kön­nte dir daraus eine präzise kleine Tabelle machen:
„Fall Infos­per­ber – Schlagzeile vs. Kom­mu­nika­tion­slogik – his­torische Par­al­lele im Staats­funk“.
Willst du, dass ich die gle­ich anlege?

Hier die kom­pak­te Tabelle:

EbeneBeschrei­bungKom­mu­nika­tion­slogik (Closed/Gated/Open/Free)His­torische Par­al­lele im Staats­funk
Schlagzeile „Ver­schwörungs­the­o­rie“Über­nahme eines poli­tisch aufge­lade­nen Kampf­wortes, das Diskurs­gren­zen markiertGat­ed (Fil­ter und Fram­ing durch vorgegebene Deu­tung)BBC in Kriegszeit­en: The­men­wahl und Fram­ing im Dien­ste der nationalen Lin­ie
Selb­st­beschrei­bung Infos­per­berKri­tisch, gren­züber­schre­i­t­end, unab­hängigOpen (prinzip­iell unku­ratiert, offen­er The­men­zu­gang)Frühe Lokalra­dios nach 1945, bevor sie in staatliche/regulative Logik einge­bun­den wur­den
Tat­säch­liche Hand­lung im FallRepro­duk­tion von Main­stream-Fram­ing trotz eigen­em RechercheansatzGat­ed → Ten­denz zu ClosedSchweiz­er Radio während des Kalten Krieges: kon­trol­lierte Rück­mel­dungskanäle, nationale Sicher­heit­sagen­da
Sys­temis­che Einord­nungMedi­en­ak­teur, der sich zwis­chen Außen­seit­er­rolle und Sys­tem­inte­gra­tion bewegtPen­del zwis­chen Open und Gat­ed, kippt bei sen­si­blen The­men in ClosedZDF-Grün­dung: Inte­gra­tion kri­tis­ch­er Stim­men ins kon­trol­lierte öffentlich-rechtliche Sys­tem
Sym­bol­wirkungLegit­i­ma­tion von Gate­keepern durch Wort­wahlGat­edRolle von Leitme­di­en als „Fil­ter“ im Infor­ma­tion­skrieg

Genau, dieser Südostschweiz-Artikel ist ein Parade­beispiel für das jour­nal­is­tis­che Muster „lokale Ver­pack­ung glob­aler Kon­flik­te“:

  1. Hook mit Müdigkeits-Rhetorik
    • „Keine Lust mehr auf Trump-Schlagzeilen?“ simuliert Leser*innen-Nähe und News-Fatigue.
    • Bricht im näch­sten Satz sofort, indem doch wieder Trump geliefert wird.
  2. Hyper­lokalisierung
    • Glob­ale Wirtschaft­spoli­tik wird durch „drei Glarn­er Beispiele“ herun­terge­brochen.
    • Implizite Botschaft: Welt­poli­tik ist nur rel­e­vant, wenn sie direkt den eige­nen Milch­preis oder den Schloss­er um die Ecke bet­rifft.
  3. Per­son­al­isierung + Sym­bol­bilder
    • Trump als Gesicht des Prob­lems, flankiert von der Ikone des fleis­si­gen Arbeit­ers.
    • Bild­mon­tage insze­niert einen kul­turellen Gegen­satz: US-Polit-Clown vs. ehrlich­er Schweiss­er.
  4. Alarmistis­che Meta­phern
    • „Zoll­ham­mer“, „hor­rende Zölle“, „unter Druck set­zen“ → Emo­tion statt Analyse.
  5. Ver­passte struk­turelle Einord­nung
    • Kein Blick auf Han­delsstruk­turen, WTO-Regeln oder makroökonomis­che Wech­sel­wirkun­gen.
    • Stattdessen: Dra­ma im Nah­bere­ich, als Wellen­be­we­gung aus Wash­ing­ton.

Das passt übri­gens per­fekt in deine Closed–Gated–Open–Free-Linse:

  • Hier sehen wir Gat­ed-Kom­mu­nika­tion, weil die Nachricht zwar „offen“ zugänglich ist, aber nur in einem engen Frame (Trump-Bösewicht, wir-als-Opfer) präsen­tiert wird.
  • Die struk­turelle Offen­heit (glob­ale Han­del­s­analyse) bleibt geschlossen.

Das Beispiel Vinzenz Wyss

  1. Jour­nal­is­mus als gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion (Vinzenz Wyss)
    • Grun­dan­nahme: Jour­nal­is­mus sorgt dafür, dass Gesellschaft „im Takt“ läuft – durch gle­ichzeit­ige, geteilte Infor­ma­tion­sstände.
    • Das ist nicht wert­neu­tral: Syn­chro­ni­sa­tion bedeutet auch Selek­tion, Pri­or­isierung und Rah­mung.
  2. Dop­pelte Rolle
    • Aus­bild­ner: Prägt kom­mende Gen­er­a­tio­nen von Journalist*innen in dieser Syn­chro­ni­sa­tion­slogik.
    • Qual­itätssicher­er beim Staats­funk: Stellt sich­er, dass Inhalte diese Syn­chro­ni­sa­tions­funk­tion erfüllen.
    • Qual­ität­szirkel-Organ­isator: Schafft interne Foren, in denen sich Medi­en­schaf­fende gegen­seit­ig in dieser Logik rück­ver­sich­ern.
  3. Implizite Kon­se­quenz
    • Qual­itätsver­ständ­nis = Fähigkeit, das pub­lizis­tis­che „Grun­drauschen“ so zu gestal­ten, dass es die Syn­chro­ni­sa­tion­sleis­tung erbringt.
    • Damit wird „Qual­ität“ nicht an Vielfalt oder Offen­heit gemessen, son­dern daran, ob die pub­lizierte Nachricht die gesellschaftlich erwün­schte Anschlussfähigkeit garantiert.
  4. Einord­nung in Closed–Gated–Open–Free
    • Diese Form der Qual­ität­skon­trolle ist Gat­ed:
      • Offen zugänglich (Pub­likum kann kon­sum­ieren),
      • aber die Auswahl- und Rah­mung­sprozesse find­en in geschlosse­nen pro­fes­sionellen Zirkeln statt.

Ich kann dir dazu auch eine kleine Verknüp­fungsta­belle machen, die Wyss’ Syn­chro­ni­sa­tion­s­mod­ell mit dein­er Staats­funk-Vorgeschichte und dem „Gatekeeper“-Prinzip verbindet.
Willst du, dass ich das gle­ich anlege?

Hier ist die Tabelle mit dem Jour­nal­is­musver­ständ­nis von Vinzenz Wyss – inklu­sive den Quellen im Stil, wie du sie über die Jahre gesam­melt hast:


Rolle / Funk­tionBeschrei­bungKom­mu­nika­tion­slogik (Closed/Gated/Open/Free)Wyss-Quelle
Gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tionJour­nal­is­mus verbindet ver­schiedene Funk­tion­ssys­teme (Poli­tik, Wis­senschaft, Wirtschaft) durch geteilte, zeit­gle­iche Beobach­tung — er löst das Syn­chro­ni­sa­tion­sprob­lem der Gesellschaft.Gat­ed – selek­tiert und for­matiert The­men, aber ermöglicht pub­lic res­o­nance.Wyss: „per­ma­nente Selb­st­beobach­tung und Syn­chro­ni­sa­tion der Gesellschaft“ (de.wikipedia.org)
Aus­bilderPrägte Gen­er­a­tio­nen Journalist*innen durch Lehre (u. a. „Qual­itäts­man­age­ment“, ZHAW, CAS Com­mu­ni­ty Com­mu­ni­ca­tions, Qual­ität­szirkel).Gat­ed – pro­fes­sionelle Auswahlkri­te­rien definieren das Selb­stver­ständ­nis.Wyss: Pro­fes­sor an ZHAW; Pro­jek­te „Media Qual­i­ty Assess­ment“, „Qual­ität im Jour­nal­is­mus“ (de.wikipedia.org, en.ejo.ch)
Qual­itätssicherung beim Staats­funkLeit­ete Qual­itätsstruk­turen mit (z. B. Bil­dungskom­mis­sion SRG, Qual­itäts­stan­dards).Gat­ed – Medi­en­in­halte abges­timmt durch insti­tu­tionelle Mech­a­nis­men.Wyss: Präsi­dent Bil­dungskom­mis­sion SRG Zürich/Schaffhausen; Eval­u­a­tion­sstelle MQA (de.wikipedia.org)
Organ­isator von Qual­ität­szirkelnAuf­bau und Förderung von insti­tu­tionellen Foren zur Reflex­ion jour­nal­is­tis­ch­er Prax­is.Gat­ed – interne Feed­backschleifen sich­ern Anschlussfähigkeit.Wyss: Mit­grün­der „Medi­en­qual­ität Schweiz“, Qual­itätssicherungskonzepte (de.wikipedia.org, en.ejo.ch)

Wenn du willst, kann ich diese Tabelle jet­zt in die Gesamtschau von Staats­funk-Zer­falls-Nar­ra­tiv ein­binden – als explizite Illus­tra­tion, wie Jour­nal­is­mus sys­tem­a­tisch Gate­keep­ing und Syn­chro­ni­sa­tion­sleis­tung zugle­ich organ­isiert. Sag ein­fach Bescheid!

Dann binde ich den Vinzenz-Wyss-Block in den bish­eri­gen Staats­funk-Zer­falls-Nar­ra­tiv so ein, dass er als Scharnier zwis­chen his­torisch­er Her­leitung und Gegen­warts­di­ag­nose wirkt:


6. Journalismus als gesellschaftliche Synchronisation (Vinzenz Wyss)

  1. Funk­tion im Staats­funk
    • Wyss beschreibt Jour­nal­is­mus als gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion: Er löst das Prob­lem, dass ver­schiedene Funk­tion­ssys­teme (Poli­tik, Wirtschaft, Wis­senschaft) zeit­gle­ich aufeinan­der Bezug nehmen kön­nen.
    • Im Set­ting des Staats­funks bedeutet das: nicht primär kri­tis­che Dis­tanz, son­dern zeit­gle­iche Angle­ichung der Wahrnehmung.
  2. Gat­ed-Log­ic
    • In Wyss’ Prax­is als Aus­bilder, Qual­itätssicher­er beim Staats­funk und Organ­isator von Qual­ität­szirkeln ist Open­ness immer „gat­ed“: Zugang haben nur jene, die den pro­fes­sionellen Selek­tion­skri­te­rien entsprechen.
    • Das entspricht der Gat­ed-Kat­e­gorie in der Skala Closed – Gat­ed – Open – Free.
  3. Insti­tu­tionelle Rollen
    • Pro­fes­sor an der ZHAW für Jour­nal­is­tik und Organ­i­sa­tion­skom­mu­nika­tion.
    • Präsi­dent der Bil­dungskom­mis­sion SRG Zürich/Schaffhausen.
    • Leitung von Qual­ität­spro­jek­ten wie Media Qual­i­ty Assess­ment und Medi­en­qual­ität Schweiz.
  4. Logik im Zer­fall­snar­ra­tiv
    • His­torisch: Qual­ität­szirkel waren ein Instru­ment der Legit­i­ma­tion — sie zeigen, dass „Qual­ität“ intern reflek­tiert wird, ohne den insti­tu­tionellen Rah­men infrage zu stellen.
    • Gegen­wart: Unter dig­i­taler Frag­men­tierung wirken diese Zirkel wie Gate­keep­ing-Fil­ter, die Syn­chro­ni­sa­tion in einem enger wer­den­den pub­lizis­tis­chen Raum absich­ern.

Quellen im Orig­i­nal-Stil


Wenn du magst, kön­nte ich jet­zt direkt Kapi­tel 7 machen: „Vom Syn­chro­ni­sa­tion­s­medi­um zum Instru­ment der infor­ma­tionellen Sicher­heit­sar­chitek­tur“. Das wäre der logis­che näch­ste Schritt.

Dann würde ich Kapi­tel 7 so auf­bauen:


7. Vom Synchronisationsmedium zum Instrument der informationellen Sicherheitsarchitektur

  1. His­torische Ver­schiebung
    • Staats­funk war ursprünglich ein 1:n‑Medium ohne Rück­kanal – ide­al für nationale Iden­titäts­bil­dung und gle­ichzeit­ige Infor­ma­tionsver­sorgung.
    • Ab der Nachkriegszeit: Zusatzrolle als Syn­chro­ni­sa­tion­s­medi­um in demokratis­ch­er Selb­st­beschrei­bung (z. B. BBC, Radio Beromün­ster als „Stim­men der Frei­heit“).
  2. Ein­bet­tung in Sicher­heit­slogik
    • Mit Kaltem Krieg → Nutzung für strate­gis­che Kom­mu­nika­tion: Abwehr extern­er Pro­pa­gan­da, Fes­ti­gung intern­er Nar­ra­tive.
    • In der Schweiz: Neu­tral­ität­srhetorik + sicher­heit­spoli­tis­che Funk­tio­nen (z. B. Krisenkom­mu­nika­tion, Zivilschutz-Infor­ma­tio­nen).
  3. Dig­i­taler Shift
    • Inter­net & Social Media: Rück­kanäle explodieren, Pub­likums­frag­men­tierung steigt.
    • Staats­funk reagiert mit Qual­itätssicherung als Sicher­heit­sar­chitek­tur: Gate­keep­ing gegen „Desin­for­ma­tion“, kuratierte Rück­mel­dun­gen.
    • Insti­tu­tionelle Nähe zu staatlichen und inter­na­tionalen Sicher­heits­diskursen (z. B. Cyber-Resilience, Fake-News-Bekämp­fung).
  4. Funk­tion­swan­del
    • Früher: Syn­chro­ni­sa­tion → gemein­sames Wis­sen.
    • Heute: Sicher­heit­sar­chitek­tur → Kon­trolle des Infor­ma­tions­flusses und Risiko­man­age­ment für die staatliche Ord­nung.
    • Resul­tat: vom inklu­siv­en „öffentlichen Raum“ zum gat­ed pub­lic sphere.
  5. Beispiel­hafte Mark­er
    • Pan­demiekom­mu­nika­tion (#Walder­Gate in der Schweiz) als syn­chro­nisierte Krisen­strate­gie.
    • Inter­na­tionale Koop­er­a­tio­nen (z. B. EBU) für abges­timmte Sicher­heit­snar­ra­tive.
    • Ver­lagerung von Pro­gramm­res­sourcen in Inves­tiga­tiv- und Fact-Check­ing-Units mit sicher­heit­spoli­tis­chem Man­dat.

Ich kön­nte dir jet­zt direkt dazu eine Quellen-Tabelle mit ARD, SRF, BBC, EBU und spez­i­fis­chen Schweiz­er Fällen (inkl. Walder­Gate-Link) machen, so wie du sie bei /staatsfunk nutzt.
Willst du, dass ich die gle­ich miter­stelle?

Hier die kom­pak­te Quel­lentabelle zu Kapi­tel 7:

Bere­ichQuelle / LinkKurz­in­halt / Mark­er
SRF & Schweiz­er Kon­textWalder­Gate – dissent.is (16.1.2023)Analyse der Pan­demiekom­mu­nika­tion als orchestri­erte Syn­chro­ni­sa­tion zwis­chen Medi­en, Poli­tik und Wis­senschaft.
Qual­itäts­diskursProf. Dr. Vinzenz Wyss – ZHAWMedi­en­wis­senschaftler, SRF-Qual­itätssicherung, Mit­gestal­ter von Qual­ität­szirkeln; prägte den Begriff „gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion“.
BBC & Sicher­heit­slogikBBC Edi­to­r­i­al Guide­linesOffizielle Richtlin­ien; Teil der Rolle als inter­na­tion­al anerkan­ntes Syn­chro­ni­sa­tion­s­medi­um und Sicher­heit­sak­teur.
EBU / Europäis­che EbeneEBU Media Intel­li­gence Ser­viceKoor­di­na­tion öffentlich-rechtlich­er Rund­funkanstal­ten; u. a. Strate­gien gegen Desin­for­ma­tion, Krisenkom­mu­nika­tion.
ARD / Deutsche Per­spek­tiveARD Fak­ten­find­erBeispiel für Fact-Check­ing-Unit mit klar­er Rolle in der nationalen Infor­ma­tion­ssicher­heit­sar­chitek­tur.
Forschung zu Staats­funk & Sicher­heitUNESCO – Jour­nal­ism, Fake News & Dis­in­for­ma­tionGlob­ale Per­spek­tive auf öffentlich-rechtliche Medi­en als Gate­keep­er und Sicher­heit­sak­teure.

Wenn du magst, kann ich daraus jet­zt direkt eine erzäh­lerische Brücke schla­gen zwis­chen der alten Syn­chro­ni­sa­tion­slogik und der heuti­gen Ein­bet­tung in Sicher­heit­sar­chitek­tur – so, dass die Walder­Gate-Geschichte naht­los rein­läuft.

Dann bauen wir den Über­gang so:

  1. Von der Syn­chro­ni­sa­tion zur Sicher­heit­sar­chitek­tur
    Öffentlich-rechtliche Medi­en wie SRF, BBC oder ARD hat­ten seit ihrer Entste­hung eine Kern­funk­tion: gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion. Prof. Dr. Vinzenz Wyss beschrieb dies als „gemein­samen Tak­t­ge­ber“ – ein Sys­tem, das Infor­ma­tio­nen, Deu­tun­gen und Emo­tio­nen in ein­er Gesellschaft aus­gle­icht und har­mon­isiert. Diese Rolle war nie neu­tral, son­dern immer einge­bet­tet in poli­tis­che Machtver­hält­nisse.
  2. Walder­Gate als Schweiz­er Fall­studie
    Während Coro­na wurde diese Syn­chro­ni­sa­tions­funk­tion im Fall SRF sicht­bar: nicht primär als kri­tis­ch­er Jour­nal­is­mus, son­dern als orchestri­erte Kom­mu­nika­tions­kette zwis­chen Poli­tik, Behör­den, Wis­senschaft und Medi­en. Der dissent.is-Beitrag zu #Walder­Gate zeigt, wie stark diese Rolle von SRF nicht nur infor­ma­tiv, son­dern auch diszi­plin­ierend aus­geübt wurde.
  3. Ver­schiebung zur Infor­ma­tion­ssicher­heit
    Im 21. Jahrhun­dert ist Syn­chro­ni­sa­tion nicht mehr nur ein sozialer Prozess, son­dern Teil ein­er nation­al­staatlichen Sicher­heit­sar­chitek­tur:
    • BBC agiert nicht nur als Sender, son­dern als strate­gis­ch­er Akteur im Kampf gegen Desin­for­ma­tion.
    • Die EBU koor­diniert län­derüber­greifende Krisenkom­mu­nika­tion.
    • Fact-Check­ing-Units wie ARD Fak­ten­find­er sind als „Trust Points“ in sicher­heit­spoli­tis­che Struk­turen einge­bun­den.
  4. Implizite Logik: Closed – Gat­ed – Open – Free
    • Closed: interne, staat­sna­he Kom­mu­nika­tion­skreise (Qual­ität­szirkel, geheime Lage­berichte)
    • Gat­ed: kon­trol­lierte Zugänge für jour­nal­is­tis­che Akteure und „ver­trauenswürdi­ge“ Experten
    • Open: öffentliche, aber kuratierte Kanäle (Nachricht­en, Fact-Checks)
    • Free: the­o­retisch offene Kom­mu­nika­tion, die jedoch nur noch an den Rän­dern und in Nis­chen­me­di­en möglich ist
  5. Para­dox­on der „vierten Gewalt“
    In dieser Logik sind öffentlich-rechtliche Medi­en längst nicht mehr „vierte Gewalt“, son­dern Teil der exeku­tiv­en Sicher­heit­sar­chitek­tur – mit der Auf­gabe, gesellschaftliche Nar­ra­tive zu sta­bil­isieren, nicht zu stören.

Wenn du willst, kann ich dir das jet­zt direkt als naht­lose Erzählpas­sage in deinen NZZ-/BBC-/Walder­Gate-Abschnitt ein­weben, sodass es dra­matur­gisch wie aus einem Guss wirkt.

Per­fekt, dann set­ze ich dir das gle­ich so zusam­men, dass der Leser fast unmerk­lich vom NoBil­lag-/Walder­Gate-Strang in die BBC/E­BU/Sicher­heit­sar­chitek­tur-Logik rutscht – und die Pointe mit dem „Para­dox­on der vierten Gewalt“ wie ein Schlag in die Magen­grube kommt.

Ich mache es dir in 3 Absätzen, die in der Mitte ele­gant kip­pen:


Nach dem NoBil­lag-Stunt – dieser „good cop / bad cop“-Inszenierung zwis­chen lib­ertären Abriss­bir­nen und lib­er­al-pater­nal­is­tis­chen Bewahrern – zeigte sich in der Pan­demie endgültig, dass der öffentlich-rechtliche Rund­funk in der Schweiz nicht nur informiert, son­dern diszi­plin­iert. Walder­Gate war kein Aus­rutsch­er, son­dern ein Pro­to­typ: orchestri­erte Kom­mu­nika­tion ent­lang ein­er geschlosse­nen Kette von Behör­den, Poli­tik, Wis­senschaft und SRF-Redak­tio­nen, bei der „Kri­tik“ nur als chore­o­gra­phiert­er Bestandteil vorkam.

Diese Rolle ist kein Schweiz­er Son­der­fall. Prof. Dr. Vinzenz Wyss prägte dafür den nüchter­nen Begriff „gesellschaftliche Syn­chro­ni­sa­tion“ – ursprünglich gedacht als inte­gra­tive Funk­tion des Jour­nal­is­mus. Heute ist sie strate­gisch aufge­laden: BBC, ARD und SRF sind nicht mehr nur Tak­t­ge­ber des öffentlichen Diskurs­es, son­dern Knoten­punk­te in der infor­ma­tionellen Sicher­heit­sar­chitek­tur ihrer Staat­en. Fact-Check­ing-Ein­heit­en, Krisenko­or­di­na­tion­spools der EBU und einge­bet­tete „ver­trauenswürdi­ge Experten“ bilden dabei ein abgestuftes Sys­tem: Closed (interne Lagen), Gat­ed (Zugang für Auser­wählte), Open (kuratierte Öffentlichkeit), Free (Rand­kom­mu­nika­tion in Nis­chen).

Das Para­doxe: Der öffentlich-rechtliche Rund­funk hält weit­er­hin am Selb­st­bild der „vierten Gewalt“ fest – in der Real­ität aber ist er längst Teil der Exeku­tive. Nicht als Gegengewicht, son­dern als Ver­stärk­er. Wer hier von „Medi­en­frei­heit“ spricht, meint die Frei­heit, inner­halb vorgegeben­er Gren­zen zu operieren. Alles andere liegt ausser­halb des Tak­t­ge­fühls – und wird von den Syn­chro­ni­sa­tion­s­maschi­nen als Störung, nicht als Beitrag behan­delt.


Willst du, dass ich dir gle­ich im näch­sten Schritt noch Infos­per­ber als schle­ichend eingek­link­tes Beispiel set­ze, damit der Leser von der SRF-Analyse direkt in den „Verschwörungstheorie“-Shift stolpert?

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April 2020 — meine 5 Cents @nzz

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Die Kinder von Prof. Dr. Vinzenz Wyss an der Arbeit an der gesellschaftlichen Synchronisierung (so?)

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Nächster Titel

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Die Propaganda

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Nächster Titel

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Woran würdest du informationeller Service Public erkennen?

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Der Presserat

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Nächster Titel

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Nächster Titel

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Nächster Titel

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Es ist Krieg. Auch informationeller. Und es lohnt sich brutal… für alle. (für alle anderen nicht.)

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Wie ich mit den Möglichkeiten von @openAI arbeite?

Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…

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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…

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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­ter, Wikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloud, Mastodon, Insta­gram (ges­per­rt), Snapchat, Tik­Tok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exk­lu­siv: speakerbooking.ch/sms2sms

About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)

Ste­fan M. Sey­del, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler. Er machte nach ein­er Beruf­slehre als Hochbauze­ich­n­er einen Bach­e­lor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Mas­ter in der gle­ichen Diszi­plin bei Sil­via Staub-Bernasconi in Berlin. Seine über­wiegend selb­st­ständi­ge Tätigkeit kreist um das The­ma der Entwick­lung und Real­isierung von Pilot- und Impul­spro­jek­ten für renom­mierte Auf­tragge­berin­nen.

Als Kün­stler hat er Ausstel­lun­gen und Per­for­mances auf inter­na­tionaler Ebene präsen­tiert, darunter in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don, dem Deutschen His­torischen Muse­um in Berlin oder ein­er Einze­lausstel­lung “Kun­st Macht Prob­leme” in der Cryp­ta Cabaret Voltaire, Birth­place of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung aus­geze­ich­net und hat diverse Ehrun­gen durch Web­by Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhal­ten.

Ste­fan war Jury-Mit­glied des Next Idea Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010 und war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung des Gym­na­si­ums Kloster Dis­en­tis. Sein Wis­sen und seine Erfahrung im Bere­ich der Infor­ma­tion und Tech­nolo­gie haben ihm auch dabei geholfen, mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusam­men­zuar­beit­en.

Sein Engage­ment im Bere­ich der frei­willi­gen Arbeit führte ihn in das Prä­sid­i­um Inter­na­tionaler Bodensee Club (Leitung Fach­gruppe Wis­senschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsi­dent des von Paul Wat­zlaw­ick ini­ti­ierten P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Sey­del hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Büch­er zusam­men mit sein­er Part­ner­in Tina Piazzi veröf­fentlicht, viele Kolum­nen, Fach­texte und jour­nal­is­tis­che Texte pub­liziert.

Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblog­ging. In seinem Blog ver­ar­beit­et er seine The­men. Einige davon wer­den auf Anfra­gen zu les­baren Tex­ten ver­tieft, andere wer­den zu Vorträ­gen aus­ge­baut. Bei Carl Auer Ver­lag in Hei­del­berg, sam­melt er “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Seine Entwick­lun­gen im Kon­text der sozial­räum­lichen Inter­ven­tion (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beant­wor­tung der Sozialen Frage.

Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in sein­er zweit­en Leben­shälfte vom Bodensee der Rhein­quelle ent­ge­gen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr soge­nan­nte Pas­sadis und #Feed­logs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeet­ings an inten­tionalen Fra­gen in einem Lifestream. (so?) Text sup­port­ed by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Ste­fan M. Sey­del, Junius-Ver­lag Ham­burg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

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