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Anlass zu diesem Eintrag:
Ein junger Bündner Künstler aus der Surselva wird mit einer Arbeit zum Thema der #Commons geehrt, präzis von jenen, welche stolz darauf sind, diese erfolgreichst zerstört zu haben… Darauf will ich mir hier einen Reim machen ;-)
Summary/Spoiler/TL;DR
Der Kunstpreis des Bündner Kunstvereins wird an junge Kuenstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Graubünden vergeben. Mit dem Preis erhält der oder die Ausgezeichnete einen eigenen Raum im Bündner Kunstmuseum. Der Preis steht für Förderung, Anerkennung und Sichtbarkeit – aber auch für einen klaren institutionellen Rahmen.
2025 geht der Preis an Fadri Cadonau, einen jungen Künstler aus der Surselva. Er arbeitet präzise, ruhig und mit grosser formaler Klarheit. In seiner Installation steht Wasser im Zentrum. Es fliesst durch eine Holzkonstruktion, tropft in einen dunklen Behälter, wird von Geräuschen begleitet und taucht den Raum in eine fast meditative Stimmung.
Was Besucherinnen und Besucher erleben, ist jedoch kein Wasser, das man nutzen kann. Man darf es nicht trinken, nicht berühren, nicht verteilen. Das Wasser hat keine sichtbare Quelle und kein erkennbares Ziel. Es erscheint, verschwindet und kehrt als Klang wieder zurück. Es ist mehr Bild als Ressource.
Gerade das ist entscheidend. In Graubünden waren Wasser und Allmenden einst Grundlage des Zusammenlebens. Sie wurden gemeinsam genutzt, geregelt und erhalten. In der Installation ist davon ganz präzis grad gar nichts mehr übrig. Das Gemeinsame existiert nur noch als Darstellung, nicht mehr als Praxis.
Das Bündner Kunstmuseum zeigt nicht, wie Commons funktionieren, sondern wie sie in der heutigen Gesellschaft völlig verunmöglicht sind. Die Arbeit macht sichtbar, dass zwar noch übers Teilen gesprochen wird, es aber ganz gezielt nicht mehr realisiert werden kann. Was bleibt, ist die Erfahrung eines Verlusts – schön inszeniert, ruhig, vielleicht sogar tröstlich?
Der junge Künstler ist hier nicht der Gegner des Systems, sondern dessen Idealfigur. Er steht für die moderne Ich-Setzung: autonom, reflektiert, authentisch, kritisch – und genau deshalb perfekt integrierbar. Seine Herkunft aus der Surselva fungiert als symbolisches Kapital, nicht als Verpflichtung. Das Gemeinsame erscheint nicht als Praxis, sondern als Thema.
Das Museum wiederum nutzt diese Konstellation konsequent. Es holt eine der historischen Stärken des Alpinbarocks – die Commons – in den Ausstellungsraum, entzieht ihr aber jede Lebensfunktion. Was einst Grundlage des Zusammenlebens war, wird als ästhetisches Objekt präsentiert: ruhig, kontrolliert, folgenlos. Die Allmende erscheint nicht mehr als Ordnung des Teilens, sondern als besiegte Ikone, die man staunend meditieren kann. Die begleitenden Wasserklänge tragen das Objekt über den Ausstellungsraum hinaus und wirken wie manche Kirchenglocken heute: Reichweite ohne Versammlung, Resonanz ohne Gemeinschaft.
Damit sichert sich die Kulturform der Moderne selbst ab. Sie zeigt, was sie zerstört hat, aber nur noch in jener Form, in der es ihr nicht mehr gefährlich werden kann. Die Commons werden kuratiert, musealisiert, präsentiert. Ihre Niederlage wird als Objekt sichtbar gemacht – und verliert wie ein domestiziertes Raubtier im Zoo jede eigenständige Relevanz.
Der Titel der Arbeit lautet „Commons of Tragedy“. Er spielt auf Garrett Hardins berühmte These von der „Tragedy of the Commons“ an, nach der Gemeingüter zwangsläufig scheitern. Der Künstler bezieht sich dabei ausdrücklich auf Elinor Ostrom und auf die historischen Wasserwerke im Wallis (Suonen/Bisses), also auf funktionierende Commons der Wasserverteilung. Die 2009 als erste Frau mit dem Alfred-Nobel-Gedächstnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnete Forscherin hat die Hardins-These später empirisch widerlegt und gezeigt, dass Commons sehr wohl funktionieren können – wenn sie als soziale Ordnung organisiert sind. Die Arbeit des jungen Künstlers schliesst sich aber klar weder Hardin noch Ostrom an, sondern zeigt eine Situation danach: eine Welt, in der Commons nicht mehr zerstört werden müssen, weil sie durch Herauslösen aus ihren Zusammenhängen, funktionale Entleerung und ästhetische Isolierung bereits vollständig sinnentleert und unbrauchbar gemacht geworden sind.
Die Allmende erscheint hier nicht als gelebte Ordnung und tragende Praxis, sondern als isoliertes Objekt, dem Erinnerung, Weitergabe und Erneuerung systematisch entzogen sind. (so?)
PS: Ganz anders (hoffentlich): #SognValentin | Regurdar — Commemorar — Renovar (so?)
PPS: Zwei Erfahrungen aus dem Jahr 2001 haben mich nachhaltig geprägt: Wikipedia und Creative Commons. Beide zeigten früh, dass Commons nicht nostalgische Reste vormoderner Ordnungen sind, sondern hochfunktionale, technisch präzise und global tragfähige Formen des Teilens. Vielleicht trifft mich deshalb die ästhetische Verabschiedung der Commons heute nicht als Analyse, sondern als Verlust.
bitte verstehe diesen eintrag nicht zu schnell… hier gibts nichts zu sehen und nichts zu lesen ;-)
Woran arbeitet Fadri Cadonau?
Commons of Tragedy
Der Titel ist eine bewusste Umkehrung eines bekannten Begriffs.
- Ausgangspunkt
„Tragedy of the Commons“ (Garrett Hardin, 1968)
= Gemeingüter gehen zugrunde, weil individuelle Nutzung kollektive Ressourcen übernutzt. - Umkehrung im Titel
„Commons of Tragedy“
= Die Tragödie selbst wird zum Gemeingut. - Mögliche Bedeutungen (nicht exklusiv)
- Leid, Verlust, Zerstörung sind nicht privat, sondern kollektiv geteilt.
- Tragische Erfahrungen entstehen strukturell, nicht durch individuelles Versagen.
- Verantwortung kann nicht externalisiert werden („die anderen“), weil alle Teil des Commons sind.
- Das, was uns verbindet, ist nicht Wohlstand, sondern eine geteilte Verletzlichkeit.
- Im Kunstkontext
- Kritik an neoliberalen Schuldzuschreibungen.
- Verschiebung von Ressourcen- zu Bedeutungsökonomie.
- Kunst als Ort, an dem kollektive Tragödien sichtbar, teilbar und verhandelbar werden.
Kurz:
Nicht das Gemeingut ist tragisch – sondern die Tragödie ist gemeinschaftlich.

Wasser in die faule Grube der Kulturform der Moderne
Wie das #Kunstmuseum #Graubünden einen jungen, aufstrebenden Künstler (präzis) aus der #Surselva missbraucht, die Kulturform der Moderne gegen ihre Kritik abzusichern. Präzis am Beispiel der #Commmons. (so?)
1 | Das #Kunstmuseum ist eine Paradeinstitution der Kulturform der Moderne: Es stellt aus, isoliert, rahmt und macht beobachtbar, was es zugleich entpolitisiert.
2 | Der #Künstler verkörpert die Idealfigur dieser Kulturform: Ich sage. Ich setze. Ich berufe mich auf nichts ausser mich selbst. (fragt #BazonBrock)
3 | Genau diese Ich-Position war die historische Waffe der Moderne, um sich vom alpin-barocken Commons-System abzustossen und dieses offensiv zu zerstören. (fragt Institut für Kulturforschung Graubünden, Dr. #AdolfCollenberg)
4 | Wenn nun #Commons im Museum thematisiert werden, geschieht das nicht als Rückkehr, sondern als Neutralisierung: Das Gemeinsame wird Objekt, nicht Bedingung.
5 | Der blinde Fleck der Moderne ist, dass sie nicht sehen kann, dass ihre grösste Attraktivität – Individuum, Markt, Staat, Wissenschaft – nur durch die Zerstörung der #Commons möglich wurde.

Soweit die ersten, spontanen Annäherungen… Jetzt geht es anders weiter:
The Tragedy of the CommonsHardin versteht „Commons“ nicht als gewachsene soziale Praxis, sondern als offene, unregulierte Ressourcennutzung. Sein Referenzbild ist die englische Allmende, aber nicht als historisch reale Institution, sondern als theoretisches Gedankenexperiment: eine Weide, zu der alle Zugang haben und auf der niemand Regeln durchsetzt.
In dieser Vorstellung gibt es keine Tradition im eigentlichen Sinn. Keine Gemeinde, keine Sanktionen, keine moralische Bindung, keine lokalen Aushandlungen. Die Commons erscheinen bei Hardin als ein Naturzustand im ökonomischen Sinn: rational handelnde Individuen maximieren ihren Nutzen, während die Kosten kollektiv getragen werden. Tragik entsteht zwangsläufig.
Was Hardin implizit macht:
Er liest vormoderne Gemeingüter durch die Brille der Moderne. Sein Menschenbild ist hobbesianisch, seine Knappheitslogik malthusianisch, seine Lösung binär: entweder Privatisierung oder Staat. Die historische Realität von Allmenden als hochregulierte, sozial eingebettete Commons kommt bei ihm nicht vor.
Darum ist Hardins „Tradition der Commons“ eigentlich keine Tradition, sondern eine Abstraktion.
Und genau deshalb konnte Ostrom später zeigen:
Die Tragödie liegt nicht in den Commons, sondern in ihrer Entbettung durch moderne Markt- und Staatslogiken.
Sie reagierte auf die Behauptung, dass Gemeingüter zwangsläufig scheitern muessen.
Und noch genauer: auf die moderne Alternativlosigkeitsthese
→ entweder Markt (Privatisierung)
→ oder Staat (Zwangsregulierung).
Ostrom zeigte empirisch, dass diese Dichotomie falsch ist.
Sie ging dorthin, wo Hardin nie hinschaute: in reale Doerfer, reale Fischereien, reale Bewässerungssysteme, reale Alpen, reale Allmenden. Und fand dort funktionierende Commons, oft seit Jahrhunderten.
Wichtig:
Sie rehabilitiert nicht Romantik.
Sie sagt nicht „Gemeinschaft ist gut“.
Sie sagt: Commons sind Institutionen:
- Mit Regeln.
- Mit Sanktionen.
- Mit Grenzen.
- Mit Konfliktbearbeitung.
- Mit lokalem Wissen.
Ihre Pointe ist modern im strengen Sinn: Nicht Moral trägt Commons, sondern institutionelle Arrangements, die weder Markt noch Staat sind.
Ostrom reagiert auf den blinden Fleck der Moderne, der glaubt, Ordnung entstehe nur durch
((Individuum)Markt) oder ((Staat)Gesetz).
Sie zeigt: Es gibt eine dritte, alte, aber verdrängte Form sozialer Ordnung. Und genau diese Form hatte die Kulturform der Moderne zuvor systematisch zerstört oder unsichtbar gemacht.
Nächster Titel
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Zurück zur Installation von Fadri Cadonau
- sehr schön im bild zu sehen: der interne wasserkreislauf
weitere bilderlinks:
- fadri bei der arbeit: https://www.instagram.com/p/DSNF8BsgsYo/?hl=de
- contrasecco, fadri cadonau (Interpretation? Contra-Secco = Anti-Lifestyle, Anti-Trend, Anti-Instagram-Sprudel) Kurzform: CONTRASECCO klingt wie eine Marke, funktioniert aber wie eine Negation der modernen Oberflaechenlogik. Nicht laut, nicht prickelnd, nicht affirmativ – sondern quer. (so?) Wenn du willst, können wir das direkt auf Cadonaus „Commons of Tragedy“ spiegeln: Sprudelndes Narrativ vs. trockengelegte Struktur.
- irgendwo soll es noch einen film geben: hier!
Suonen – auf Franzoesisch Bisses.
Ostrom verweist mehrfach auf die Walliser Suonen/Bisses als klassisches Beispiel funktionierender Commons:
– historisch gewachsene Bewaesserungskanaele
– gemeinschaftlich gebaut, unterhalten und geregelt
– klare Nutzungsrechte
– verbindliche Arbeits- und Unterhaltspflichten
– lokale Sanktionen bei Regelbruch
– keine staatliche Steuerung, kein Marktmechanismus
Genau dieses Beispiel widerspricht Hardin frontal:
- Kein offener Zugang.
- Keine Tragödie.
- Sondern hochgradig institutionalisierte Commons.
Wenn du willst, kann ich dir das direkt in deine Map einhaengen:
Suone = Wasser → Commons → vormoderne Durchsetzung jenseits von Staat und Markt.
MAP – EBENE
Soziales System.
Konstituiert durch Kommunikation: Regeln, Absprachen, Sanktionen, Weitergabe von Wissen.
Kontingent, aber stabilisiert durch Praxis.
KULTURFORM
Alpinbarock (nicht vormodern-naiv, sondern hoch institutionalisiert).
Commons sind hier Grundstruktur, nicht Ausnahme.
MATRIX – WASSER (Durchsetzung / Zirkulation)
Anordnung
Die Suone ist gemeinschaftlich organisiert.
Keine zentrale Herrschaft, sondern lokale, funktionale Rollen
(Waessermeister, Arbeitsdienste, Rotationen).
Zugang
Kein offener Zugang.
Nutzungsrechte sind klar definiert, gebunden an Hof, Zeitfenster, Beitrag.
Commons ≠ All-you-can-eat.
Legitimation
Legitimiert durch Tradition, lokale Anerkennung, kontinuierliche Praxis.
Nicht durch Marktpreise, nicht durch staatliches Gesetz.
Durchsetzung
Verbindlich durch soziale Sanktionen, Arbeitszwang, Ausschluss.
Keine Gewalt, keine Polizei – aber reale Konsequenzen.
OSTROMS POINTE (IN DEINER SPRACHE)
Die Suone zeigt:
Commons funktionieren genau dort, wo die Moderne behauptet, sie muessen scheitern.
Die „Tragoedie“ entsteht erst, wenn diese Strukturen zerstoert, privatisiert oder staatlich ueberformt werden.
KURZER SCHLUSS
Hardin denkt Wasser als Ressource.
Ostrom zeigt Wasser als Institution.
Du denkst Wasser als Element einer Kulturform, das in der Moderne systematisch umcodiert wurde
(Markt / Staat)
und im #commoroque neu gefasst werden kann
(#smartcontract / #commons).
Wenn du willst, machen wir als naechstes:
Suone ↔ Internet ↔ Museum
drei Wasserordnungen, drei Kulturformen.
Fadri Cadonau baut sein Teil präzis umgekehrt wie das, was die Suonen waren!
Die Suonen (Bisses) waren Verteilinfrastrukturen für Wasser.
Nicht Speicherung.
Nicht Produktion.
Nicht Eigentum.
Sondern Zirkulation und geregelte Verteilung.
Wasser wurde
– gefasst
– geleitet
– zeitlich zugewiesen
– gemeinschaftlich unterhalten
– sozial durchgesetzt
Entscheidend:
Nicht „wer besitzt das Wasser?“,
sondern wer bekommt wann wieviel.
In deiner Logik:
Wasser = Beziehung.
Suonen = soziale Maschine der Zirkulation.
Commons nicht als Ressource, sondern als Verteilordnung.
Hardin dachte Wasser als knappe Substanz.
Ostrom zeigte Wasser als institutionell verteilbares Gut.
Die Suone ist kein Naturzustand, sondern gebaute Kommunikation.
Die umgedrehten Suonen in einem Fake Wasserverlauf…
Gut. Du bist genau an der entscheidenden Stelle. Ich gehe nicht erklärend, sondern ordnend vor. Kein Psychologisieren, keine Absichten unterstellen.
ZUERST: WAS DAS WERK TUT (NICHT: WAS ES MEINT)
Das Wasser ist
– nicht trinkbar
– nicht nutzbar
– nicht zuordenbar
– nicht verteilbar
Es erscheint.
Es verschwindet.
Es kehrt zurück.
Aber niemand darf es beruehren.
Das ist der harte Schnitt zur Suone:
Dort war Wasser lebensnotwendig.
Hier ist Wasser unbrauchbar.
Nicht Ressource.
Nicht Commons.
Nicht Gefahr.
Sondern Erscheinung.
ZWEITENS: HARDIN ODER OSTROM?
Weder noch – und genau das ist wichtig.
Er schliesst sich nicht Ostrom an:
– keine Regeln
– keine Nutzung
– keine Verantwortung
– keine Institution
→ also keine Commons.
Er schliesst sich aber auch nicht Hardin an:
– kein Uebernutzen
– kein Konflikt
– kein Eigeninteresse
→ also keine Tragödie im Hardin-Sinn.
Stattdessen:
Er zeigt eine Welt nach Hardin und nach Ostrom.
Eine Welt, in der die Commons bereits zerstoert sind.
DRITTENS: WAS WIRD HIER GEZEIGT?
Nicht der Missbrauch der Commons.
Sondern ihr Verschwinden.
Wasser kommt nicht mehr aus einer Quelle.
Es kommt aus dem Nichts.
Oder aus einer Blackbox.
Das ist entscheidend.
Die Moderne produziert Systeme,
in denen Herkunft irrelevant wird,
Zirkulation simuliert wird,
und Nutzung ausgeschlossen ist.
Das Werk zeigt nicht:
„Commons funktionieren nicht.“
Es zeigt:
Commons sind hier nicht mehr denkbar.
VIERTENS: COMMONS OF TRAGEDY – WAS HEISST DAS DANN?
Jetzt die entscheidende Umkehrung:
Nicht mehr:
„Die Commons enden in der Tragödie.“
Sondern:
Die Tragödie selbst ist das Gemeinsame.
Was alle verbindet, ist nicht Wasser.
Nicht Zugang.
Nicht Teilhabe.
Was alle teilen, ist:
– Verlust
– Unbrauchbarkeit
– Entzug
– Simulation statt Praxis
Die Tragödie ist das einzige,
was noch gemeinsam erfahrbar ist.
Das ist brutal praezise.
FUENFTENS: KRITIK ODER AFFIRMATION?
Beides.
Aber nicht moralisch.
Er kritisiert nicht durch Alternative.
Er kritisiert durch Formtreue.
Er zeigt die Moderne so sauber,
dass sie nichts mehr verdecken kann.
Hyperaffirmation bedeutet hier:
Nicht „Ich weiss es besser“.
Sondern:
„Schaut, so sieht Wasser aus,
wenn Commons wirklich vorbei sind.“
DU FEHLST NOCH EIN LETZTER SCHRITT – DIESER:
Wenn die Suone Wasser verteilt hat,
und die Installation Wasser entzieht,
dann ist das kein Fehler.
Dann ist das eine Diagnose:
Die Moderne kann Wasser nur noch
– zeigen
– hoeren lassen
– simulieren
– ritualisieren
Aber nicht mehr teilen.
COMMONS OF TRAGEDY
heisst dann:
Nicht: Tragische Commons.
Sondern:
Eine Kulturform, deren letztes Commons
die geteilte Erfahrung ihres eigenen Verlusts ist.
Das Wasser versickert in einer BlackBox — In einer 3‑dimensionalen “Schwarzen Quadrat”…
und steigt dann wundersam und gar nicht so geheim wieder auf…
(…)
Die Tragödie selbst ist das letzte Gemeinsame der Moderne.
These – Commons of Tragedy
Die Installation zeigt kein Commons, sondern dessen Unmoeglichkeit.
Wasser erscheint ohne Quelle, ohne Nutzung, ohne Verantwortung und verschwindet in einer Blackbox.
Damit schliesst sich das Werk weder Ostrom noch Hardin an, sondern diagnostiziert eine Kulturform, in der Commons bereits zerstoert sind.
Was hier noch geteilt wird, ist nicht Wasser, sondern die Erfahrung von Entzug, Simulation und Verlust.
„Commons of Tragedy“ bedeutet: Die Tragödie selbst ist das letzte Gemeinsame der Moderne.
(…)
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Nächster Titel
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DISRUPT OR DIE
die beiden mich prägenden “disrupt or die” erlebnisse von 2001 waren für mich: — wikipedia — creative commens
KURZE EINORDNUNG – WARUM DAS 2001 „DISRUPT OR DIE“ WAR
Wikipedia
– Wissen als Commons, nicht als Ware
– Autorität durch Prozess, nicht durch Titel
– Versionierung statt Abschluss
– Nutzung erlaubt, Veränderung verpflichtend
→ Ostrom in Code gegossen
Creative Commons
– Recht nicht als Verbot, sondern als Ermöglichung
– Teilen mit Bedingungen statt Totalverzicht
– Urheberschaft bleibt, Kontrolle wandert
– Kultur wird zirkulierbar
→ Commons als Lizenzform, nicht als Moral
WARUM DAS SO TIEF GEPRÄGT HAT
Beides hat gezeigt:
Commons müssen nicht nostalgisch sein.
Sie können hochmodern, technisch präzis und global skalierbar funktionieren.
UND WARUM DAS HEUTE SO WEHTUT
Wikipedia und Creative Commons haben bewiesen,
dass Commons tragfähig sind.
Gerade deshalb ist die museale Inszenierung ihres Scheiterns so schmerzhaft falsch.
SUONE → WIKIPEDIA → CREATIVE COMMONS
Das ist eine Linie, keine Romantik.
„Commons of Tragedy“ markiert den Moment,
in dem diese Linie nicht weitergeführt,
sondern ästhetisch beerdigt wird.
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Wie ich mit den Möglichkeiten von @openAI arbeite?
Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…
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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…
(…)
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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Bekenntnis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Drama, (7) Tabu
Arbeitsform: Dokumentation, Listenbildung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Stefan M. Seydel, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Festspiel 1901″ (2019, Fotocredit: Charles Schnyder): Twitter, Wikipedia (Lemma), Youtube (aktuell), Soundcloud, Mastodon, Instagram (gesperrt), Snapchat, TikTok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exklusiv: speakerbooking.ch/sms2sms
About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)
Stefan M. Seydel, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler. Er machte nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner einen Bachelor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Master in der gleichen Disziplin bei Silvia Staub-Bernasconi in Berlin. Seine überwiegend selbstständige Tätigkeit kreist um das Thema der Entwicklung und Realisierung von Pilot- und Impulsprojekten für renommierte Auftraggeberinnen.
Als Künstler hat er Ausstellungen und Performances auf internationaler Ebene präsentiert, darunter in der Royal Academy of Arts in London, dem Deutschen Historischen Museum in Berlin oder einer Einzelausstellung “Kunst Macht Probleme” in der Crypta Cabaret Voltaire, Birthplace of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kategorie Wissensvermittlung ausgezeichnet und hat diverse Ehrungen durch Webby Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhalten.
Stefan war Jury-Mitglied des Next Idea Prix Ars Electronica 2010 und war drei Jahre Mitglied der Schulleitung des Gymnasiums Kloster Disentis. Sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich der Information und Technologie haben ihm auch dabei geholfen, mit Statistik Stadt Zürich und Wikimedia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusammenzuarbeiten.
Sein Engagement im Bereich der freiwilligen Arbeit führte ihn in das Präsidium Internationaler Bodensee Club (Leitung Fachgruppe Wissenschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsident des von Paul Watzlawick initiierten P.E.N.-Club Liechtenstein. Seydel hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Bücher zusammen mit seiner Partnerin Tina Piazzi veröffentlicht, viele Kolumnen, Fachtexte und journalistische Texte publiziert.
Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblogging. In seinem Blog verarbeitet er seine Themen. Einige davon werden auf Anfragen zu lesbaren Texten vertieft, andere werden zu Vorträgen ausgebaut. Bei Carl Auer Verlag in Heidelberg, sammelt er “Elemente einer nächsten Kulturform”. Seine Entwicklungen im Kontext der sozialräumlichen Intervention (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beantwortung der Sozialen Frage.
Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in seiner zweiten Lebenshälfte vom Bodensee der Rheinquelle entgegen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr sogenannte Passadis und #Feedlogs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeetings an intentionalen Fragen in einem Lifestream. (so?) Text supported by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Stefan M. Seydel, Junius-Verlag Hamburg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

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