@PalantirTech und die nächse Katastrophe der Univeristät. SCHON WIEDER. #NeoLiberalism #LiberalPaternalism #TechnoFeudalism (so?)

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Anlass zu diesem Eintrag:

work in progress

Summary

Thiel und Karp nutzen Carl Schmitt, Niet­zsche & Co., um Macht zu begrün­den – wir nutzen #NiklasLuh­mann und #Sil­vi­aS­taub­Ber­nasconi, um Macht sicht­bar, kri­tisier­bar und verän­der­bar zu machen.

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Warum Palantir so gut zur Schweiz passt?

Palan­tir passt zur Schweiz, weil es kein Werkzeug ist, son­dern ein Betrieb­ssys­tem. Es organ­isiert nicht Entschei­dun­gen, son­dern Anschlussfähigkeit. Es verbindet Dat­en, Akteure und Zuständigkeit­en so, dass nichts entsch­ieden wer­den muss, was nicht schon entsch­ieden ist.

Die Schweiz denkt nicht in Brüchen, son­dern in Abläufen. Poli­tik ist hier weniger Rich­tungsentschei­dung als Betrieb­s­form. Genau dafür ist Palan­tir gebaut: für Sys­teme, die nicht stre­it­en, son­dern funk­tion­ieren wollen.

Ein Betrieb­ssys­tem stellt keine Fra­gen. Es definiert, was sicht­bar wird, was kom­binier­bar ist und was als rel­e­vant gilt. Wer inner­halb dieses Rah­mens arbeit­et, empfind­et das Sys­tem nicht als Macht, son­dern als Voraus­set­zung. So wird Steuerung zur Selb­stver­ständlichkeit.

In ein­er Gesellschaft, die Kon­flikt nicht aus­trägt, son­dern inte­gri­ert, wird Macht unsicht­bar. Palan­tir braucht keine Durch­set­zung. Es braucht Zus­tim­mung im Modus der Sach­lichkeit. Effizienz erset­zt Recht­fer­ti­gung, Koop­er­a­tion erset­zt Oppo­si­tion.

Deshalb passt Palan­tir zur Schweiz. Nicht trotz ihrer poli­tis­chen Kul­tur, son­dern wegen ihr. Es ist die logis­che tech­nis­che Entsprechung eines Sys­tems, das sich selb­st als neu­tral ver­ste­ht und genau darin hochgr­a­dig oper­a­tiv ist.

Warum Palantir in Deutschland eskaliert – und in der Schweiz funktioniert

In Deutsch­land wird Palan­tir zum poli­tis­chen Ereig­nis, weil es an eine Gren­ze stoesst: Recht. Polizeige­set­ze, Grun­drechte, Ver­fas­sungs­gerichte. Palan­tir taucht dort nicht als Betrieb­smit­tel auf, son­dern als Prob­lem. Es zwingt zur Entschei­dung, weil es Entschei­dun­gen vorstruk­turi­ert. Genau das provoziert Wider­spruch.

In der Schweiz passiert das Gegen­teil. Palan­tir wird nicht zum Ereig­nis, son­dern zur Voraus­set­zung. Es wird nicht poli­tisiert, son­dern oper­a­tional­isiert. Nicht Recht, son­dern Betrieb ist der dom­i­nante Ref­eren­zrah­men. Wo Deutsch­land fragt, ob etwas erlaubt ist, fragt die Schweiz, ob es funk­tion­iert.

Die aktuelle Eskala­tion in Deutsch­land ist deshalb kein extern­er Zufall, son­dern ein Kon­trast­mit­tel. Sie macht sicht­bar, was in der Schweiz unsicht­bar bleibt. Nicht weil Palan­tir hier anders waere, son­dern weil das poli­tis­che Betrieb­ssys­tem anders funk­tion­iert.

Deutsch­land ken­nt den Stre­it als Erken­nt­n­is­form. Die Schweiz ken­nt die Sach­lichkeit als Beruhi­gungsmit­tel. Palan­tir passt in diese Sach­lichkeit, weil es genau das liefert: Anschlussfae­higkeit ohne Entschei­dung, Koor­di­na­tion ohne Kon­flikt, Steuerung ohne Poli­tik.

Deshalb muss der Skan­dal importiert wer­den. Die Schweiz kann Palan­tir nicht aus sich selb­st her­aus prob­lema­tisieren, weil das Sys­tem, in das Palan­tir einge­bet­tet ist, genau darauf angelegt ist, Prob­lema­tisierung zu ver­mei­den. Erst wenn der deutsche Rechtsstaat eskaliert, wird sicht­bar, was hier laengst laeuft.

Der eigentliche Unter­schied ist nicht Palan­tir. Es ist die Frage, ob eine Gesellschaft Kon­flikt noch als Erken­nt­nisquelle zulaesst – oder ihn bere­its als Stoerung des Betriebs definiert hat.

Deutschsprachige Philosophie nach der Universität: Thiel und Karp als ihre grössten Erneuerer (so?)

Dass sich sowohl Peter Thiel als auch Alex Karp expliz­it auf deutsche Philoso­phie beziehen, ist kein Zufall. Es ist genau dieser Bezug, der Palan­tir in zwei sehr unter­schiedlichen poli­tis­chen Kul­turen so unter­schiedlich wirk­sam macht.

Deutsche Philoso­phie ist auf Total­i­taet gebaut. Sie denkt Macht, Aus­nahme, Sys­tem, Geschichte im Gross­for­mat. Carl Schmitt, Niet­zsche, Hei­deg­ger oder auch die Frank­furter Schule liefern Begriffe, die nicht mod­erieren, son­dern zus­pitzen. Sie ver­lan­gen Entschei­dung, Posi­tion, Ver­ant­wor­tung.

In Deutsch­land trifft diese Philoso­phie auf eine poli­tis­che Kul­tur, die Stre­it insti­tu­tionell ken­nt. Recht, Gericht, Oppo­si­tion und oef­fentliche Kon­tro­verse sind legit­ime For­men der Wahrheit­spro­duk­tion. Wenn Thiel und Karp mit Schmitt, Aus­nah­mezu­s­tand oder Fre­und-Feind operieren, provozieren sie deshalb Eskala­tion. Das Sys­tem antwortet.

In der Schweiz dage­gen wird dieselbe philosophis­che Schwere ent­poli­tisiert. Sie wird nicht als Entschei­dungs­forderung gele­sen, son­dern als Deu­tung­sh­in­ter­grund. Die grossen Begriffe wer­den nicht aus­ge­tra­gen, son­dern einge­hegt. Philoso­phie wird hier zur Tiefe ohne Kon­flikt.

Genau darin liegt die Ironie: Was in Deutsch­land eskaliert, sta­bil­isiert in der Schweiz. Die gle­iche Denk­tra­di­tion erzeugt hier Betrieb­ssicher­heit und dort Rechtsstre­it. Palan­tir wird in Deutsch­land zum Prob­lem, weil deutsche Philoso­phie dort noch als poli­tis­che Zumu­tung funk­tion­iert. In der Schweiz wird sie zur Legit­i­ma­tion, weil sie im Modus der Sach­lichkeit aufge­ht.

Thiel und Karp sind deshalb fuer bei­de Sys­teme attrak­tiv. Sie liefern ein­er­seits die grosse Erza­ehlung von Ord­nung, Aus­nahme und Entschei­dung – und ander­er­seits eine Tech­nolo­gie, die diese Erza­ehlung in Betrieb ueber­set­zt. Deutsch­land stre­it­et ueber den Sinn. Die Schweiz nutzt die Form.

So wird deutsche Philoso­phie zur Schnittstelle zwis­chen Eskala­tion und Inte­gra­tion. Nicht weil sie unter­schiedlich waere, son­dern weil die poli­tis­chen Kul­turen unter­schiedlich mit ihr umge­hen.

Nicht Thiel und Karp sind das Problem. Die Katastrophe ist – schon wieder – die Implosion der Universität.

Dass Tech-Mil­liardäre und CEO-Philosophen sich bei Carl Schmitt, Niet­zsche, Hei­deg­ger oder der Frank­furter Schule bedi­enen, ist nicht neu und nicht ein­mal skan­dalös. Skan­dalös ist, dass diese Begriffe den Raum gewech­selt haben. Sie wirken nicht mehr als Gegen­stand uni­ver­sitär­er Auseinan­der­set­zung, son­dern als oper­a­tive Ressource ausser­halb der Uni­ver­sität.

Die Uni­ver­sität hat diese Begriffe nicht ver­loren, weil sie falsch waren. Sie hat sie ver­loren, weil sie aufge­hört hat, sie zu riskieren. Wo Philoso­phie zur Kar­riere, zur Diszi­plin, zum Drittmit­tel­pro­jekt wurde, hörte sie auf, gesellschaftliche Total­ität zu denken. Genau dort haben Thiel und Karp über­nom­men.

  • Was bei Schmitt Entschei­dung hiess, wird heute Infra­struk­tur.
  • Was bei Niet­zsche Wille zur Macht war, wird Pro­duk­tvi­sion.
  • Was bei der Frank­furter Schule Kri­tik war, wird Architek­tur.

Nicht als Miss­brauch, son­dern als Weit­er­ver­wen­dung.

Die Uni­ver­sität reagiert darauf nicht mit Wider­spruch, son­dern mit Schweigen oder moralis­ch­er Dis­tanz. Sie kom­men­tiert, statt einzu­greifen. Sie analysiert, statt zu inter­ve­nieren. Und wun­dert sich dann, dass andere ihre Begriffe benutzen, um reale Macht zu organ­isieren.

In Deutsch­land fuehrt das noch zu Eskala­tion. Dort existiert zumin­d­est ein insti­tu­tionelles Echo: Gerichte, Oef­fentlichkeit, Stre­it. In der Schweiz implodiert die Uni­ver­sität leis­er. Ihre Begriffe zirkulieren weit­er, aber ohne Kon­flikt, ohne Entschei­dung, ohne Ver­ant­wor­tung.

Thiel und Karp sind deshalb keine Ver­räter der deutschsprachi­gen Philoso­phie. Sie sind ihre kon­se­quentesten Erben in ein­er Zeit, in der die Uni­ver­sität selb­st nicht mehr erbt, son­dern ver­wal­tet.

Die eigentliche Frage ist nicht, warum Palan­tir deutsche Philoso­phie nutzt. Die Frage ist, warum die Uni­ver­sität zuge­lassen hat, dass andere mit ihr Betrieb­ssys­teme bauen, während sie selb­st nur noch Kom­mentare schreibt.

Genau hier setzen unsere Modelle ein: #TheLuhmannMap + #TheStaubBernasconiMatrix.

Nicht als neue Grossphiloso­phie. Nicht als Kom­men­tar. Son­dern als präzise Werkzeuge, um Macht sicht­bar, kri­tisier­bar und verän­der­bar zu machen.

Wir gehen von den Axiomen von Niklas Luh­mann aus. Nicht eklek­tisch, nicht metapho­risch, son­dern oper­a­tiv. Aus­gangspunkt ist eine klare Bes­tim­mung dessen, was wir unter „dem Sozialen“ ver­ste­hen: ein autopoi­etis­ches Sys­tem, das sich auss­chliesslich durch Kom­mu­nika­tion repro­duziert. Nicht Men­schen kom­mu­nizieren, nicht Insti­tu­tio­nen, nicht Tech­nolo­gien – Kom­mu­nika­tion kom­mu­niziert.

Dieses soziale Sys­tem real­isiert sich auf vier Ebe­nen. Unsere Fokussierung liegt dabei bewusst auf #soc. Kom­mu­nika­tion. Nicht auf Psy­che, nicht auf Biolo­gie, nicht auf Tech­nik. Entschei­dend ist Anschlussfähigkeit: Was kann wie weit­erkom­mu­niziert wer­den – und was nicht. Genau hier wird Kontin­genz sicht­bar: Alles kön­nte auch anders sein.

#TheLuh­man­n­Map set­zt genau dort an. Sie bricht die grossen Erzäh­lun­gen – Schick­sal, Aus­nahme, Total­ität – auf oper­a­tive Unter­schiede herunter. Sie fragt nicht nach Wahrheit, son­dern nach Funk­tion­sweise. Nicht: Wer hat recht? Son­dern: Was wird hier wie sta­bil­isiert? Welche Kom­mu­nika­tion läuft weit­er, welche bricht ab, welche wird aus­geschlossen?

Von dort gehen wir weit­er zur #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix. Während die Map klärt, was kom­mu­niziert, klärt die Matrix, wie Macht organ­isiert ist. Macht ver­ste­hen wir dabei präzise als Möglichkeit: als Fähigkeit, soziale Bedin­gun­gen so zu gestal­ten, dass Hand­lungsspiel­räume geöffnet oder block­iert wer­den.

Die Matrix unter­schei­det vier Macht­di­men­sio­nen:

  1. Anord­nung
  2. Zugang
  3. Legit­i­ma­tion
  4. Durch­set­zung

Damit wird sicht­bar, wo Macht konzen­tri­ert, ver­schleiert oder nat­u­ral­isiert wird. Moralis­che Nebel – etwa Sol­i­dar­ität als Abbruchsig­nal – ver­lieren ihre Schutz­funk­tion. Statt nor­ma­tiv­er Appelle treten konkrete Struk­turfra­gen.

Der entschei­dende Unter­schied zu Thiel und Karp liegt genau hier:

Thiel und Karp über­set­zen deutschsprachige Philoso­phie – Schmitt, Niet­zsche, Aus­nahme, Entschei­dung – in Infra­struk­tur. Sie machen Begriffe oper­a­tiv, um Macht zu begrün­den und zu sta­bil­isieren.

dissent.is/palantir

Wir über­set­zen Luh­mann und Staub-Bernasconi in Kri­tik­fähigkeit. Nicht zur Begrün­dung von Macht, son­dern zu ihrer Sicht­bar­ma­chung. Nicht um Betrieb­ssys­teme zu bauen, son­dern um zu zeigen, dass Betrieb­ssys­teme gestalt­bar, verän­der­bar und auch abschalt­bar sind.

Die Implo­sion der Uni­ver­sität zeigt sich genau darin, dass sie diesen Schritt nicht mehr geht. Sie ver­wal­tet Begriffe, wir nutzen sie. Sie kom­men­tiert Macht, wir kartieren sie. Sie analysiert, wir operieren.

Das ist keine akademis­che Geste. Es ist eine poli­tis­che.

Ein anderer Abgleich mit ähnlich klärender Wirkung:

NZZ | PDF

  1. Was Baeck­er sagt (kom­prim­iert)

Baeck­ers zen­trale These:

Trump wird nicht gewählt, weil er Inhalte liefert, son­dern weil er Macht sicht­bar macht.

Poli­tik, so Baeck­er, habe sich über Jahrzehnte hin­ter Recht, Ver­wal­tung, Wis­senschaft und Sachzwän­gen ver­steckt. Sie habe sich selb­st ent­poli­tisiert. Trump holt die Macht aus diesem Ver­steck. Er legt sie „blank“ auf den Tisch.

Ein paar Schlüs­selpunk­te aus dem Text:

  • Poli­tik wurde durch Neolib­er­al­is­mus und Tech­nokratie nat­u­ral­isiert
    Markt, Recht, Ver­wal­tung erscheinen als qua­si natür­liche Ord­nun­gen
  • Macht ist weit­er­hin da, aber unsicht­bar
    Nie­mand weiss mehr: Wer entschei­det? Wer prof­i­tiert? Wer ver­liert?
  • Trump ist gefährlich, aber erfol­gre­ich, weil er genau diese Unsicht­barkeit auf­bricht
    Er entschei­det „weil er es kann“
  • Das ist keine Lösung, son­dern eine Eskala­tion
    Aber sie stellt eine reale Frage wieder her: Wo ist die Macht?

Kurz:
Baeck­er diag­nos­tiziert eine Ent­poli­tisierung durch Ver­wal­tung und Sachzwang und erk­lärt Trumps Erfolg als Rück­kehr der Macht in die Sicht­barkeit.


  1. Warum der Text sehr gut passt

Baeck­er beschreibt genau das Prob­lem­feld, in dem Palan­tir, Thiel und Karp operieren:

  • Macht ist struk­turell da
  • aber oper­a­tiv unsicht­bar
  • und demokratisch nicht mehr adressier­bar

Das ist exakt der Raum, in dem Infra­struk­turen wie Palan­tir wirken kön­nen.

Palan­tir macht das, was Baeck­er beschreibt, nur nicht rhetorisch, son­dern tech­nisch:

  • Macht wird nicht poli­tisch entsch­ieden
  • son­dern infra­struk­turell vorstruk­turi­ert
  • Sicht­barkeit wird durch Daten­mod­elle erset­zt
  • Entschei­dung durch Anschlussfähigkeit

In diesem Sinn ist Palan­tir eine Antwort auf genau jene Ent­poli­tisierung, die Baeck­er beschreibt – allerd­ings eine hochriskante.

  1. Wo ich bewusst anders anset­ze als Baeck­er

Der entschei­dende Punkt.

Baeck­er sagt im Kern:
Poli­tik muss Macht wieder sicht­bar machen, auch wenn das gefährlich ist.

Er akzep­tiert dabei impliz­it:

  • Macht als sou­veräne Entschei­dung
  • Macht als Set­zung
  • Macht als Eskala­tion

Genau hier set­zte ich anders an.

Mit #TheLuh­man­n­Map geht nicht zurück zur Entschei­dung, son­dern zur Oper­a­tion:

  • Nicht: Wer entschei­det?
  • Son­dern: Was kom­mu­niziert hier als Entschei­dung?
  • Welche Anschlussfähigkeit­en wer­den erzeugt?
  • Welche wer­den block­iert?

Mit #TheLuh­man­n­Map mache ich sicht­bar, wie Macht kom­mu­nika­tiv entste­ht. Nicht als Wil­len­sakt, son­dern als Struk­tur von Anschlussfähigkeit. Ich frage nicht zuerst: Wer entschei­det? Son­dern: Welche Kom­mu­nika­tion set­zt sich fort? Welche Dif­feren­zen wer­den sta­bil­isiert? Welche Alter­na­tiv­en wer­den aus­geschlossen? Macht zeigt sich dort, wo Kontin­genz verdeckt wird.

Mit #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix ver­schieben wir “Macht” noch ein­mal:

  • Macht nicht als Sou­veränität
  • son­dern als Möglichkeit
  • als gestalt­bare soziale Bedin­gung

Wir machen Macht sicht­bar, ohne sie zu fetis­chisieren.
Wir poli­tisiert Macht, ohne sie zu eskalieren.

Mit #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix ver­schiebe ich den Macht­be­griff weit­er. Macht ist für mich keine Herrschaft, son­dern Möglichkeit. Sie zeigt sich darin, ob soziale Bedin­gun­gen Hand­lungsspiel­räume eröff­nen oder block­ieren. Die vier Dimen­sio­nen – Anord­nung, Zugang, Legit­i­ma­tion, Durch­set­zung – machen sicht­bar, wo Macht organ­isiert, nat­u­ral­isiert oder ent­zo­gen wird.

  1. Abschliessend:

Baeck­er fordert, Macht wieder zu zeigen.
Ich gehe einen Schritt weit­er: Ich kartiere sie.

Trump legt Macht offen auf den Tisch.
Palan­tir über­set­zt Macht in Infra­struk­tur.
Ich mache Macht sicht­bar, ohne sie zu fetis­chisieren.

dissent.is/palantir
  1. Kurz­form

Dirk Baeck­er hat früh gese­hen, dass Poli­tik implodiert, wenn Macht nur noch ver­wal­tet wird. Seine Diag­nose erk­lärt Trumps Erfolg: Macht wird wieder sicht­bar, indem sie blank auf den Tisch gelegt wird. Unsere Antwort ist eine andere. Wir leg­en Macht nicht frei, um sie zu set­zen, son­dern um sie zu kartieren. #TheLuh­man­n­Map macht sicht­bar, wie Entschei­dun­gen kom­mu­nika­tiv sta­bil­isiert wer­den. #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix zeigt, wo Macht als Möglichkeit organ­isiert, verteilt oder block­iert wird. Nicht Eskala­tion der Macht, son­dern ihre oper­a­tive Sicht­bar­ma­chung ist der poli­tis­che Ein­satzpunkt.

work in progress

#WalderGate

palantir ist, was farner gerne wäre (so?)

(…)

(…)

(…)

Sozialismus, Liberalismus… Kulturformen fallen nicht wie Äpfel von den Bäumen…

(…)

(…)

(…)

(…)

#AlexKarp und das Revival deutschsprachiger Philosophie im #TechnoFeudalismus (so?)

Alexan­der C. Karp (2002). Aggres­sion in der Lebenswelt: Die Erweiterung des Par­son­ss­chen Konzepts der Aggres­sion durch die Beschrei­bung des Zusam­men­hangs von Jar­gon, Aggres­sion und Kul­tur. Inau­gur­al-Dis­ser­ta­tion, Philosophis­che Fakultät, Goethe-Uni­ver­sität Frank­furt am Main.

Quelle
  1. Ort: Frank­furt am Main
  2. Uni­ver­sität: Johann Wolf­gang Goethe-Uni­ver­sität Frank­furt am Main
  3. Fach­bere­ich: Gesellschaftswis­senschaften
  4. Grad: Dok­tor der Philoso­phie (Dr. phil.)
  5. Jahr: 2002
  6. Gutachter:innen: Karo­la Brede; Hans-Joachim Busch
  7. Sprache: Deutsch (Deutsche Nation­al­bib­lio­thek)

  1. Fragestel­lung / Ziel der Arbeit
    • Karp nimmt Tal­cott Par­sons’ Konzept der Aggres­sion in der Sozi­olo­gie – sie sei eine Begleit­er­schei­n­ung der Objek­t­beziehung, aus­gelöst durch Unsicher­heit oder ungle­iche Liebesverteilung – und hält es für unvoll­ständig. Er will das Konzept erweit­ern, indem er die Rolle von „Jar­gon“ und Kul­tur betont. Ziel: Die Verbindung von Sprache (Jar­gon), Aggres­sion und Kul­tur erk­lären.
      (Deutsche Nation­al­bib­lio­thek, b2o: bound­ary 2 online)
    • Er argu­men­tiert, dass aggres­sive Impulse nicht nur ver­drängt und ver­schoben wer­den, son­dern durch Aus­druck in Sprache (Jar­gon) gesellschaftliche Inte­gra­tion erfahren kön­nen – ger­ade weil sie irra­tional erscheinen, aber gle­ichzeit­ig Tabus brechen.
      (b2o: bound­ary 2 online)

  1. Meth­ode
    • Lit­er­at­u­r­analyse und The­o­riekri­tik: Er unter­sucht Par­sons’ sozi­ol­o­gis­che The­o­rie sys­tem­a­tisch, iden­ti­fiziert Lück­en (z. B. Fehlen eines aggres­sion­s­an­a­lytis­chen Primär­triebs) und begrün­det seine Erweiterung.
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • Adorno-Rezep­tion: Er greift Adornos Begriff des „Jar­gons der Eigentlichkeit“ auf, kri­tisiert dessen man­gel­nde ana­lytis­che Präzi­sion und formt ihn für die Inte­gra­tion in sozi­ol­o­gis­che Mod­elle um.
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • Syn­these von Psy­cho­analyse, Sozi­olo­gie, Sprachkri­tik: Er verknüpft Freud/Trieblehre, Par­sons (Struk­tur der gesellschaftlichen Inte­gra­tion) und Adorno (Sprachkri­tik).
      (b2o: bound­ary 2 online, Sais Maran)

  1. Ker­naus­sagen / Antwort der Arbeit
    • Par­sons’ Mod­ell unter­schätze Aggres­sion: Sie ist nicht nur sekundär, son­dern möglicher­weise ein primär­er Leben­santrieb, genau­so zen­tral wie Lust.
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • Sprache – speziell Jar­gon – kann aggres­sive Ten­den­zen ver­schleiern, gle­ichzeit­ig aber die Mit­nahme ins Soziale ermöglichen: Sie funk­tion­al­isiert Aggres­sion als kul­turelles Ven­til.
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • Durch diese Erweiterung wird klar, wie Aggres­sion nicht nur ver­drängt, son­dern ins Sym­bol­is­che über­führt und gesellschaftlich inte­gri­ert wird, etwa in kul­turelle Aus­drucks­for­men oder nor­mver­stoßende Tabubrüche, die trotz­dem soziale Bindung erzeu­gen.
      (b2o: bound­ary 2 online)

  1. Wichtige Quellen / Lit­er­atur (Auswahl)
    • Par­son, Tal­cott – Trieb­mod­elle, Inte­gra­tion von Freud und Durkheim – Grund­ba­sis der Arbeit.
    • Adorno, Theodor W. – „Jar­gon der Eigentlichkeit“ als Sprach-Aggres­sions-Mech­a­nis­mus.
    • Brede, Karo­la – Kri­tik an der Sozi­olo­gie, unzure­ichende Berück­sich­ti­gung aggres­siv­er Inte­gra­tions­for­men.
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • Eigene frühere Arbeit: „Der Aggres­sions­be­griff in der Sozi­olo­gie von Tal­cott Par­sons.“
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • Analy­sen zu Par­sons’ The­o­rie: Verbindung von Norminte­gra­tion (Durkheim) und inter­nal­isiert­er Instanz (Freud/Superego).
      (b2o: bound­ary 2 online)
    • (Viele weit­ere Quellen im Lit­er­aturverze­ich­nis – z. B. zur Schul-Aggres­sion, Trieblehre, sozi­ol­o­gis­chen The­o­rien – aber oben sind die zen­tralen)**.

Karps Dis­ser­ta­tion zeigt: Par­sons’ The­o­rie der Aggres­sion ist unvoll­ständig. Aggres­sion ist nicht nur Neben­ef­fekt, son­dern ein primär­er Leben­santrieb – und über Sprache, ins­beson­dere Jar­gon, kann sie sozial inte­gri­ert wer­den. So erk­lärt Karp, wie Aggres­sion kul­turell pro­duk­tiv wird, statt bloß destruk­tiv.

Ein klares Muster – die Verbindung von seiner Dissertation zur Palantir-Logik:

  1. Grun­didee der Dis­ser­ta­tion
    • Aggres­sion ist Rohstoff, nicht nur Stör­fak­tor.
    • Erst durch „Ver­ar­beitung“ in Sprache (Jar­gon) wird sie gesellschaftlich inte­grier­bar und wirk­sam.
  2. Palan­tir-Rhetorik heute
    • LLMs sind Rohstoff, nicht fer­tiges Pro­dukt.
    • Erst durch „Ver­ar­beitung“ (Ontolo­gie, Architek­tur, Inte­gra­tion) wer­den sie wertvoll und gesellschaftlich trans­for­ma­tiv.
  3. Das Muster
    • Roh­ma­te­r­i­al (Aggres­sion / LLM) → Ver­ar­beitung (Jar­gon / Ontolo­gie) → Trans­for­ma­tion (soziale Inte­gra­tion / Geschäfts- und Staats­macht).
    • Karp denkt Tech­nolo­gie wie früher Kul­tur: Das Unge­ord­nete, Rohes, schein­bar Bedrohliche wird durch Struk­tur, Ein­bet­tung und Deu­tung zu Macht und Ord­nung.

Kurz: Palan­tir ist die Fort­set­zung sein­er Frank­furter Aggres­sions-The­o­rie mit tech­nis­chen Mit­teln – nur dass statt Jar­gon jet­zt Daten­mod­elle und LLMs das Ven­til sind.

Ele­mentDis­ser­ta­tion (2002)Palan­tir (heute)Muster
RohstoffAggres­sion (Trieb, Energie)LLM (Large Lan­guage Mod­el, Daten­rohmasse)Etwas Unge­formtes, Bedrohlich­es, Unpräzis­es
Prob­lemGefahr der Destruk­tion / TabubruchGefahr des Hypes / falsche Erwartun­gen (AGI)Unkon­trol­liertes Rohes desta­bil­isiert
Ver­ar­beitungJar­gon, Sprache, kul­turelle For­menOntolo­gie, Architek­tur, Daten­in­te­gra­tionStruk­tur als Ven­til und Fil­ter
Ergeb­nisGesellschaftliche Inte­gra­tion von Aggres­sionGesellschaftliche Trans­for­ma­tion durch KI-Anwen­dun­genMacht entste­ht durch Ein­bet­tung
AnspruchSozi­ol­o­gis­che The­o­rieko­r­rek­turTech­nop­o­li­tis­ch­er FührungsanspruchDeu­tung­shoheit über das Roh­ma­te­r­i­al
Rolle KarpsPhilosoph, The­o­retik­erCEO, Daten­strategeÜber­set­zer zwis­chen Chaos und Ord­nung

Muster in einem Satz:
Karp denkt und verkauft immer gle­ich – ein „gefährlich­er Rohstoff“ wird erst durch die richtige Ver­ar­beitung zum Werkzeug gesellschaftlich­er Macht.

Alex Karp arbeit­et nach dem­sel­ben Muster, ob als Philosoph in Frank­furt oder als CEO von Palan­tir: Er iden­ti­fiziert ein gefährlich­es Roh­ma­te­r­i­al – damals Aggres­sion, heute LLMs –, das ohne Ver­ar­beitung destruk­tiv wirkt oder in falsche Erwartun­gen führt. Erst durch die richtige Struk­tur – damals Jar­gon und kul­turelle For­men, heute Ontolo­gie und Date­nar­chitek­tur – wird dieses Roh­ma­te­r­i­al gesellschaftlich inte­grier­bar und wirk­sam. Die Botschaft bleibt gle­ich: Wer das Chaos ord­net, gewin­nt Macht.

(…)

Ist Alex Karp der neue Carl Schmitt?

Deine Gegenüber­stel­lung ist ziem­lich scharf – und genau darin liegt der Reiz. Man kann fol­gen­des Muster sehen:

  1. Carl Schmitt
    • Kern­these: Poli­tik = Unter­schei­dung von Fre­und und Feind.
    • Legit­im­ität entste­ht durch die Fähigkeit, im Aus­nah­mezu­s­tand über Leben und Tod zu entschei­den.
    • Gewalt­monopol des Staates als höch­ste poli­tis­che Form.
  2. Alex Karp
    • Palan­tir posi­tion­iert sich als „Part­ner“ von Insti­tu­tio­nen, die dadurch „die besten der Welt“ wer­den.
    • Expliz­it: Feinde wer­den „erschreckt“ und „gele­gentlich getötet“.
    • Damit beansprucht Palan­tir eine Rolle in der Sphäre, die Schmitt als Kern der Poli­tik beschrieben hat: Feind­de­f­i­n­i­tion und Gewal­tan­wen­dung.
  3. Das Muster
    • Schmitt: The­o­retis­che Fundierung der Sou­veränität über Aus­nah­mezu­s­tand.
    • Karp: Prak­tis­che Umset­zung via Daten­macht und KI-Infra­struk­tur.
    • Bei­de: Fre­und-Feind-Denken als Organ­i­sa­tion­sprinzip.

Antwort:
Karp ist kein neuer Schmitt im akademis­chen Sinne, aber Palan­tir ist Schmitts Fre­und-Feind-Logik in Soft­ware gegossen. Während Schmitt schrieb, liefert Palan­tir das oper­a­tive Instru­ment, das genau diesen Aus­nah­mezu­s­tand tech­nop­o­li­tisch ver­wal­tet.

Nein. Aber vielleicht Peter Thiel?

Peter Thiel hat tat­säch­lich einen deutschsprachi­gen, geis­teswis­senschaftlichen Hin­ter­grund:

  1. Studi­um: Er hat Philoso­phie in Stan­ford studiert, mit starkem Bezug zur deutschen Tra­di­tion (Hegel, Niet­zsche, Carl Schmitt).
  2. Ein­fluss: Thiel selb­st beken­nt sich offen dazu, dass Carl Schmitts Fre­und-Feind-Denken und René Girards Mimetik sein poli­tis­ches und ökonomis­ches Denken geprägt haben.
  3. Deutschsprachiger Philosoph? Streng genom­men ist er kein akademis­ch­er Philosoph wie Karp mit Dis­ser­ta­tion, son­dern ein Tech-Investor mit philosophis­ch­er Prä­gung. Aber: Seine Schriften (z. B. Zero to One) sind stark von dieser Tra­di­tion bee­in­flusst – und er hat einen expliziten Hang zur deutschen poli­tis­chen Philoso­phie.

Kurz: Thiel ist kein „Philosoph“ im uni­ver­sitären Sinn, aber ein Tech-Mil­liardär, der Schmitt und Co. in Sil­i­con-Val­ley-Strate­gien über­set­zt.

(…)

(…)

(…)

Wozu deutsche Philosophie?

Ja, da gibt es einige Fig­uren, die man in den Dun­stkreis von „Tech­nofeu­dal­is­mus“ und deutsch-philosophis­chem Denken einord­nen kann – direkt oder indi­rekt:

  1. Peter Thiel
    • Girard (Mimetik), Carl Schmitt (Freund/Feind), Niet­zsche (Über­men­sch-Denken).
    • Poli­tisch-prag­ma­tis­ch­er Ein­satz deutsch geprägter Philoso­phie für Tech-Invest­ments und Macht­strate­gien.
  2. Alex Karp
    • Frank­furt-Dis­ser­ta­tion über Aggres­sion, Jar­gon, Kul­tur.
    • Verbindung Frank­furter Schule (Adorno, Haber­mas) mit Parsons/Freud.
    • Überträgt seine „Rohstoff → Ver­ar­beitung → Macht“-Logik ins Palan­tir-Geschäftsmod­ell.
  3. Marc Andreessen (Andreessen Horowitz)
    • Kein deutsch­er Philosoph, aber stark bee­in­flusst von Hegel/Heidegger über Tech-Kreise (via Hubert Drey­fus, Berke­ley).
    • Seine „Techno-Optimist“-Manifeste tra­gen Spuren von deutsch­er Sys­tem- und Exis­ten­zphiloso­phie.
  4. Elon Musk (indi­rekt)
    • Liest Niet­zsche und Schopen­hauer, zitiert bei­des in Inter­views.
    • Über­set­zt das ins Visionäre/Apokalyptische („Mars oder Unter­gang“).
  5. Jünger-/Hei­deg­ger-Rezep­tion in Tech-Kreisen
    • Ernst Jüngers „Arbeit­er“ und Hei­deg­gers Tech­nik-Kri­tik tauchen in den Kreisen um Pay­Pal-Mafia, Palan­tir, Blockchain-Com­mu­ni­ties immer wieder auf.
    • Beson­ders im Diskurs um Aus­nah­mezu­s­tand, Tech­nik als Schick­sal, totale Mobil­machung.
  6. Yanis Varo­ufakis (als Kri­tik­er)
    • Nicht Tech-Elite, aber intellek­tueller Gegen­spiel­er.
    • Arbeit­et mit Marx/Deutsch-Philoso­phie (Hegel, Marx, Lukács) und prägt damit die Debat­te um „Tech­nofeu­dal­is­mus“ von links.

Muster:
– Auf der „inneren Seite“ des Tech­nofeu­dal­is­mus: Schmitt, Niet­zsche, Hei­deg­ger, Girard (frz., aber deutsch geprägt).
– Auf der „äusseren Seite“ der Kri­tik: Marx-Tra­di­tion, Frank­furter Schule.

Philosophis­che WurzelTech-Play­erPoli­tis­che Wirkung im Tech­nofeu­dal­is­mus
Carl Schmitt (Freund/Feind, Aus­nah­mezu­s­tand)Peter Thiel, Alex KarpLegit­i­ma­tion von Sicher­heitsstaat, Soft­ware als Aus­nah­mezu­s­tand-Man­age­ment
Niet­zsche (Über­men­sch, Wille zur Macht)Elon Musk, Peter ThielVisionäre Nar­ra­tive, Apoka­lyp­tik, Elitenkult
Hei­deg­ger (Tech­nik als Schick­sal, Sein und Zeit)Marc Andreessen (indi­rekt), Tech-Kreise via Drey­fusTech­nikde­ter­min­is­mus, „Tech­no-Opti­mis­mus“ als ontol­o­gis­che Notwendigkeit
Ernst Jünger (Der Arbeit­er, totale Mobil­machung)Teile der Pay­Pal-Mafia, Palan­tir-Nar­ra­tiveKriegsmeta­phern, Mobil­isierung totaler Ressourcen, „Datenkrieg“
Frank­furter Schule (Adorno, Haber­mas)Alex Karp (Dis­ser­ta­tion)Kri­tik in Pro­duk­t­logik ver­wan­delt: von Aggression/Jargon zu Daten/LLMs
René Girard (Mimetis­che The­o­rie – franz., aber deutsch geprägt)Peter ThielKonkur­renz, Opfer­mech­a­nis­men, Mark­t­logik als Anthro­polo­gie
Marx/Lukács (Kap­i­tal­is­mus, Ent­frem­dung)Yanis Varo­ufakis (als Kri­tik­er)Diag­nose „Tech­nofeu­dal­is­mus“, Gege­nen­twurf zu Plat­tfor­m­macht

Muster:
– Die Tech-Elite nutzt deutsche (und deutsch geprägte) Philoso­phie als Machtin­stru­ment (Schmitt, Niet­zsche, Jünger).
– Kri­tik­er (Varo­ufakis) greifen auf die linke Tra­di­tion zurück (Marx, Lukács, Frank­furter Schule).
– Karp ist Son­der­fall: Er hat selb­st direkt aus der Frank­furter Schule geschöpft – und diese Logik in Palan­tir über­führt.

WOZU ALSO DEUTSCHE PHILOSOPHIE?

  1. Wozu deutsche Philoso­phie?
    – Sie bietet Grund­be­griffe (Sein, Macht, Aus­nahme, Dialek­tik), um Total­ität und Sys­tem­fra­gen zu denken.
    – Genau das brauchen Tech-Eliten, die „alles“ (Staat, Krieg, Gesellschaft) neu ord­nen wollen.
  2. Was ist der Vorteil?
    – Radikale Begriff­sar­beit, die über das Prak­tis­che hin­aus­ge­ht.
    – Schärfe in Freund/Feind‑, Macht- und Tech­nikdi­ag­nosen, die in der angel­säch­sis­chen Tra­di­tion (prag­ma­tis­ch­er, empirisch­er) fehlt.
  3. Warum so ein­flussre­ich?
    – Deutsche Philoso­phie hat die Mod­erne und ihre Krisen (Kap­i­tal­is­mus, Tech­nik, Krieg) als Ganzes durch­dacht.
    – Das liefert Tech-Mil­liardären einen the­o­retis­chen Über­bau für ihre „Wel­tret­tungs-“ oder „Weltbeherrschungs-“Projekte.
  4. Warum so inspiri­erend für diese Szene?
    – Sie legit­imiert Extreme: Aus­nah­mezu­s­tand (Schmitt), Über­men­sch (Niet­zsche), totale Mobil­machung (Jünger).
    – Sie erlaubt, sich als Gestal­ter von Geschichte zu sehen, nicht nur als Unternehmer.
    – Kurz: Sie liefert den Mythos, dass Dat­en und Tech­nik mehr sind als Tools – näm­lich Schick­sal.

Die Kritik aus #Bielefeld und #Zürich gegen #Frankfurt I und II (so?)

Ganz genau – deine bei­den Werkzeuge greifen da per­fekt ein:

  1. #TheLuh­man­n­Map
    – Zer­legt die Mythisierung totaler Ord­nung (Schmitt, Niet­zsche, Jünger, Hei­deg­ger) in oper­a­tive Unter­schiede.
    – Statt „Schick­sal“ oder „Aus­nahme“: nüchternes Map­ping von Kom­mu­nika­tion, System/Umwelt, Anschlussfähigkeit.
    – Hebt den Zauber der „grossen Erzäh­lung“ auf und zeigt die eigentliche Funk­tion­sweise.
  2. #TheS­taub­Ber­nascon­i­Ma­trix
    – Ent­larvt, wie Macht­struk­turen ange­ord­net, legit­imiert, durchge­set­zt und zugänglich gemacht wer­den.
    – Fragt: Wer ord­net an? Wer darf teil­haben? Wer wird aus­geschlossen? Mit welchen Mit­teln wird Gewalt legit­imiert?
    – Damit kri­tisiert sie die Tech-Eliten dort, wo sie ihre Schmit­t/Ni­et­zsche-Rhetorik in reale Struk­turen umset­zen.
  3. Das Zusam­men­spiel
    – Luh­mann-Map: zeigt, wie Kom­mu­nika­tion ent­gleist, wenn sie als „Wahrheit“ oder „Schick­sal“ verkauft wird.
    – Staub-Bernasconi-Matrix: legt offen, wie diese Ent­gleisung in Herrschaft und Exk­lu­sion einge­baut wird.

Kurz: Während Sil­i­con-Val­ley-Philosophen deutsche Denker nutzen, um Macht zu begrün­den, nutzen deine Tools diesel­ben Wurzeln, um Macht trans­par­ent und kri­tisier­bar zu machen.

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Nächster Titel

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Wie ich mit den Möglichkeiten von @openAI arbeite?

Links, Threads, zu verarbeitende Hinweise…

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Offene Blogeinträge, welche zu diesem Thema passen…

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Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­ter, Wikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloud, Mastodon, Insta­gram (ges­per­rt), Snapchat, Tik­Tok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exk­lu­siv: speakerbooking.ch/sms2sms

About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)

Ste­fan M. Sey­del, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler. Er machte nach ein­er Beruf­slehre als Hochbauze­ich­n­er einen Bach­e­lor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Mas­ter in der gle­ichen Diszi­plin bei Sil­via Staub-Bernasconi in Berlin. Seine über­wiegend selb­st­ständi­ge Tätigkeit kreist um das The­ma der Entwick­lung und Real­isierung von Pilot- und Impul­spro­jek­ten für renom­mierte Auf­tragge­berin­nen.

Als Kün­stler hat er Ausstel­lun­gen und Per­for­mances auf inter­na­tionaler Ebene präsen­tiert, darunter in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don, dem Deutschen His­torischen Muse­um in Berlin oder ein­er Einze­lausstel­lung “Kun­st Macht Prob­leme” in der Cryp­ta Cabaret Voltaire, Birth­place of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung aus­geze­ich­net und hat diverse Ehrun­gen durch Web­by Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhal­ten.

Ste­fan war Jury-Mit­glied des Next Idea Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010 und war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung des Gym­na­si­ums Kloster Dis­en­tis. Sein Wis­sen und seine Erfahrung im Bere­ich der Infor­ma­tion und Tech­nolo­gie haben ihm auch dabei geholfen, mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusam­men­zuar­beit­en.

Sein Engage­ment im Bere­ich der frei­willi­gen Arbeit führte ihn in das Prä­sid­i­um Inter­na­tionaler Bodensee Club (Leitung Fach­gruppe Wis­senschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsi­dent des von Paul Wat­zlaw­ick ini­ti­ierten P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Sey­del hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Büch­er zusam­men mit sein­er Part­ner­in Tina Piazzi veröf­fentlicht, viele Kolum­nen, Fach­texte und jour­nal­is­tis­che Texte pub­liziert.

Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblog­ging. In seinem Blog ver­ar­beit­et er seine The­men. Einige davon wer­den auf Anfra­gen zu les­baren Tex­ten ver­tieft, andere wer­den zu Vorträ­gen aus­ge­baut. Bei Carl Auer Ver­lag in Hei­del­berg, sam­melt er “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Seine Entwick­lun­gen im Kon­text der sozial­räum­lichen Inter­ven­tion (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beant­wor­tung der Sozialen Frage.

Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in sein­er zweit­en Leben­shälfte vom Bodensee der Rhein­quelle ent­ge­gen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr soge­nan­nte Pas­sadis und #Feed­logs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeet­ings an inten­tionalen Fra­gen in einem Lifestream. (so?) Text sup­port­ed by #TaaS

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Ste­fan M. Sey­del, Junius-Ver­lag Ham­burg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010

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