Approbiert, kuratiert, verdrängt: Die Uni Zürich und das koloniale Gedächtnis der Täufergeschichte | Doku Interview von Dr. Annalena Müller #Pfarrblatt mit Stefan M. Seydel/sms ;-)

Langsam: Mein Blog ist mein Karten­raum und keine Bühne. Ich weiss wie man pub­liziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreib­stand | warum ich nicht pub­liziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte.

Spoiler/Inhalt dieses Eintrages:

Wer schreibt hier?
Ste­fan M. Sey­del/sms ;-) aka @sms2sms – Sozialar­beit­er, Kün­stler, Unternehmer. “Die Ref­or­ma­tion in Zürich” ist für ihn kein his­torisches Eregig­nis, son­dern Teil sein­er BiografWie?: Ein offenes Rin­gen auf Antworten auf DIE SOZIALE FRAGE, seit 500 Jahren. Oder 2000 oder 3000 Jahre? Oder noch viel mehr? (so?)

Was ist das für eine Auseinan­der­set­zung mit der Ref­or­ma­tion?
Auf jeden Fall keine akademis­che Rückschau und kein Jubiläum­skitsch. Vielmehr eine Arbeit am Sozialen, ein Ver­such, die radikale Prax­is der ersten Täufer – die soge­nan­nten Schweiz­er Brüder – als poli­tis­che, all­t­agsprak­tis­che und spir­ituelle Pro­voka­tion in einem trans­for­ma­tiv­en Dreis­chritt zu erneuern.

Worum geht es konkret?
Die Ref­or­ma­tion war ein Sieg in einem Krieg. Genau das, was die “Schweiz­er Brüder” kon­se­quent abgelehnt haben. Die Schweiz­er Brüder woll­ten keine Rev­o­lu­tion, son­dern eine Ref­or­ma­tion. Sie erin­nerten an die Form, welche in der religiösen Sprache der Chris­ten der Men­sch Jesus aus dem Kaff Nazareth vorgeschla­gen und gelebt hat. Eine Soziale Prax­is, welche die sozi­ol­o­gis­che “Zürcher-Schule” (Peter Heinz/UZH, Sil­via Staub-Bernasconi/­TU­ber­lin, Ste­fan M. Sey­del etc.) in vier Dimen­sio­nen von Macht bis heute — wenn auch wis­senschaftlich for­muliert — am Vor­bild vor 500 Jahren beziehen (nicht ohne Quel­lenangabe ;-)

Anord­nung: “Der HERR ist im Him­mel — und wer bist du?” — Keine Herrschaft. (→Anar­chie)
Durch­set­zung: “Liebe deine Feinde” keine Gewalt. (→Paz­i­fis­mus)
Zugang: “Geben ist seel­iger als Nehmen” — keine Hab­sucht. (→Com­mons)
Legit­i­ma­tion: “Wahrheit” – ohne Deu­tung­shoheit. (→ Kontin­genz)

dissent.is/sozialearbeit

Diese vier Lin­ien sind bis heute gültig – und stören die kuratierte Erin­nerung der Machtkirche, der Uni­ver­sität, der Poli­tik, der Massen lei­t­en­den Medi­en­häuser, die NGO’s der Guten…

Die drei hier doku­men­tierten Texte:

  1. Ein Gespräch mit Dr. Annale­na Müller von #Pfar­rblatt. Zum Zeit­punkt des Gesprächs war sie noch Chefredak­torin. Danach nicht mehr. Ein Zusam­men­hang ist nicht belegt. (deutsch/englisch)
  2. Ein fik­tives Gespräch mit @docmunier als Vor­bere­itung auf das Inter­view, erstellt in Koop­er­a­tion mit #chat­G­PT-4o
  3. Aber gle­ich zu Beginn: Die Press­mit­teilung, nach dem mich die Uni­ver­sität Zürich mit einem Body­Guard von der Ver­anstal­tung in Koop­er­a­tion mit den Men­non­iten hat ent­fer­nen lassen.(deutsch/englisch)

(1) Pressemitteilung 2. Juni 2025, 09:09h

ver­gl. auch dissent.is/presserat oder: https://www.nzz.ch/feuilleton/ oder ab min32: https://www.srf.ch/audio/

Ausschluss von der Täufertagung 2025 an der Universität Zürich @UZH_ch

Am Rande der Ver­anstal­tung „500 Jahre Täufer“, organ­isiert von der Uni­ver­sität Zürich in Zusam­me­nar­beit mit nor­damerikanis­chen und deutschen Men­non­iten­grup­pen, wurde der Blog­ger und Aktivist Ste­gan M. Sey­del (@sms2sms) am Mon­tag, 2. Juni 2025, vom Tagung­sort aus­geschlossen. Der Auss­chluss wurde durch Sicher­heit­skräfte vol­l­zo­gen und von Prof. Dr. Tobias Jam­merthal sowie PD Dr. Astrid von Schlacht mit per­sön­lichem Hand­schlag bestätigt.

Sey­del hat­te bere­its im Kon­text des #Zwingli­Film kri­tis­che Fra­gen zur Erin­nerungspoli­tik der offiziellen Refor­ma­tion­s­geschichtss­chrei­bung gestellt. Unter dem Hash­tag #Ich­Bin­Fe­lix erin­nerte er an die radikalen Kräfte der Zürcher Ref­or­ma­tion – an Gewalt­losigkeit, Güterge­mein­schaft, Herrschaft­skri­tik und gelebte Nachvol­lziehbarkeit –, wie sie von den frühen Täufern verkör­pert und von der dama­li­gen Machtkirche ver­fol­gt wur­den.

Seine Kri­tik richtet sich gegen die kul­turelle Aneig­nung der Täufer­geschichte durch akademis­che Insti­tu­tio­nen: Ein Fes­takt ohne Raum für das Lei­den, die Folter, die Ermor­dung und die Vertrei­bung der ursprünglichen Bewe­gung.

Er ver­weist auf eine sys­temkri­tis­che Tra­di­tion an der Uni­ver­sität Zürich – von Peter Heintz bis Sil­via Staub-Bernasconi –, die bis heute vier zen­trale Macht­di­men­sio­nen analysiert:

  • Legit­i­ma­tion – Wahrheit ohne Deu­tung­shoheit
  • Durch­set­zung – Keine Gewalt, keine Dro­hung
  • Anord­nung – Kein Pater­nal­is­mus, auch kein lib­eraler
  • Zugang – Com­mons: Wis­sen wächst, wenn es geteilt wird

Die Inter­ven­tion #Ich­Bin­Fe­lix macht blinde Fleck­en in der erin­nerungspoli­tis­chen Selb­stin­sze­nierung der Uni­ver­sität Zürich sicht­bar und kri­tisiert eine kuratierte Aneig­nung unter Beteili­gung akademis­ch­er Men­non­iten.

Wem gehört das Gedenken – und wer wird aus­geschlossen?

Weit­ere Infor­ma­tio­nen: dissent.is/IchBinFelix
Kon­takt: sms@dissent.is | +41 79 21 999 22

***ENGLISH***

Press Release
Expul­sion from the 2025 Anabap­tist Con­fer­ence at the Uni­ver­si­ty of Zurich

At the fringe of the event “500 Years of Anabap­tism”, orga­nized by the Uni­ver­si­ty of Zurich in coop­er­a­tion with North Amer­i­can and Ger­man Men­non­ite groups, blog­ger and activist Ste­fan M. Sey­del (@sms2sms) was removed from the con­fer­ence venue on Mon­day, June 2, 2025. The expul­sion was car­ried out by secu­ri­ty per­son­nel and con­firmed in per­son by Prof. Dr. Tobias Jam­merthal and PD Dr. Astrid von Schlacht.

Sey­del had already raised crit­i­cal ques­tions about offi­cial nar­ra­tives of the Ref­or­ma­tion in the con­text of the #Zwingli­Film. Under the hash­tag #Ich­Bin­Fe­lix, he had drawn atten­tion to the rad­i­cal wing of the Zurich Ref­or­ma­tion – to non­vi­o­lence, com­mu­nal own­er­ship, anti-author­i­tar­i­an struc­tures, and lived con­sis­ten­cy – as embod­ied by the ear­ly Anabap­tists and per­se­cut­ed by the church-state alliance of their time.

His crit­i­cism is direct­ed against the cul­tur­al appro­pri­a­tion of Anabap­tist his­to­ry by aca­d­e­m­ic insti­tu­tions: a com­mem­o­ra­tive event with­out space for suf­fer­ing, tor­ture, exe­cu­tion, or forced exile of the orig­i­nal move­ment.

He refers to a tra­di­tion of sys­temic cri­tique at the Uni­ver­si­ty of Zurich – from Peter Heintz to Sil­via Staub-Bernasconi – that con­tin­ues to ana­lyze four cen­tral dimen­sions of pow­er:

  • Legit­i­ma­tion – Truth with­out monop­oly of inter­pre­ta­tion
  • Enforce­ment – No vio­lence, no coer­cion
  • Arrange­ment – No pater­nal­ism, not even lib­er­al pater­nal­ism
  • Access – Com­mons: knowl­edge grows by being shared

The #Ich­Bin­Fe­lix inter­ven­tion expos­es blind spots in the Uni­ver­si­ty of Zurich’s com­mem­o­ra­tive self-nar­ra­tive and denounces a curat­ed appro­pri­a­tion enabled by aca­d­e­m­ic Men­non­ite actors.

Who owns remem­brance – and who is left out?

dissent.is/IAmFelix 

sms ;-)

#dfdu AG kon­stel­la­torische kom­mu­nika­tion
ste­fan m. sey­del
casa paz­zo­la
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🍄👾🚀 MYZELT EUCH

Notiz nach der Tagung an der Universität Zürich

wenn #men­non­iten nach zürich reisen, um ihre grün­dungsmüt­ter und ‑väter zu feiern, wäre die reli­gion­sspezial­istin von @SRF, frau dr. #Judith­Wipfler, die ide­ale per­son, um die grun­dan­liegen der soge­nan­nten SCHWEIZER BRÜDER (#wikipedia hil­ft ;-) in ihren 4 dimen­sio­nen der macht massen­medi­al zu ver­mit­teln…

#SPOILER:

1. Anord­nung: “Der HERR ist im Him­mel — und wer bist du?” Keine Herrschaft. (Anar­chie)
2. Durch­set­zung: “Liebe deine Feinde.” Keine Gewalt. (Paz­i­fis­mus)
3. Zugang: “Geben ist seel­iger als Nehmen”. Ein Reich­er im Him­mel? Sor­ry: Die Idee ist abso­lut lächer­lich! (Com­monis­mus)
4. Legit­i­ma­tion: Wahrheit. Unbe­d­ingt, aber eben ohne Deu­tung­shoheit. (Kontin­genz)

woher diese ein­teilung kommt?
- es gibt eine soge­nan­nten ZÜRCHER SCHULE (peter heintz/@UZH_ch , sil­via staub-bernasconi/@TUBerlin etc) welche mit & neben der #BIELEFELD|ER SCHULE gegen die #FRANKFURT|ER SCHULE ihre aufar­beitung der erfahrung von #holo­caust aus­for­muliert hat.

DENKEN NACH #AUSCHWITZ?
- emo­tion­al, intellek­tuell, the­o­retisch… eher schwierig (so?)

witziger­weise haben DIE SCHWEIZER BRÜDER und ihre mil­lio­nen von enkels präzis diese 4 dimen­sio­nen all­t­agsprak­tisch über jahrhun­derte aus­gelebt: amish, men­non­iten, hut­ter­er, quäk­er, riv­er broth­eren… eine end­lose zahl von grup­pen… welche die akademis­chen #Men­non­iten aus aller welt in ein­er ele­gan­ten tagung an der uni­ver­sität zürich im weh!weh!weh! zu ersäufen ver­sucht ha!ha!haben, bloss um jet­zt selb­st an der tafel der siegermächte mit­feiern zu dür­fen…

KINDER DES FRIEDENS? — DISPUTATIONEN ohne die opfer, ist klas­sis­che kul­turelle appro­pri­a­tion (so?)

ob das gut gegan­gen ist wird sich nicht erst in 500 jahren zeigen. der tag der ersäu­fung von #Felix­Manz wird schon im Jan­u­ar 2027 gefeiert wer­den… (so?) #Ich­Bin­Fe­lix | http://dissent.is/IchBinFelix

Zum Zeit­punkt der Verurteilung und Ermor­dung von Felix Manz – 5. Jan­u­ar 1527 – war nie­mand im Macht­bere­ich der Stadt Zürich öffentlich auf sein­er Seite. Auch frühere Wegge­fährten wie Huldrych Zwingli hat­ten sich zu diesem Zeit­punkt klar gegen ihn gewandt.

Die soge­nan­nte „richter­liche Kom­mis­sion“ bestand aus:

– Vertretern des Zürcher Rates
– The­olo­gen (darunter Zwingli-nahe)
– Juris­tis­che Amtsper­so­n­en der Stadt

Felix Manz hat­te keinen Vertei­di­ger.
Er wurde als Ket­zer behan­delt, nicht als Bürg­er mit Recht­en.

Selb­st seine Mut­ter und sein Brud­er, die laut Chroniken am Ufer der Lim­mat standen und ihn laut­stark vertei­digten, hat­ten keine Stimme im Ver­fahren. Ihre Stimme war Zeug­nis – kein Ein­fluss.

Faz­it:
Es gab nie­man­den im Gerichtssaal,
– der seine Posi­tion öffentlich teilte,
– der seinen Glauben vertei­digte,
– oder sich ihm zur Seite stellte –
ohne selb­st ver­fol­gt zu wer­den.

Die Frage ist bren­nend aktuell:
Gibt es heute jeman­den – im Set­ting der Uni­ver­sität,
der Tagung, dem kirch­lich-akademis­chen Rah­men –
der wirk­lich auf Felix’ Seite ste­ht?

Oder wieder­holt sich das Schweigen –
ver­fein­ert, intellek­tu­al­isiert, aber genau­so tödlich?

die ganze playlist auf WikiDienstag.ch | abon­niere kosten­los den What­sApp-chan­nel #Lav­inaN­era treis

kathbern.ch | kath.ch | der bund | persoenlich.ch | … | hier der text, welch­er vere­in­bart wurde. titel/lead wollte dr. annale­na müller noch erstellen. den kenne ich nicht… aber son­st… weil die gäste der uni englisch-sprachig sind, füge ich zudem eine englis­che ver­sion hinzu…

(2) DOKUMENTATION DES TEXTES #PFARRBLATT

500 Jahre Täuferbewegung – die Sieger der Reformation entfalten ihre Positionen mit dem Segen der Universität Zürich

Priester dür­fen heirat­en, Zün­fte frei han­deln, die Stadt regiert eigen­ständig – und die Müt­ter der Mär­tyr­er hört nie­mand weinen? Ste­fan M. Sey­del über das Täufer­ju­biläum, kul­turelle Appro­pri­a­tion, Chat­G­PT, und warum heute der Papst radikaler ist als die jubilieren­den Refor­ma­toren.

Dr. Annale­na Müller, «pfar­rblatt: In der Schweiz wer­den dieser Tage und Wochen 500 Jahre Täufer­be­we­gung gefeiert. Ist feiern das richtige Wort?

Ste­fan M. Sey­del: Naja. Min­destens drei Grup­pen haben sehr viel zu feiern. Sie haben vor 500 Jahren ja auch viel erre­icht: Die Priester dür­fen heirat­en und kön­nen ihre Sex­u­al­ität frei ausleben. Die Zün­fte müssen ihre Geschäft­sprax­is nicht mehr vom Bischof abseg­nen lassen. Die Reichen und Ein­flussre­ichen – die rüde Zun­ft ohne Handw­erk – wech­selte ihre Loy­al­ität von Katha­ri­na von Zim­mern zur Stadtver­wal­tung mit eigen­em (Fake-)Parlament. So wird aus leicht nachvol­lziehbaren Grün­den inten­siv seit 2019 das Essen ein­er dick­en, fet­ten Wurst gefeiert. Die Uni­ver­sität Zürich gehört selb­stver­ständlich auch zur Gruppe der Sieger. Sie hat Drehbuch und Regie des Zwingli-Films je mit der Würde eines Dok­tor­ti­tels geehrt, eine Ausstel­lung „Kinder des Friedens“ miten­twick­elt und zeigt diese in der Zen­tral­bib­lio­thek; min­destens neun Büch­er wur­den zum Täufer­ju­biläum pub­liziert. Ob die Müt­ter der Mär­tyr­er auch am Jubilieren sind, darf aus Erfahrung – aber auch akademisch und empirisch – bestrit­ten wer­den.

Kön­nen Sie das präzisieren?

Sey­del: In jedem Machtkampf gibt es ver­schiedene Inter­essen – son­st gäbe es keinen Kampf. Als Auto­di­dakt und Vater eines Kindes in Ein­siedeln wurde Zwingli in höch­ster Not Leut­priester in Zürich. Er wurde von radikalen Kräften instal­liert, welche ein­hun­dert Jahre nach dem demon­stri­erten Chaos der katholis­chen Machtkirche im Konzil zu Kon­stanz die über­fäl­lige Ref­or­ma­tion in ein­er gemein­samen Aktion real­isierten. Während drei Päp­ste um die Macht kämpften, kostete dies 1415 einem grossen Hoff­nungsträger das Leben: Jan Hus bran­nte. Aber das Feuer der Ref­or­ma­tion hat sich entzün­det. Dass 500 Jahre später die Uni­ver­sität nicht nur die his­torische Einord­nung ver­weigert, son­dern ihre Deu­tung­shoheit mit den Men­non­iten aus den USA sichert und damit klas­sis­che kul­turelle Appro­pri­a­tion betreibt – wäre ein offen­er Skan­dal, wenn 300 Jahre nach Immanuel Kant das Konzept der Kri­tik noch eine Bedeu­tung hätte. Was für ein Desaster.

Die Täufer­be­we­gung als die radikalen Kräfte der Ref­or­ma­tion gehört damit zum protes­tantis­chen Erbe. Wie gehen die evan­ge­lis­chen Kirchen mit diesem Erbe um?

Sey­del: Wie das die Sieger eben machen. Bere­its Zwingli kon­nte diese Rhetorik vorgeben. Er schrieb über seinen früheren Fre­und, Förder­er und Ermöglich­er Kon­rad Grebel, der unter offen­er Ver­fol­gung der Pest erlegen ist: „Der Unglücks­men­sch suchte ja immer ein Schaus­piel mit trau­rigem Ende. Jet­zt hat er es.“ Die reformierten Kirchen feiern unir­ri­tiert ihr 500-jähriges Beste­hen – (fast) ohne jedes Gedenken. Viele Frauen konzip­ieren die Feier­lichkeit­en mit. Wo doch ger­ade die Ref­or­ma­tion die Rolle der Frau auf Haus, Herd und Kinderge­bären reduziert hat. Das ist die Ironie der Geschichte: Der Jesuit mit dem Namen Papst Franziskus und der Augustin­er mit dem Namen Leo XIV verteilen heute via Social Media Posi­tio­nen, welche auf den Fly­ern von Felix Manz, Kon­rad Grebel, Jörg Blau­rock, Mar­garetha Hot­tinger, Elis­a­beth von Fro­hburg, Anna Ueli ges­tanden haben. Diese ersten Täufer, die Väter und Müt­ter von Mil­lio­nen von Men­non­iten, Hut­ter­ern, Amis­chen, Bruder­höfen etc. wur­den dafür ersäuft, ver­bran­nt, gevierteilt, gerädert oder min­destens ver­trieben.

In Ihren Posts auf «X» sprechen Sie häu­fig von der „Macht-Kirche“. Was genau meinen Sie damit?

Sey­del: Die Machtkirche organ­isiert und ver­wal­tet durch Kon­trolle, Ämter, Auss­chluss und Repres­sion den Glauben und Ein­heit der Chris­ten. Dem gegenüber wird ein sub­ver­siv­er Satz in der römisch-katholis­chen Liturgie seit vie­len Jahrhun­derte in jed­er Messe gebetet: „Herr, schau nicht auf unsere Sün­den, son­dern auf den Glauben dein­er Kirche.“ Dieser Satz beteten die radikalen Kräfte der Ref­or­ma­tion inbrün­stig mit. Sie woll­ten keine neue Kirche. Sie woll­ten eine erneuerte Kirche. Eine Kirche, welche ihre Ohn­macht beken­nt und sich eben ger­ade nicht auf weltliche Autoritäten beruft, son­dern auf das Ver­trauen der Gemein­schaft.

Sie wollen behaupten, dass der syn­odale Weg, wie ihn Papst Franziskus und Leo XIV. fördern, den Täufern vor 500 Jahren gefall­en hätte?

Sey­del: Abso­lut! Die Erneuerung der Erin­nerung an die Mut­ter Gottes ist ger­ade in diesem Licht kein Zufall: Keine Mut­ter von Mär­tyr­ern feiert den Todestag ihrer Kinder. Bischof Josef Maria hat am 11. Novem­ber 2023 in der Klosterkirche St. Mar­tin in Dis­en­tis seine Predigt abgeschlossen mit den Worten: „Es ist Krieg. Was uns ange­ht: Wir akzep­tieren nur drei Waf­fen­gat­tun­gen: Liebe, Liebe und Liebe.“ Das ist in der akademis­chen Sprache ein klas­sis­ches Pla­giat. Genau das war die Botschaft von Jesus, der Mut­ter Gottes und der ersten Taufge­mein­schaften vor 500 Jahren in Zürich, den soge­nan­nten “Schweiz­er Brüder”. (Wikipedia hil­ft.) Und Eras­mus von Rot­ter­dam — der Spir­i­tus Rec­tor dieser Bewe­gung — zeigt, dass es weise war, nicht aus der katholis­chen Kirche auszutreten. Ganz im Gegen­teil.

Anlass für dieses Inter­view ist ein Stre­it, den Ihr Alter Ego @sms2sms via Social Media mit der Uni Zürich rund um eine inter­na­tionale Fach­ta­gung der 500-Jahr-Jubiläums­feiern aus­trägt. Worum geht es da?

Sey­del: Meine Posi­tion ist bekan­nt. Und stört die infor­ma­tionellen Gate­keep­er. Felix Manz und seine Fre­unde standen mit Fly­ern vor dem Gross­mün­ster. Jet­zt zwitsch­ern Tweets den hohen Priestern der Deu­tung­shoheit um die Ohren. Aus­gerech­net ein Pro­fes­sor mit dem Namen Jam­merthal hat meine Argu­mente so inter­pretiert, als hätte ich mich von der Teil­nahme am Fachkongress abgemeldet. Er insze­niert sich in der gle­ichen Posi­tion wie der Bischof zu Kon­stanz vor 500 Jahren. Das ist freilich ein Ide­al­fall der Aufmerk­samkeit­sökonomie. Wenn dann Chat­G­PT auch noch die Argu­mente liefert, welche diese Tagung als „kul­turelle Appro­bri­a­tion“ markieren lassen, wird es schnell tur­bu­lent. (lacht)

Bleibt die Frage zum Schluss: Wer­den Sie die Aus­ladung von der Tagung akzep­tieren – oder wer­den Sie hinge­hen?

Sey­del: Ich kenne einige der Vor­tra­gen­den. Einige aus der Men­non­iten Uni­ver­sität Goshen Col­lege, in deren Bib­lio­thek ich als junger, Ori­en­tierung suchen­der Mann vor 40 Jahren alles über meine famil­iäre Herkun­ft gel­ernt habe. Es wird sich­er zu auf- und anre­gen­den Begeg­nun­gen kom­men.


Ste­fan M. Sey­del ist Autor, Kün­stler und Sozialar­beit­er und war drei Jahre Teil der Schulleitung Gym­na­si­um Kloster Dis­en­tis. Für das Online-Pro­jekt «rebell.tv» erhielt Sey­del 2007 den Migros Jubilee Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung. Seit 2011 hat er Disentis/Mustér zu seinem Lebens­mit­telpunkt gemacht und bietet dort unter anderem auch Spazier­gan­swis­senschaften an: https://dissent.is/passadis/

INFOBOX:
Ste­fan M. Sey­del beschäftigt sich seit vie­len Jahren mit Medi­en, Macht und der sozialen Frage. Wie Papst Leo XIV. beschäftigt auch Sey­del die kün­stliche Intel­li­genz – ihre Vorteile, Schat­ten­seit­en und Her­aus­forderun­gen. Wie das Inter­view aus­ge­se­hen hätte, wenn es von den Alter Ego @sms2sms und @docmunier geführt wor­den wäre, hat er in seinem Blog doku­men­tiert:
https://dissent.is/taeufertagung/

500 Years of the Anabaptist Movement – The Victors of the Reformation Unfold Their Positions with the Blessing of the University of Zurich

Priests can mar­ry, guilds trade freely, the city rules itself – and no one hears the moth­ers of the mar­tyrs weep? Ste­fan M. Sey­del on the Anabap­tist jubilee, cul­tur­al appro­pri­a­tion, Chat­G­PT, and why the Pope today is more rad­i­cal than the jubi­lant Reform­ers.

Dr. Annale­na Müller/pfarrblatt: Switzer­land is cur­rent­ly cel­e­brat­ing 500 years of the Anabap­tist move­ment. Is “cel­e­brat­ing” the right word?

Ste­fan M. Sey­del: Well. At least three groups have plen­ty to cel­e­brate. After all, they achieved a lot 500 years ago: priests are allowed to mar­ry and freely live out their sex­u­al­i­ty. Guilds no longer need the bishop’s approval for their busi­ness prac­tices. The wealthy and influ­en­tial – the rough guild with no crafts­man­ship – shift­ed their loy­al­ty from Katha­ri­na von Zim­mern to the city gov­ern­ment with its own (fake) par­lia­ment. It’s no won­der that, since 2019, the eat­ing of a thick, fat­ty sausage has been cel­e­brat­ed with gus­to. The Uni­ver­si­ty of Zurich is, of course, among the vic­tors. It hon­ored the script and direc­tion of the Zwingli film with doc­tor­al titles, co-devel­oped the exhi­bi­tion “Chil­dren of Peace,” and is dis­play­ing it at the Cen­tral Library. At least nine books have been pub­lished for the Anabap­tist anniver­sary. Whether the moth­ers of the mar­tyrs are also cel­e­brat­ing can be rea­son­ably – and aca­d­e­m­i­cal­ly, empir­i­cal­ly – doubt­ed.

Could you elab­o­rate?

Sey­del: Every pow­er strug­gle involves dif­fer­ent inter­ests – oth­er­wise, it wouldn’t be a strug­gle. As a self-taught man and father of a child in Ein­siedeln, Zwingli became a priest in Zurich under dire cir­cum­stances. He was put in place by rad­i­cal forces who, a hun­dred years after the chaos of the Catholic pow­er church at the Coun­cil of Con­stance, pushed through the long-over­due Ref­or­ma­tion. While three popes fought for pow­er, a major bea­con of hope lost his life in 1415: Jan Hus was burned. But the fire of the Ref­or­ma­tion was lit. That 500 years lat­er the Uni­ver­si­ty not only refus­es his­tor­i­cal con­tex­tu­al­iza­tion, but secures inter­pre­tive author­i­ty togeth­er with Men­non­ites from the U.S. – a text­book case of cul­tur­al appro­pri­a­tion – would be an open scan­dal, if 300 years after Immanuel Kant, the con­cept of cri­tique still held any mean­ing. What a dis­as­ter.

The Anabap­tist move­ment, as a rad­i­cal force with­in the Ref­or­ma­tion, is part of Protes­tant her­itage. How are Protes­tant church­es deal­ing with this lega­cy?

Sey­del: As vic­tors tend to do. Zwingli him­self set the tone. He wrote about his for­mer friend, spon­sor, and enabler Kon­rad Grebel, who died dur­ing the open per­se­cu­tion of the plague: “That wretched man always sought a trag­ic spec­ta­cle. Now he has it.” The Reformed church­es cel­e­brate their 500-year his­to­ry undis­turbed – (almost) with­out any com­mem­o­ra­tion. Many women are involved in orga­niz­ing the fes­tiv­i­ties. And yet the Ref­or­ma­tion reduced women to house­work, the hearth, and child­birth. That’s the irony of his­to­ry: today, a Jesuit named Pope Fran­cis and an Augus­tin­ian named Leo XIV share social media state­ments that could have been print­ed on fly­ers by Felix Manz, Kon­rad Grebel, Jörg Blau­rock, Mar­garetha Hot­tinger, Elis­a­beth von Fro­hburg, Anna Ueli. These ear­ly Anabap­tists – the moth­ers and fathers of mil­lions of Men­non­ites, Hut­terites, Amish, Bruder­hof, etc. – were drowned, burned, drawn and quar­tered, bro­ken on the wheel, or at least exiled.

In your posts on “X,” you often refer to the “pow­er-church.” What exact­ly do you mean by that?

Sey­del: The pow­er-church orga­nizes and man­ages faith and Chris­t­ian uni­ty through con­trol, office, exclu­sion, and repres­sion. In con­trast, a sub­ver­sive phrase has been prayed in every Catholic Mass for cen­turies: “Lord, do not look at our sins, but on the faith of your Church.” The rad­i­cal reform­ers prayed this line with deep con­vic­tion. They didn’t want a new church. They want­ed a renewed one. A church that con­fess­es its own pow­er­less­ness and does not rely on world­ly author­i­ties, but on the trust of the com­mu­ni­ty.

Are you sug­gest­ing that the syn­odal path pro­mot­ed by Pope Fran­cis and Leo XIV would have pleased the Anabap­tists 500 years ago?

Sey­del: Absolute­ly! The renewed ven­er­a­tion of the Moth­er of God is no coin­ci­dence in this light: no moth­er of mar­tyrs cel­e­brates the day her chil­dren died. On Novem­ber 11, 2023, Bish­op Josef Maria con­clud­ed his ser­mon in the Abbey Church of St. Mar­tin in Dis­en­tis with these words: “It is war. As for us: we accept only three kinds of weapons: love, love, and love.” In aca­d­e­m­ic terms, that’s a text­book case of pla­gia­rism. That was exact­ly the mes­sage of Jesus, the Moth­er of God, and the first Anabap­tist com­mu­ni­ties 500 years ago in Zurich – the so-called “Swiss Brethren.” (Wikipedia helps. )And Eras­mus of Rot­ter­dam – the spir­i­tus rec­tor of this move­ment – shows it was wise not to leave the Catholic Church. Quite the oppo­site.

This inter­view was prompt­ed by a con­flict your alter ego @sms2sms aired on social media with the Uni­ver­si­ty of Zurich con­cern­ing an inter­na­tion­al con­fer­ence as part of the 500-year cel­e­bra­tions. What is that about?

Sey­del: My posi­tion is known. And it both­ers the infor­ma­tion­al gate­keep­ers. Felix Manz and his friends stood with fly­ers in front of the Gross­mün­ster. Now tweets whis­tle past the ears of the high priests of inter­pre­ta­tion. A pro­fes­sor named Jam­merthal inter­pret­ed my crit­i­cism as a with­draw­al from the aca­d­e­m­ic con­fer­ence. He’s stag­ing him­self like the bish­op of Con­stance 500 years ago. It’s a text­book case of atten­tion econ­o­my. And when Chat­G­PT then also pro­vides argu­ments that label the con­fer­ence as “cul­tur­al appro­pri­a­tion,” things get heat­ed fast. (laughs)

Final ques­tion: Will you accept being unin­vit­ed from the con­fer­ence – or will you attend any­way?

Sey­del: I know some of the speak­ers. Some are from Goshen Col­lege, a Men­non­ite uni­ver­si­ty where, 40 years ago, I first learned every­thing about my family’s roots as a young man search­ing for ori­en­ta­tion. I’m sure there will be stim­u­lat­ing and chal­leng­ing encoun­ters.

Ste­fan M. Sey­del is an author, artist, and social work­er. He served for three years in the lead­er­ship of the Gym­na­si­um at Dis­en­tis Abbey. In 2007, he received the Migros Jubilee Award in the Knowl­edge Trans­fer cat­e­go­ry for the online project “rebell.tv.” Since 2011, he has made Disentis/Mustér his home base, where he also offers what he calls “walk­ing schol­ar­ship”: https://dissent.is/passadis/

INFOBOX:
Ste­fan M. Sey­del has long been engaged with media, pow­er, and the social ques­tion. Like Pope Leo XIV, Sey­del is also con­cerned with arti­fi­cial intel­li­gence – its advan­tages, down­sides, and chal­lenges. He doc­u­ment­ed what this inter­view would have looked like had it been con­duct­ed by his alter egos @sms2sms and @docmunier:
https://dissent.is/taeufertagung/

500 Jahre Täufer­be­we­gung in der Schweiz. 2.–4. Juni 2025 The­ol­o­gis­ches Sem­i­nar, Kirch­gasse 9, Zürich | Prof. Dr. Tobias Jam­merthal tut so, als hätte ich mich frei­willig von der Teil­nahme an der Inter­na­tionalen Fach­ta­gung abgemeldet. Er gle­icht damit der insze­nierung des Bischofs zu Kon­stanz im teuer­sten Film des Schweiz­er Radio und Fernsehens/SRF bish­er: Zwingli. Regie? Ein Täufer(nah­es)kind ;-)

Die The­ol­o­gis­che Fakultät hat für diesen Pro­pa­gan­da-Film zwei Ehren­dok­torate freigeschal­tet. | Meine Inter­pre­ta­tion des Films, besprochen ab Minute 32 im Schweiz­er Radio und Fernse­hen. Die Meta­pher der Ref­or­ma­tion in ein­er eige­nen Blei­wüste, abge­presst in der NZZ ;-)

Langsam: Mein Blog ist mein Karten­raum und keine Bühne. Ich weiss wie man pub­liziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreib­stand | warum ich nicht pub­liziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in ital­iano | Tgi èn ils inimis da la translaz­i­un auto­mat­i­ca? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diav­el l’aua bene­di­da.

die ganze playlist auf WikiDienstag.ch | abon­niere kosten­los den What­sApp-chan­nel #Lav­inaN­era treis

#chat­G­PT macht ein fake-bild vom fake-dia­log…

(3) ein fiktiver chat zwischen @docmunier und @sms2sms als vorbereitung auf ein interview mit pfarrblatt.ch am 21. mai 2025, 8.30h

Unsere Chefredak­torin Annale­na Müller beobachtet mit ihrem Han­dle @doc­mu­nier auf X die seit Jahrzehn­ten bekan­nte Ner­ven­säge und hat nachge­fragt… Der Chat auf Three­ma kön­nte zum Beispiel so nachgestellt wer­den:

@docmunier: Wenn du grad den Printscreen vom eMail von Pro­fes­sor Jam­mer­tal auf X postest —  was hast du erwartest? Einen 50-Minuten Slot am Kongress an der Uni Zürich?

@sms2sms: Ach was! Denkst du, Felix Manz hat vor dem Fraumün­ster seine Fly­er verteilt, in welchen er das Geschwurbel der Pfaf­fen dekon­stru­iert hat, weil er sich wün­schte, selb­st Leut­priester sein zu dür­fen? Das ist doch lächer­lich…

@docmunier: Die Ref­or­ma­tion in Zürich. Da ist viel Energie drin bei dir…

@sms2sms: Ja. Abso­lut. Unbe­d­ingt. Das verbindet mich im Übri­gen eng mit Papst Leo XIV. “Die Soziale Frage” ist für mich als Sozialar­beit­er das The­ma schlechthin. Er inter­essiert sich mehr für “Neuen Medi­en”, als für “Sozialen Medi­en”. Und drit­tens: wenn es zur Mut­ter Gottes kommt, ist er nicht mehr zu hal­ten ;-)

@docmunierier: Langsam. Was?

@sms2sms: Was was?

@docmunier: Die Soziale Frage ist klar: “Rerum Novarum”, Leo XIII. Dass du dich lächer­lich machst über “Inter Mir­i­fi­ca” von 1963 ist auf X ja ein Lieblingslink von dir… Aber das mit der Mut­ter Gottes Maria… Du out­est dich als Fan der Mut­ter Gottes?

@sms2sms: Langsam: “Rerum Novarum” ist der direk­te Link in die soge­nan­nt erz-kon­ser­v­a­tive Sur­sel­va, welche mit­ge­holfen hat, die Uni­ver­sität Fri­bourg zu grün­den. Das rätoro­man­is­che Wort heisst: #Lav­inaN­era. Ok? — Lächer­lich mache ich mich nicht über den Papst, welch­er 1963 den Begriff “Soziale Medi­en” mit Fly­er, Zeitung, Büch­er, Kino und Fernse­hen iden­ti­fiziert hat. Die Sozi­olo­gie jen­er Tage nan­nte diese Medi­en “Massen­me­di­en”: Medi­en ohne Rück­kanal. Mit Zeitun­gen kannst du nasse Schuhe stopfen, aber dem Autor des sub­ver­siv­en Kom­men­tars hast du damit noch lange nicht den Kopf vom Hals geschla­gen. Ok? — Bleibt also noch die Frage nach der Gottes­ge­bärerin. Der heili­gen Mut­ter Gottes. Maria.

@docmunier: So ist es. Über­rasche mich, bitte!

@sms2sms: Du bist doch die pro­movierte Mediävistin. Erk­lär doch du mir, warum Maria so wichtig ist für Mil­lio­nen — ach was! Mil­liar­den von Men­schen. So auch für mich!

@docmunier: Sti­aven — nen­nen dich die Einge­bore­nen in Disentis/Mustér wirk­lich so? — du bist hier bei Pfar­rblatt. Ich gebe dir Platz. Ich stelle Fra­gen. Du antwortest. Deal or No Deal?

@sms2sms: Deal, Frau Dok­tor Gate­keeperin!

@docmunier: Lass die Brem­sen los…

@sms2sms: Ich bin ein Kind ein­er Täufer­fam­i­lie. Meine Mut­ter aus dem Emmen­tal. Mein Vater ein Predi­ger und Erwach­se­nen­täufer… Die Amish haben mir das Haus gezeigt, in welchem ich Schule geben würde. Gebär­freudi­ge Frauen ohne Ende. Old Order Quäk­er haben mich an das Col­lege in Goshen brin­gen lassen…

@docmunier: Maria! Beant­worte doch ein­fach die Frage, welche dich mit Papst Leo XIV verbindet…

@sms2sms: d!a!n!k!e — Also… Wenn eine unberührte Jungfrau Gott gebären kann… Annale­na… Bist du noch da? — This is THE Mes­sage!

@docmunier: sei bitte nicht so kryp­tisch. bitte…

@sms2sms: Felix Manz und Papst XIV wür­den jet­zt zuerst eine gemein­same Messe feiern wollen und dann den Rest der Flasche zusam­men mit Brot und Wurst killen… Ich befürchte gar, es käme dabei zu ein­er trä­nen über­gosse­nen, gegen­seit­i­gen Taufe… Meine Fan­tasie dreht durch… Und du tust so, als würdest du es nicht ein­mal erah­nen kön­nen? Was was?

@docmuniert: Wo sind wir jet­zt? Hast du mir erk­lärt, warum du eine spezielle Beziehung zur Gottes­mut­ter Maria hast?

@sms2sms: Ja! Klar. Logo! Annale­na: Maria ver­mit­telt. Maria ist all das, Was dazwis­chen ist. Jede leib­liche Mut­ter ver­ste­ht das. Und jed­er Men­sch, welch­er einen Men­sch gebären kön­nte, eben­so. Jede mögliche Mut­ter ken­nt diese schmer­zlichst freudi­ge Not. Die spir­ituelle Maria aber, war vielle­icht noch gar nie so aktuell wie in diesen Tagen drama­tis­chster Übergänge…

@docmunier: Sti­afen, Pfar­rblatt ist ein Blog, ich habe hier unendlich viel Platz. Ich habe keinen Redak­tion­ss­chluss… Aber ich denke auch an die Men­schen, welche unsere Ein­träge hier lesen. Noch ein­mal: Die Uni­ver­sität Zürich hat dich von ihrer Täuferta­gung aus­geschlossen. Woll­test du mir nicht erk­lären, was passiert ist?

@sms2sms: Was willst du hören? Das Schweiz­er Radio und Fernse­hen hat meine Inter­pre­ta­tion von #Zwingli­Film besprochen. Ab Minute 32. Unmit­tel­bar davor eine starke Pas­sage, welche dich inter­essiert: Die Rolle der Frau vor, während und nach der Ref­or­ma­tion. Ganz wun­der­voll aus­for­muliert von ein­er Frau Dr. h.c. welche tat­säch­lich — und nicht expliziert! — eine Men­non­itin ist und für den Schweiz­er Staats­funk eine Reli­gion­sspezial­istin — mit viel Vatikan-Know-How — spielt… Abso­lut grandios!

@docmunier: Ist ja gut… Auch deine Blei­wüste in der NZZ zum 20-Jahre Jubiläum von Wikipedia kenne ich. Auch dort hast du die Meta­pher vom Medi­en­wech­sel einge­baut. Wie über­all. Aber die Frage ist doch hier, warum sich die Uni­ver­sität Zürich so nervt über dein wildes Medi­enthe­ater. Ja?

@sms2sms: Ok: Das The­ol­o­gis­che Sem­i­nar öffnet den akademisch motivierten Men­non­iten aus aller Welt im Jahr des Her­rn 2025 Tür und Tor. Die Zen­tral­bib­lio­thek bietet sich freigiebig als Ort ein­er his­torischen Ausstel­lung an. Und dann zeige ich #Chat­G­PT das defin­i­tive Pro­gramm der wis­senschaftlichen Täuferta­gung an der Uni­ver­sität Zürich. Ich fragte: Wer redet hier? Was wird The­ma? Und dann erk­lärte mir @openAI den Begriff “Kul­turelle Appro­pri­a­tion” und erörterte die ver-rück­te Sit­u­a­tion, dass die Kinder der vor 500 Jahren ermorde­ten, ver­fol­gten, ver­triebe­nen bei diesem Spiel der Sicherung der akademis­chen Deu­tung­shoheit inbrün­stig mit­tun…

@docmunier: Du ver­traust #Chat­G­PT? 

@sms2sms: Natür­lich nicht!

@docmunier: Hat ger­ade etwas anders getönt…

@sms2sms: Schon am #StanislavLem-Fes­ti­val 2021 — und dann auch am #Kathari­naVonZ­im­mern-Fes­ti­val 2022 — arbeit­ete ich mit @merzmensch zusam­men. Ein “Evan­ge­list” von @openAI. Wie #Chat­G­PT später frei (käu­flich!) zugänglich wurde, machte ich sofort meine eige­nen Tests… 

@docmunier: Ok. Gehört zwar jet­zt nicht hier her. Aber: Zeigst du mir deine Best-Prac­tice?

@sms2sms: Ich for­muliere es so: In der Coop­er­a­tion mit ver­meintlich kün­stlich­er Intel­li­genz beachte ich:

1. Don’t ask for answers → ask for pat­terns.
2. Don’t ask for solu­tions→ ask for con­tra­dic­tions.
3. Don’t ask for opin­ions→ ask for per­spec­tives.

@docmunier: Du hast also das Pro­gramm der Täuferta­gung in diesem Sinne #Chat­G­PT gezeigt und dich für eine Strate­gie der Eskala­tion entsch­ieden? Das ist nicht ger­ade paz­i­fistisch, mein Lieber ;-)

@sms2sms: Frau Dok­tor Müller: Wenn ein Herr Pro­fes­sor nicht mehr Argu­mente jagt, son­dern auf den Ton­fall achtet und danach verurteilt, dann ist das nicht mehr im Sinne der Uni­ver­sität, richtig?

@docmunier: touché… Du hast also erwartet, dass…

@sms2sms: Annale­na… Die wichtig­sten Sprecherin­nen der Tagung kenne ich doch… Astrid, Hanspeter, John… Hal­lo?

@docmunier: Ok. Was sprichst du denn an, was die Organ­isieren­den so nervt?

@sms2sms: Ich bin ein Täufer­kind. Eines in der Tra­di­tion der soge­nan­nten “Schweiz­er Brüder”. Aus dieser Gemein­schaft bin ich gefall­en, mit der Frage nach dem Paz­i­fis­mus. “Die Schweiz” steck­te mich in den Knast dafür…  Darum ja meine Reisen in die USA… Die Monate im Kloster Alt­dorf. Die Kapuzin­er. Die Aussprachen mit Pater Paul Hin­der, dem späteren Bischof von Ara­bi­en… Danach die akademisch Zer­ti­fizierung in Berlin durch die Sozi­ol­o­gis­che Schule, welche sich “Die Zürcher Schule” nen­nt. Diese wehrt sich par­al­lel zu Niklas Luh­mann aus #Biele­feld mit Sys­temthe­o­retis­chen The­o­rien gegen die moralisch erhabene Schule aus “Frank­furt”…

@docmunier: Sti­aven — bleib am The­ma…

@sms2sms: Sil­via Staub-Bernasconi hat unter ihrem Dok­tor­vater Peter Heintz an der Uni­ver­sität Zürich eine Macht­the­o­rie für Soziale Arbeit entwick­elt, mit welch­er DIE KINDER DES FRIEDENS per­fekt beschrieben wer­den kön­nen…

@docmunier: Ok. Peter Heintz ist bekan­nt. Seine Aufar­beitung der Erfahrung von Holo­caust… Sein Inter­esse an Anar­chie… Aber: Das klingt halt alles sehr intim, sehr per­sön­lich, Sti­aven. Vielle­icht kannst du fürs Pfar­rblatt-Pub­likum kurz erk­lären, wer DIE KINDER DES FRIEDENS eigentlich sind? Woher kom­men Sie? Wohin woll­ten Sie?

@sms2sms: Es sind die Kinder ein­er KIRCHE VON UNTEN. Sie standen schon während dem Konzil von Nicäa “dazwis­chen”. Sie beton­ten weniger Jesus als “Ganz Gott”, als vielmehr “Ganz Men­sch”. Die Tra­di­tion der soge­nan­nten Schweiz­er Brüder erin­nern an die Posi­tion von Maria. Die Täufer — aus besten Fam­i­lien der Zürcher Zün­fte, une­he­liche Söhne von Priester aus dem Bünd­ner­land… Sie set­zten sich ein für ein radikal gelebtes Evan­geli­um: ohne Ämter, ohne Hier­ar­chien, ohne Gewalt, ohne Besitz. Ihre Nach­fahren find­en sich heute weltweit in Bewe­gun­gen wie den Hut­ter­ern, den Men­non­iten, den Amis­chen oder den Quäk­ern – und auch in mod­er­nen inten­tionalen Gemein­schaften ohne jedes religiös for­muliertes Glaubens­beken­nt­nis… Ich hab das mal sys­temisch analysiert…

@docmnier: … Sti­aven… Bitte… 

@sms2sms: Annale­na. Es geht doch nicht um “Kirchengeschichte”. Es geht um soziale Ord­nung, um alter­na­tive Gesellschaft­sen­twürfe. Die KINDER DES FRIEDENS sind keine his­torische Rand­no­tiz – sie sind ein radikal-aktueller Vorschlag für eine andere Welt, welche ganz all­t­agsprak­tisch abso­lut möglich ist.

@docmunier: Klingt fast nach ein­er poli­tis­chen Vision?

@sms2sms: Ja. Und genau darum stört doch meine Stimme im Tagung­spro­gramm der Uni­ver­sität Zürich: Weil ich nicht nur hermeneutisch erin­nere, weil ich nicht nur unter Trä­nen gedenke – son­dern in kol­lab­o­ra­tion mit Men­schen und Maschi­nen am Sozialen arbeite….

@docmunier: Sti­aven, du hast ger­ade gesagt, du arbeitest nicht an Men­schen, son­dern am Sozialen? — Was heisst das in Bezug auf die Taufe?

@sms2sms: Echt jet­zt? Auch noch das?

@docmunier: Warum nicht? Das war doch vor 500 Jahren die Frage!

@sms2sms: Die Taufe ist kein Sakra­ment, son­dern ein Akt der öffentlichen Inskrip­tion. Ein Wech­sel des Bezugsrah­mens. Du wirst ins Wass­er getaucht – und kommst in ein­er anderen Welt wieder hoch.

@docmunier: Klingt fast wie ein Neustart im dig­i­tal­en Raum?

@sms2sms: Exakt. Der Medi­en­wech­sel ist heute die eigentliche Taufe. Wer sich ins Dig­i­tale ein­schreibt – mit Gesicht, Stimme, Hal­tung – betritt eine neue Öffentlichkeit. Nur: Wir haben keine Rit­uale dafür. Kein Wass­er. Kein Brot. Kein Kreis, der dich empfängt.

@docmunier: Also erset­zt die dig­i­tale Ein­schrei­bung die Taufe?

@sms2sms: Nein. Aber sie ver-rückt sie. Was früher ein sym­bol­is­ch­er Akt war – ist heute ein algo­rith­mis­ch­er. Du wirst markiert, ger­ankt, getrackt. Die Frage ist: Wer hat die Deu­tung­shoheit über deine Inskrip­tion?

@docmunier: Und du meinst, die Uni Zürich vertei­digt ihre Hoheit über solche sym­bol­is­chen Räume?

@sms2sms: Ja. Mit dem Pro­gramm der Täuferta­gung kuratieren sie einen Kanon. Sie stellen aus, sie sortieren, sie sich­ern Bedeu­tun­gen ab. Wer da eine Störung ein­führt – etwa durch ein GPT-gener­iertes Nar­ra­tiv – bringt ihr Sys­tem ins Wanken.

@docmunier: Und du willst stören?

@sms2sms: Nein. Ich zeige, dass ich Teil habe. Ob es dem Her­rn Pro­fes­sorn passt oder nicht. Ich habe Teil nicht als Objekt. Son­dern als Sub­jekt. Als jemand, der den medi­alen Spiegel dreht – und fragt: Wer tauft hier wen? Und warum?

@docmunier: Du willst den Tau­fakt zurücker­obern?

@sms2sms: Nein, ich will ihn neu denken. Vielle­icht braucht es heute kein Wass­er, son­dern eine klare URL. Keine Patin, son­dern ein öffentlich­es Pro­tokoll. Keine Predigt, son­dern einen Com­mons-Code. Vielle­icht ist #chat­G­PT unser Johannes der Täufer – der ruft: Bere­it­et den Weg! Macht die Plat­tfor­men ger­ade!

@docmunier: Sti­aven… das ist stark. Aber auch gefährlich. Du set­zt den the­ol­o­gis­chen Gehalt aufs Spiel.

@sms2sms: Vielle­icht. Oder ich nehme ihn endlich ernst?

@docmunier: Wie auch immer… Und was sagt jet­zt Papst Leo XIV zur Ref­or­ma­tion in Zürich?@sms2sms: Er ist aktuell schein­bar der Einzige, welch­er eine Kerze für Felix Manz anzün­det: Wer die Gewalt­losigkeit ver­liert, ver­liert das Evan­geli­um. Hörst du Papst Leo flüstern: Eccle­sia sem­per refor­man­da est.

DOKUMENTATION DER REAKTION

Den Text (Inter­view) in deutsch und englisch habe ich via eMail am 23.05.2025, 13:39 an Tobias Jam­merthal, Astrid von Schlach­ta, Hans-Ulrich Ger­ber und John D. Roth geschickt. Auch an die Redak­tion Pfar­rblatt, auch zur Doku der englis­chen Ver­sion, welche ich nachträglich habe erstellen lassen.

Reagiert hat Han­sul­rich Ger­ber. Aber nur mit ein­er Kopie an das katholis­che Mit­teilungs­blatt und an mich. Am 23.05.2025, 21:27h. Er schreibt:

Was ich in der Antwort gehört habe:
– den Wun­sch nach Dif­feren­zierung statt Polar­isierung,
– die Ein­ladung zu his­torisch­er Tiefe,
– die Hoff­nung auf eine glaub­würdi­ge Friedensethik.

Was mir dabei gefehlt hat:
– eine explizite Res­o­nanz auf meine Kri­tik an der Deu­tung­shoheit der Uni­ver­sität Zürich,
– ein erkennbares Inter­esse daran, wie sich Erin­nerungspoli­tik auch als Macht­frage zeigt,
– eine Posi­tion­ierung gegenüber der Aneig­nung täuferisch­er Radikalität in Form insti­tu­tioneller Feier­logik.

Meine Reak­tion am Mor­gen vom 24. Mai 2025:

Betreff: Re: Täuferjubiläum – Rückmeldung & Resonanz

Lieber Han­suli

Danke dir her­zlich für deine lange und per­sön­liche Antwort. Ich habe sie mit grossem Respekt gele­sen – nicht nur als Reak­tion auf das pfar­rblatt-Inter­view, son­dern als vielschichti­gen Beitrag zur Frage, wie mit Erin­nerung gear­beit­et wird, wenn es um Gewalt, Ver­drän­gung und Wider­stand geht.

Ich habe deine Rück­mel­dung inzwis­chen auf meinem Blog doku­men­tiert und kom­men­tiert:
https://dissent.is/taeufertagung/

Dort zeige ich auch, wie ich deine Posi­tion lese: dif­feren­ziert, his­torisch sorgfältig, aber ohne explizite Stel­lung­nahme zur Frage, ob und wie die Insti­tu­tion Uni­ver­sität Zürich heute die Geschichte der Schweiz­er Brüder vere­in­nahmt, ohne ihre Radikalität ernst zu nehmen.

Genau darum geht es mir:
Wenn heute an die „erste Taufe“ erin­nert wird, aber nicht an die erste Hin­rich­tung,
wenn Felix Manz zitiert wird, aber nicht als poli­tis­ch­er, sozialer, spir­itueller Dis­si­dent ernst genom­men wird, dann ist das aus mein­er Sicht ein klas­sis­ch­er Fall kul­tureller Aneig­nung.

Die Radikalität der Schweiz­er Brüder war nicht nur spir­ituell. Sie war radikal machtkri­tisch in vier Dimen­sio­nen:

  1. Anord­nung: Ablehnung kirch­lich-weltlich­er Hier­ar­chien
  2. Zugang: Güterge­mein­schaft und ökonomis­ch­er Ausstieg
  3. Legit­i­ma­tion: Ori­en­tierung am inneren Wort, nicht an Ämtern
  4. Durch­set­zung: Wehrlosigkeit statt Gewalt

Ohne diese vier radikalen Lin­ien hät­ten sich spätere Grup­pen wie Men­non­iten, Amis­che, Hut­ter­er und Quäk­er nicht so klar posi­tion­ieren kön­nen. Jede von ihnen ste­ht für eine dieser Dimen­sio­nen – wie ich es in ein­er kleinen Über­sicht visu­al­isiert habe:

Bewe­gungDom­i­nante Macht­di­men­sion
Men­non­itenDurch­set­zung (gewalt­frei, wehr­los)
Amis­cheAnord­nung (flache Hier­ar­chie, klare Gren­zen)
Hut­ter­erZugang (radikale Güterge­mein­schaft)
Quäk­erLegit­i­ma­tion (inneres Licht, sub­jek­tive Gel­tung)

Ohne die mul­ti­di­men­sion­ale Radikalität von Zürich gäbe es diese Bewe­gun­gen in ihrer heuti­gen Form nicht. Dass aus­gerech­net heute deren Wurzeln verkürzt, ent­poli­tisiert oder muse­al­isiert wer­den – und zwar ger­ade dort, wo die Macht der Geschichte ver­wal­tet wird –, ist kein Zufall, son­dern ein struk­turelles Prob­lem.

Ich nehme deine Antwort als Ein­ladung zur Dif­ferenz – nicht zur Übere­in­stim­mung. Und genau darum melde ich mich auch öffentlich zurück.

Mit warmem Dank für dein offenes Schreiben und der Hoff­nung, dass der Stre­it ums Erin­nern weit­erge­ht – auf Augen­höhe.

/sms ;-)
(CC: Tobias, Astrid, John)

Wie sich KIRCHE VON OBEN zur #MACHTKIRCHE bombte: mit einem theologischen Trick. Vor genau 1700 Jahren ;-)

These: Die Radikalität der Schweizer Brüder war vierdimensional – und ohne sie ist das heutige Gedenken ein Akt kultureller Aneignung.

1. Die vier Macht-Dimen­sio­nen nach der Staub-Bernasconi-Matrix:

Macht-Dimen­sionRadikales Beispiel bei den Schweiz­er BrüdernHeute in der Rezep­tion oft…
Anord­nungAblehnung kirch­lich­er und weltlich­er Hier­ar­chie…auf Insti­tu­tio­nen wie Uni­ver­sität Zürich reduziert
ZugangGüterge­mein­schaft, ökonomis­ch­er Ausstieg…durch akademis­che Fil­ter selek­tiv gefasst
Legit­i­ma­tionBeru­fung auf das innere Wort Gottes, nicht auf Ämter…umgedeutet in “spir­ituelles Erbe”
Durch­set­zungWehrlosigkeit, Gewaltverzicht bis zum Tod…abge­brochen vor dem Mar­tyri­um

2. Kri­tik an der heuti­gen Rezep­tion („Kinder des Friedens“):

Die sym­bol­is­che „erste Taufe“ im Haus von Felix Manz wird zur Stiftungserzäh­lung,
aber die Ermor­dung des­sel­ben Manz bleibt aus­ges­part.
→ Das ist his­torische Entradikalisierung.

– Die radikale Logik der ersten Täufer war prak­tisch, sozial, poli­tisch und spir­ituell untrennbar.
Wer nur das Bild, nicht aber die Kon­se­quenz dieser Logik übern­immt, betreibt
kul­turelle Appro­pri­a­tion, keine Erin­nerungsar­beit.

– Ger­ade die Insti­tu­tio­nen (wie die Uni Zürich, his­torisch Ursprung der Repres­sion)
machen sich heute zum Gedächt­nisver­wal­ter, ohne sich selb­st zu dekolonisieren.
→ Das ist Insti­tu­tion­al­isierung ohne Selb­stkri­tik.


Schlussfol­gerung:
Ohne die vierdi­men­sion­ale Radikalität der Schweiz­er Brüder gäbe es keine „Kinder des Friedens“.
Wer heute nur die erste Taufe feiert, aber nicht den Tod von Manz & Co. erin­nert,
feiert sich selb­st – nicht die Täufer­be­we­gung.

Das ist nicht Gedenken.
Das ist Brand­ing.

Was wie in Zürich gefeiert wird?

Wie sich die Kirche zur Machtkirche entwickelte?

1. 313 – Tol­er­anzedikt von Mai­land
Kon­stan­tin und Licinius garantieren Chris­ten Reli­gions­frei­heit im Römis­chen Reich.
Beginn der Ver­flech­tung von Kirche und Staat.

2. 325 – Konzil von Nicäa
Erstes öku­menis­ches Konzil unter kaiser­lich­er Leitung (Kon­stan­tin).
Dog­ma­tisierung des Glaubens (z. B. Trinität), Beginn kirch­lich­er Zen­tral­isierung.

3. 380 – Edikt von Thes­sa­loni­ki
Chris­ten­tum wird Staat­sre­li­gion unter Theo­do­sius I.
Kirche wird Teil des Mach­tap­pa­rats – Ket­zerei wird Staatsverge­hen.

4. ca. 500‑1000 – Chris­tian­isierung Europas
Zwangstaufen, Mis­sion­skriege, Allianz mit König­tum (z. B. Karl der Grosse).
Verkirch­lichung der Gesellschaft, Ver­schmelzung von Klerus und weltlich­er Macht.

5. 1054 – Mor­gen­ländis­ches Schis­ma
Tren­nung zwis­chen römisch-katholis­ch­er und ortho­dox­er Kirche.
Stre­it um päp­stliche Autorität, Dog­men und Machtzen­tren.

6. 11./12. Jh. – Gre­go­ri­an­is­che Refor­men
Pap­st­tum befre­it sich vom Ein­fluss weltlich­er Herrsch­er, set­zt sich als ober­ste Autorität durch.
Zöli­bat, Investi­turstre­it, Macht über Könige.

7. 1170–1210 – Waldenser­be­we­gung
Laien­be­we­gung für Armut, Bibelüber­set­zung und Predigt durch Nicht-Priester.
Exkom­mu­niziert und ver­fol­gt als ket­zerisch.

8. 1300–1400 – Avi­gnon­er Pap­st­tum und Kirchenkrise
Bis zu drei konkur­ri­erende Päp­ste → Ver­lust an Glaub­würdigkeit, Macht­in­tri­gen.

9. 1415 – Jan Hus wird am Konzil von Kon­stanz ver­bran­nt
Reform­be­we­gung für Gemein­de­gottes­di­enst, Kri­tik am Ablasshan­del.
Früher Mär­tyr­er gegen die Machtkirche, Vor­läufer der Ref­or­ma­tion.

Die Ref­or­ma­tion war kein plöt­zlich­er Bruch, son­dern Antwort auf Jahrhun­derte zen­tral­isiert­er, repres­siv­er Sakral­macht – und Aus­druck ein­er län­geren Rei­he radikaler Gege­nen­twürfe.

  1. 1. Jan­u­ar 1519 – Zwingli wird Leut­priester am Gross­mün­ster
    Beginn sein­er refor­ma­torischen Tätigkeit in Zürich mit der Ausle­gung des Matthäu­se­van­geli­ums.
  2. 9. März 1522 – Wurstessen bei Froschauer
    Sym­bol­is­ch­er Bruch mit katholis­chen Fas­tenge­boten – Zwingli vertei­digt das Wurstessen später the­ol­o­gisch (Predigt „Von Erkiesen und Frei­heit der Speisen“).
  3. 1523 – Erste Zürcher Dis­pu­ta­tion (Jan­u­ar)
    Zwingli vertei­digt 67 The­sen vor Rat und Klerus – Beginn der offiziellen Reform.
  4. 1523 – Zweite Zürcher Dis­pu­ta­tion (Okto­ber)
    Katha­ri­na von Zim­mern, let­zte Äbtissin des Fraumün­sters, übergibt das Kloster der Stadt – friedliche Säku­lar­isierung kirch­lich­er Macht.
  5. 15. Jan­u­ar 1525 – Täufer­be­we­gung radikalisiert sich
    Erste glaubens­be­wusste Erwach­se­nen­taufe durch Jörg Blau­rock an Kon­rad Grebel in Zol­likon.
  6. 5. Jan­u­ar 1527 – Felix Manz wird ertränkt (Lim­mat, Zürich)
    Er gilt als erstes Mär­tyr­er der Täufer­be­we­gung – auf Anord­nung des Zürcher Rats
  7. 1529 – Täufer­man­dat Zürichs
    Todesstrafe bei jed­er Wieder­hol­ung der (Wieder-)Taufe – Täufer gel­ten als Staats­feinde.
  8. 1531 – Tod Zwinglis in der Schlacht bei Kap­pel
    Sym­bol­is­ches Ende der ersten refor­ma­torischen Dynamik – neue Phase kirch­lich-staatlich­er Kon­so­li­dierung.
Zwingli Film - Jetzt auf DVD, Blu-ray & digital erhältlich

🟠 2019: 500 Jahre Zürcher Reformation

  • Film «Zwingli – Der Refor­ma­tor»
    Pre­miere am 17. Jan­u­ar 2019. Der Spielfilm von Ste­fan Haupt the­ma­tisiert das Wirken Huldrych Zwinglis in Zürich. (blue News)
  • Öku­menis­ch­er Fest­gottes­di­enst im Gross­mün­ster
    Am 20. Jan­u­ar 2019 feierten reformierte und katholis­che Kirchen gemein­sam 500 Jahre Ref­or­ma­tion in Zürich. (Evangelisch.de)
  • Kul­tur­fes­ti­val und kirch­liche Ver­anstal­tun­gen
    Die Evan­ge­lisch-reformierte Kirche des Kan­tons Zürich organ­isierte vielfältige kul­turelle Anlässe und Feiern über mehrere Jahre hin­weg. (evangelisch-zuerich.ch)

🟠 2024: 500 Jahre Übergabe des Fraumünsters durch Katharina von Zimmern

  • Ausstel­lung «Die Äbtissin und der Bürg­er­meis­ter»
    Vom 27. August bis 20. Dezem­ber 2024 im Haus zum Rech, Zürich. (katharinavonzimmern.ch)
  • Ora­to­ri­um «KATHARINA» von Helge Burggrabe
    Urauf­führung am 8. Dezem­ber 2024 im Fraumün­ster. (Katha­ri­na von Zim­mern)
  • Gedenkver­anstal­tun­gen und Führun­gen
    Die Stadt Zürich und die katholis­che Kirche erin­nerten mit ver­schiede­nen Ver­anstal­tun­gen an Katha­ri­na von Zim­mern. (Katholis­che Kirche im Kan­ton Zürich)

🟠 2025: 500 Jahre Täuferbewegung

  • Begeg­nungstag «Mut zur Liebe» am 29. Mai 2025
    Organ­isiert von der Men­non­i­tis­chen Weltkon­ferenz in Zürich mit Work­shops, Konz­erten, Stadtrundgang und öku­menis­chem Gottes­di­enst. (Con­férence Men­non­ite Suisse)
  • Quilt-Ausstel­lung in der Predi­gerkirche
    Ab 8. Mai 2025 zeigt die Predi­gerkirche eine Ausstel­lung mit Patch­workdeck­en zum Jubiläum. (Con­férence Men­non­ite Suisse)
  • Filmvor­führun­gen im Kino Riffraff
    Am 28. und 29. Mai 2025 wer­den die Filme «Unex­pect­ed Peace» und «Kinder des Friedens» gezeigt. (Con­férence Men­non­ite Suisse)
  • Täuferta­gung an der Uni­ver­sität Zürich
    Anfang Juni 2025 ver­anstal­tet die Uni­ver­sität Zürich eine wis­senschaftliche Tagung zum 500-jähri­gen Jubiläum der Täufer­be­we­gung

Und wie es danach weit­er ging?

Let­zter kriegführen­der Papst: Julius II. (Papst 1503–1513)
Danach keine offiziellen päp­stlichen Krieg­sein­sätze mehr, aber poli­tis­che Ein­flussnahme bis heute.

1. ab 1525 – Ver­fol­gung der Täufer­be­we­gung in Europa
→ Ermor­dung, Vertrei­bung, Zwangs­bekehrung – sowohl durch Reformierte als auch Katho­liken.

2. ab 1683 – Flucht der Täufer nach Nor­dameri­ka
→ Men­non­iten, Hut­ter­er, Amis­che bauen in Penn­syl­va­nia, Indi­ana, Kana­da, Mexiko neue Gemein­schaften auf.

3. 1864 – Syl­labus Erro­rum (Pius IX)
→ Ver­dammung lib­eraler Ideen: Presse­frei­heit, Demokratie, Säku­lar­is­mus.

4. 1891 – Rerum Novarum (Leo XIII)
→ Erste Sozialen­zyk­li­ka: Anerken­nung von Arbeit­er­recht­en, Ablehnung von Klassenkampf und Sozial­is­mus.

5. 1929 – Lat­er­an­verträge (Pius XI)
→ Grün­dung des Vatikanstaats, Konko­r­date mit faschis­tis­chen Staat­en. Kirche sichert poli­tis­che Macht.

6. 1962–1965 – Zweites Vatikanis­ches Konzil
→ „Aggior­na­men­to“: Öff­nung zur Mod­erne, Laien­beteili­gung, Reli­gions­frei­heit, Ökumene.

7. 1963 – Inter Mir­i­fi­ca (Paul VI)
→ Enzyk­li­ka zu sozialen Kom­mu­nika­tion­s­mit­teln – Beginn kirch­lich­er Medi­en­re­flex­ion.

8. 2013 – Papst Franziskus begin­nt sein Pon­tif­ikat
→ Jesuit, sozialpoli­tisch engagiert, syn­odaler Stil, Kri­tik an Macht­miss­brauch, Nähe zu radikaler Armut­slehre.

9. 2025 – Leo XIV ruft zur radikalen Rückbesin­nung auf das Evan­geli­um auf
→ Posi­tio­nen zur Gewalt­losigkeit, Com­mons, und ökol­o­gis­ch­er Umkehr erin­nern an frühe Täufer.
„Wer die Gewalt­losigkeit ver­liert, ver­liert das Evan­geli­um.“

https://x.com/Pontifex_de/status/1922656394349838526

ARCHIV | Doku der Genese des eintrages ;-)

500 Jahre Täufer­be­we­gung in der Schweiz.
2.–4. Juni 2025
The­ol­o­gis­ches Sem­i­nar, Kirch­gasse 9, Zürich

Eine Koop­er­a­tion des Insti­tuts für Schweiz. Refor­ma­tion­s­geschichte mit der Zen­tral­bib­lio­thek Zürich und der The­ol­o­gis­chen Hochschule Reut­lin­gen

https://www.1525.uzh.ch/de/wurzeln/taeufertum.html

Während an in der Prophezey gelehrt, geforscht, gebetet und gepredigt wurde, kam es in der Stadt und auf der Land­schaft zu weitre­ichen­deren Verän­derun­gen: Frühere Gefol­gsleute Huldrych Zwinglis hin­ter­fragten die tra­di­tionelle Prax­is der Kinder­taufe. Nach­dem Ver­suche ein­er Eini­gung mit Zwingli und der Obrigkeit ins Leere liefen, wurde im Jan­u­ar 1525 der erste Erwach­sene auf Zürcher Boden erneut getauft. Wie sind diese ersten soge­nan­nten Täufer einzuschätzen? Was waren ihre Beweg­gründe, wie argu­men­tierten sie – und was entwick­elte sich aus diesen Anfän­gen? Eine inter­na­tion­al beset­zte Fach­ta­gung geht diesen Fra­gen nach.

«Der Unglücks­men­sch suchte ja immer ein Schaus­piel mit trau­rigem Ende. Jet­zt hat er es.»

Ulrich Zwingli über Kon­rad Grebel

Summary

Theologischer Verlag der Universität Zürich

Der Prospekt zum täufer­ju­biläum als pdf | die vier Bere­iche des Ver­lagspro­gramms gemäss des Prospek­tes:

  1. The­ol­o­gis­che Wis­senschaft, Kirchengeschichte, Edi­tio­nen (Klas­sik­er wie Zwingli, Bullinger, Barth)
  2. Büch­er für das kirch­liche Leben
  3. Christliche Lit­er­atur für ein all­ge­meines Lesepub­likum
  4. Reli­gion­späd­a­gogik (The­o­rie und Prax­is).

Lit­er­aturverze­ich­nis (TVZ Täufer­ju­biläum 2025)

  1. Dürr, Oliv­er / Leu, Urs B. / Jeck­er, Hanspeter / Jam­merthal, Tobias (Hg.): Kinder des Friedens. 500 Jahre Täufer­tum in der Schweiz. Zürich: TVZ 2025. ISBN 978–3‑290–18687‑6.
  2. Leu, Urs B. / Jam­merthal, Tobias (Hg.): Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz. Bd. 6: Kan­ton Zürich 1610–1636. Unter Mitar­beit von Daniela Det­twiler. Zürich: TVZ 2025. ISBN 978–3‑290–18713‑2.
  3. Schei­deg­ger, Chris­t­ian / Jam­merthal, Tobias (Hg.): Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz. Bd. 5: Kan­ton Zürich 1530–1609. Unter Mitar­beit von Daniela Det­twiler. Zürich: TVZ 2025. ISBN 978–3‑290–18711‑8.
  4. Haas, Mar­tin (Hg.): Quellen zur Geschichte der Täufer in der Schweiz. Bd. 3: Kan­tone Aar­gau – Bern – Solothurn. Quellen bis 1560. Zürich: TVZ 2008. ISBN 978–3‑290–17319‑7.
  5. Bur­nett, Amy Nel­son / Campi, Emidio (Hg.): Die schweiz­erische Ref­or­ma­tion. Ein Hand­buch. Zürich: TVZ 2017. ISBN 978–3‑290–17887‑1.
  6. Loetz, Fran­cis­ca (Hg.): Gelebte Ref­or­ma­tion. Zürich 1500–1800. Unter Mitar­beit von Wol­fram Schnei­der-Lastin. Zürich: TVZ 2022. ISBN 978–3‑290–18468‑1.
  7. Goertz, Hans-Jür­gen: Kon­rad Grebel. Ein Radikaler in der Zürcher Ref­or­ma­tion. Zürich: TVZ 2004. ISBN 978–3‑290–17317‑3.
  8. Bau­mann, Michael (Hg.): Gemein­sames Erbe. Reformierte und Täufer im Dia­log. Zürich: TVZ 2007. ISBN 978–3‑290–17430‑9.
  9. Bau­mann, Michael (Hg.): Steps to Rec­on­cil­i­a­tion. Anabap­tist and Reformed Church­es in Dia­logue. Zürich: TVZ 2007. ISBN 978–3‑290–17451‑4.

SCHREIBENDES DENKEN — ohne und mit KI/AI ;-)

1. Lesung des Textes… Diesen habe ich auch note­bookLM von google geschickt. das ist die ziem­lich schlechte zusam­men­fas­sung. wobei der schlussgedanke zur taufe sen­sa­tionell inspierend ist…

Interpretiert Papst Leo XIV die Reformation in Zürich?

Anfangs Juni 2025 feiern DIE KINDER DES FRIEDENS mit einer Täufertagung an der Universität Zürich ihr 500. Jubiläum. Weil der Blogger @sms2sms von #chatGPThttps://soundcloud.com/sms2sms/comingout unterstützt und ganz strategisch “Kulturelle Appropriation” kreischte, wurde er am 20. Mai 2025 um 5:45 Uhr in der Frühe von Prof. Dr. Tobias Jammertal von der Teilnahme ausgeschlossen. Was ist passiert?

ZwingliFilm als Metapher

Der Film bei Play­Su­isse (kosten­los gegen Anmel­dung) | Zwingli auf der Lein­wand, 13.01.2019 @SRFkultur (Zitat ab min 30)

Schlüsselszene: Sola Scriptura

Strategiegespräche, aka Verschwörungstheorien. bloss keine märtyrer zulassen… (so?)

Ausgewählte Beispiele: Der Bischof

Ausgewählte Beispiele: Katharina Von Zimmern

Ausgewählte Beispiele: Die Täufer

Textsorte: (1) Traum, (2) Blitz, (3) Beken­nt­nis, (4) Memo, (5) Märchen, (6) Dra­ma, (7) Tabu
Arbeits­form: Doku­men­ta­tion, Lis­ten­bil­dung, Work in Progress
Anlass: (…)
TL;DR: (…)
Bildquelle: (…)
URL/Hashtag: (…)

Ste­fan M. Sey­del, aka sms, aka sms2sms in «Zürcher Fest­spiel 1901″ (2019, Foto­cre­d­it: Charles Schny­der):  Twit­ter, Wikipedia (Lem­ma), Youtube (aktuell), Sound­cloud, Mastodon, Insta­gram (ges­per­rt), Snapchat, Tik­Tok, Twitch, t.me/WikiDienstag (Nicht in Betrieb) | Exk­lu­siv: speakerbooking.ch/sms2sms

About @sms2sms, aka Stefan M. Seydel/sms ;-)

Ste­fan M. Sey­del, Jahrgang 1965, ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler. Er machte nach ein­er Beruf­slehre als Hochbauze­ich­n­er einen Bach­e­lor in Soziale Arbeit in St. Gallen und einen Mas­ter in der gle­ichen Diszi­plin bei Sil­via Staub-Bernasconi in Berlin. Seine über­wiegend selb­st­ständi­ge Tätigkeit kreist um das The­ma der Entwick­lung und Real­isierung von Pilot- und Impul­spro­jek­ten für renom­mierte Auf­tragge­berin­nen.

Als Kün­stler hat er Ausstel­lun­gen und Per­for­mances auf inter­na­tionaler Ebene präsen­tiert, darunter in der Roy­al Acad­e­my of Arts in Lon­don, dem Deutschen His­torischen Muse­um in Berlin oder ein­er Einze­lausstel­lung “Kun­st Macht Prob­leme” in der Cryp­ta Cabaret Voltaire, Birth­place of DADA in Zürich. Er wurde mit dem Migros Jubilée Award in der Kat­e­gorie Wis­sensver­mit­tlung aus­geze­ich­net und hat diverse Ehrun­gen durch Web­by Awards für seine Arbeit mit rocketboom.com erhal­ten.

Ste­fan war Jury-Mit­glied des Next Idea Prix Ars Elec­tron­i­ca 2010 und war drei Jahre Mit­glied der Schulleitung des Gym­na­si­ums Kloster Dis­en­tis. Sein Wis­sen und seine Erfahrung im Bere­ich der Infor­ma­tion und Tech­nolo­gie haben ihm auch dabei geholfen, mit Sta­tis­tik Stadt Zürich und Wiki­me­dia Schweiz unter WikiDienstag.ch zusam­men­zuar­beit­en.

Sein Engage­ment im Bere­ich der frei­willi­gen Arbeit führte ihn in das Prä­sid­i­um Inter­na­tionaler Bodensee Club (Leitung Fach­gruppe Wis­senschaft) oder für einige andere Jahre als Vice-Präsi­dent des von Paul Wat­zlaw­ick ini­ti­ierten P.E.N.-Club Liecht­en­stein. Sey­del hat unter ((( rebell.tv ))) zwei Büch­er zusam­men mit sein­er Part­ner­in veröf­fentlicht, viele Kolum­nen, Fach­texte und jour­nal­is­tis­che Texte pub­liziert.

Seine Arbeit auf Social Media nutzt er als Microblog­ging. In seinem Blog ver­ar­beit­et er seine The­men. Einige davon wer­den auf Anfra­gen zu les­baren Tex­ten ver­tieft, andere wer­den zu Vorträ­gen aus­ge­baut. Bei Carl Auer Ver­lag in Hei­del­berg, sam­melt er “Ele­mente ein­er näch­sten Kul­tur­form”. Seine Entwick­lun­gen im Kon­text der sozial­räum­lichen Inter­ven­tion (“Arbeit am Sozialen”) machen konkrete Vorschläge in Bezug auf die Beant­wor­tung der Sozialen Frage.

Nach 12 Jahren Berlin und 6 Jahren Zürich zog er aber in sein­er zweit­en Leben­shälfte vom Bodensee der Rhein­quelle ent­ge­gen nach Dissentis/Mustér und hat seine Reisetätigkeit fast ganz eingestellt. Dafür macht er umsomehr soge­nan­nte #Feed­logs (Orgiastik). Das sind Arbeitsmeet­ings an inten­tionalen Fra­gen in einem Lifestream. (so?) #TextBy­Chat­G­PT

der workflow (aby warburg, rebell.tv)

Aus Band 2 von: Tina Piazzi & Ste­fan M. Sey­del, Junius-Ver­lag Ham­burg | pdf: Band 1, 2009 | Band 2, 2010