Ein Kartenraum. Gefüllt mit offenen Fragen, fragmentierten Einsichten, zähen Widersprüchen. Ein Zettelkasten, der keine Ordnung verspricht, aber Ordnungen sichtbar macht. Ein Denken, das nicht beruhigt – sondern aufruft. Zur Arbeit. Am Sozialen. An den Mustern. Mit den Mitteln, die wir haben. Und denen, die wir erfinden müssen. Vielleicht ist das: Thinking as a Service. Vielleicht ist das: Soziale Arbeit.
(so?)
Alles klar. Ich analysiere dein gesamtes Blog dissent.is auf inhaltliche Muster, Widersprüche, Perspektiven und Potenziale. Im Fokus steht: Was bewegt dich, worin liegen deine Stärken, und wie könnten daraus konkrete Dienstleistungen oder Angebote entstehen – insbesondere im Rahmen von #TheLuhmannMap, #TheStaubBernasconiMatrix und deiner langjährigen Arbeit am Sozialen.
Ich melde mich bald mit einer strukturierten Auswertung, inklusive Vorschlägen für mögliche Formate, Services oder Geschäftsmodelle (im Sinne von #TaaS – Thinking as a Service).
Von der Multiperspektive zu einem Denken in Kulturformen (in zwei Tagen ;-)
SAMSTAG, 14h
„Die 9 + 1 Perspektiven“
Einstieg vor dem Flügelaltar (Sogn Valentin): Frage in die Gruppe: „Was seht ihr da?“ – Jede Wahrnehmung ist erlaubt, spontan, ohne Filter.
Selbstverortung: „Welche Professionen und Disziplinen sind im Raum vertreten?“ – So wird sichtbar, dass alle mit einem je eigenen Hintergrund schauen.
Arbeitsmaterial austeilen: Blätter mit den 9 + 1 Perspektiven (Linguistik, Bildwissenschaft, Archäologie/Ethnologie, Kunstgeschichte, Soziologie, Theologie, Psychologie, Geschichtswissenschaft, Rechtswissenschaft, Journalismus/Kommunikation).
Gemeinsames Sammeln: – Jede Perspektive kurz aktivieren: Was würde sie an diesem Altar/Hauszeichen suchen, fragen, sehen? – Ergebnisse stichwortartig auf Flipchart oder Wandpapier.
Metafrage stellen: „Was ist all diesen Perspektiven gemeinsam?“ – Sie arbeiten nach dem Muster der Moderne: trennen, ordnen, spezialisieren. – Sie sind differenziert, aber keine hat das Ganze.
Folgerung: – „Die eigentliche Erkenntnis heute: Ich weiss, dass ich nicht weiss.“ – Multiperspektive führt nicht zu einer fertigen Antwort, sondern öffnet einen Raum der Unsicherheit. – Diese Unsicherheit ist kein Defizit, sondern genau der Lernraum, in dem wir uns bewegen.
Zu Punkt 3:
Perspektiven auf Hauszeichen (didaktische Kurzfassung)
1. Linguistik
Standards: Sprache, Zeichen, Bedeutung.
Leitfragen: Was bezeichnet das? Welche Semantik steckt darin? Welche Syntax/Muster?
2. Bildwissenschaft
Standards: Form, Darstellung, Wahrnehmung.
Leitfragen: Wie ist es gestaltet? Welche Bildlogik? Welche Rezeptionsweise?
3. Archäologie/Ethnologie
Standards: Material, Fund, Kontext.
Leitfragen: Was ist das für ein Artefakt? Wo und wie wurde es gefunden/genutzt? Welche Praktiken stecken dahinter?
4. Kunstgeschichte
Standards: Stil, Epoche, Künstler, Technik.
Leitfragen: Wer hat es gemacht? Wann? In welchem Stil? Wie fügt es sich ins Werk?
5. Soziologie
Standards: Rollen, Normen, soziale Codes.
Leitfragen: Welche Praxis drückt sich hier aus? Welche soziale Funktion erfüllt es? Welche Ordnung stabilisiert es?
6. Theologie
Standards: Symbol, Sakralität, religiöser Sinn.
Leitfragen: Wofür steht das religiös? Welche Heilsgeschichte? Welche Liturgie?
7. Psychologie
Standards: Subjekt, Emotion, Motivation.
Leitfragen: Welche Bedürfnisse drückt das aus? Welche psychische Funktion erfüllt es? Welche Gefühle weckt es?
Leitfragen: Wie mache ich das erzählbar? Was ist die Schlagzeile? Was ist die Story für heute?
Zu Punkt 5:
Möglicher Abschlussblock (Samstag)
Welche Perspektive hat dich besonders angesprochen? – Nähe, Resonanz, vielleicht auch Irritation.
Was hat sich verändert? – Von der ersten spontanen Reaktion („Das sind halt Kratzspuren / Vandalismus / Besitzzeichen“) zu einer reflektierten Sicht („Es gibt viele mögliche Deutungen, die alle plausibel sind“).
Was ist das Gemeinsame an allen Perspektiven? – Sie arbeiten mit Standards, Kategorien, Leitfragen. – Sie trennen, teilen, bilden Häufchen. – Sie machen das Phänomen in ihrem Raster sichtbar, und alles andere bleibt unsichtbar.
Was ist die Grenze dieser Arbeitsweise? – Keine Perspektive ist „falsch“. – Aber jede macht blind für anderes. – Interdisziplinär wird es mühsam: Machtfragen, Geldfragen, wer „gewinnt“.
Erste Brücke zu Sonntag: – Das ist typisch Moderne (≠): viele disziplinäre Raster nebeneinander. – Und der Sonntag fragt dann: Was folgt daraus? Gibt es auch andere Zugänge – frühere, nächste Kulturformen?
SONNTAG, 14h
Kulturform
Umgang mit Kulturerbe
Leitmuster
Beispielhafte Praxis
— (Antike / rätisch)
Einweben ins Leben, zyklisches Fortführen
Opfer – Ritual – Wiederholung
Steine neu setzen, Feuer neu entzünden, ohne Trennung von alt/neu
+ (Alpin-Barock)
Integrieren in Fülle, Überformung, Glanz
Ornament – Überschreibung – Kontinuität
Gotisches Altarstück bleibt, aber wird barock eingekleidet
Dieser Text wird die Geschichtswissenschaft irritieren. Nicht, weil er neue Daten bringt – sondern weil er die Deutungshoheit verschiebt. Hauszeichen werden hier nicht als Besitzanspruch gelesen, sondern als Spuren des Daseins: Resonanzzeichen aus einer anderen Kulturform.
Anhand des spätgotischen Flügelaltars von 1515 in Sogn Valentin entfaltet sich eine Typologie von Zeichen, die nicht Eigentum markieren, sondern Beziehung ausdrücken. Die These: Was die Moderne als Vorformen des Eigentumsrechts deutet, war in Wirklichkeit ein Netzwerk von ritueller Präsenz, durchziehender Pilgerpraxis und solidarischer Sichtbarkeit.
Statt „ich beanspruche“ sagen diese Zeichen: „Hier wurde ich gesehen. Hier wurde ich gesegnet. Von der heiligen Mutter Gottes, von allen hier dargestellten Heiligen, die mein Leben begleiten und mich bewahrt haben. In spezieller Verbundenheit hinterlasse ich ein Zeichen – damit es gesehen werden kann.“
Nicht Besitz, sondern Beziehung. Nicht Eigentum, sondern Echo. Nicht Macht über Raum, sondern Teilhabe am Ort.
Eine kulturpoetische Einladung, den Flügelaltar nicht zu restaurieren, sondern zum Sprechen zu bringen – jenseits moderner Besitzlogik. Und mit einem Augenzwinkern an die Alternativlosigkeit der besten aller Kulturformen: Der Kulturform der Moderne.
9 klassische Sichten auf das geschichte von Schichten auf das vermeintlich immer gleiche Phänomen: Einritzungen auf einem gotischen Flügelaltar in einer kleinen Kapelle am Wegrand einer bedeutungsvollen Reiseroute durch die Alpen.
Und noch eine 10. Bonus-Sicht. Wir nennen es #Multiperspektive und fragen:
Welche Sichtweise ha!ha!haben wir vergessen?
Welche noch?
Welche noch?
…
Und später: Was verbindet alle diese Sichtweisen?
Und was Folgern wir daraus?
Nr.
Perspektive / Disziplin
Fokus (eure Lesart)
1
Linguistik
Zeichen
2
Bildwissenschaft
Bild
3
Archäologie / Ethnologie
Fund
4
Kunstgeschichte
Kunstobjekt
5
Soziologie
sozialer Code
6
Theologie / Religionswissenschaft
Symbol
7
Psychologie
Psyche / Affekt / Resonanz
8
Philosophie
Grundfragen / Prinzipien
9
Geistesgeschichte / Literatur-Wissenschaft oder Kommunikationswissenschaft?
Wenn klassische Linguistik (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Linguistik → sieht Zeichen als Einheiten von Ausdruck/Bedeutung/Gebrauch.
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Semiotik
Zeichen als Einheit von Ausdruck und Bezug
Syntax
Regeln der Kombination und Formstruktur
Semantik
Beziehung zwischen Zeichen und Bedeutung
Pragmatik
Beziehung zwischen Zeichen und Gebrauch
Wenn klassische Bildwissenschaft (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Bildwissenschaft → fragt stärker nach Material, Sichtbarkeit, Kontext, Handlungsmacht von Bildern.
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Ikonizität / Ikonologie
Verhältnis von Sichtbarkeit, Form und Deutungsebenen (vorikonografisch – ikonografisch – ikonologisch)
Materialität / Medialität
Wie das Bild durch Material, Technik und Medium geprägt ist
Funktion / Kontext
Rolle des Bildes im sozialen, rituellen, politischen Gebrauch
Bildakt / Performativität
Das Handeln des Bildes: was es auslöst, bewirkt oder „tut“
Wenn klassische Archäologie/Ethnologie (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Fundkontext
Räumliche und zeitliche Einbettung eines Zeichens
Typologie
Vergleich mit ähnlichen Formen und Mustern
Chronologie
Datierung, Entwicklungslinien
Funktion
Vermutete Nutzung oder Rolle im Alltag
Wenn klassische Kunstgeschichte (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Stil
Formale Gestaltungsmerkmale
Motiv
Wiederkehrende Bild- oder Zeicheninhalte
Epoche
Verortung in historischen Perioden
Autorenschaft
Zuschreibung an Werkstatt, Künstler oder Tradition
Wenn klassische Soziologie (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Norm
Welche Regeln oder Konventionen gelten für Zeichen?
Rolle
Welche gesellschaftlichen Rollen werden markiert oder adressiert?
Institution
In welchen sozialen Strukturen sind die Zeichen eingebettet?
Macht
Welche Macht- oder Abhängigkeitsverhältnisse spiegeln sich?
Wenn klassische Theologie/Religionswissenschaft (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Symbol
Zeichen als Träger von religiöser Bedeutung
Ritual
Einbettung in wiederkehrende Handlungen und Vollzüge
Mythos
Bezug auf Erzählungen, Legenden, Glaubensgeschichten
Transzendenz
Verweis auf das Jenseitige, Heilige, Göttliche
Institution (Moderne)
Blick auf das Phänomen
Transformation ins eigene Raster
Linguistik
„Das ist ein Zeichen.“
Zerlegung in Semiotik, Syntax, Semantik, Pragmatik
Bildwissenschaft
„Das ist ein Bild.“
Analyse nach Ikonizität, Materialität, Funktion, Bildakt
Archäologie / Ethnologie
„Das ist ein Fund.“
Typologie, Chronologie, Kontext, Funktion
Kunstgeschichte
„Das ist ein Kunstobjekt.“
Einordnung nach Stil, Motiv, Epoche, Autorenschaft
Soziologie
„Das ist ein sozialer Code.“
Norm, Rolle, Institution, Macht
Theologie / Religionswissenschaft
„Das ist ein Symbol.“
Symbol, Ritual, Mythos, Transzendenz
Wenn klassische Psychologie (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Kognition
Wahrnehmung, Denken, innere Verarbeitung
Affekt
Emotionale Resonanz, Gefühle, Stimmungen
Motivation
Antriebe, Bedürfnisse, Ziele
Verhalten
Sichtbare Reaktionen und Handlungen
Wenn klassische Philosophie (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Ontologie
Frage nach Sein und Wirklichkeit
Erkenntnistheorie
Bedingungen von Wissen und Wahrheit
Ethik
Prinzipien des Handelns, Gut und Böse
Logik
Regeln des Denkens, Schlussfolgerungen
Wenn klassische Geschichtswissenschaft (der Kultuform der Moderne) auf Hauszeichen schauen würde, wie würden sie unterscheiden?
Dimension
Abstrakte Beschreibung
Chronologie
Zeitliche Abfolge von Ereignissen
Kausalität
Ursachenzusammenhänge, Erklärungen
Narrativität
Darstellung als Erzählung, Plot, Sinnstiftung
Quellenkritik
Analyse, Einordnung und Bewertung von Überlieferungen
Meta/Muster:
Jedes System ordnet das Zeichen in seine Logik ein.
Jedes System abstrahiert vom konkreten Tun (jemand ritzt ein Kreuz ins Holz des Altars).
Jedes System erzeugt eine Sichtbarkeit für seine eigene Relevanz, aber nicht unbedingt für das Resonanzereignis selbst.
Die Moderne (≠) sieht also nicht „das Zeichen“ als solches, sondern immer schon „ihr Thema“ darin: Sprache, Bild, Fund, Stil, Ordnung, Symbol.
Dieses Muster ist typisch für die Kulturform der Moderne (≠): – Sie macht Phänomene vergleichbar, indem sie sie in System-Raster übersetzt. – Damit werden sie bearbeitbar, analysierbar, kritikfähig.
BONUS PERSPEKTIVE:
Nr.
Perspektive / Disziplin
Fokus (was sie sieht)
10
Werbung / Marketing / Journalismus
Aufmerksamkeit, Storytelling, Inszenierung, Zielgruppen, Skandal oder „Unique Selling Point“ | Die Megaphone von #LiberalPaternalism: das Unsichtbar halten des dominanten Frames der Kulturform der Moderne ;-)
Charakteristik: – Sie fragt nicht nach Wahrheit, Symbol, Fund oder Ontologie, – sondern: Wie lässt es sich verkaufen, erzählen, skandalisieren? – In der Moderne (≠) ist das oft die dominanteste Übersetzungsform, weil alles zum Content oder Produkt werden kann.
Abgleich mit Project Muse von Harvard Projcet Zero
Project Dates: 1994 — 1996 Funder: The Bauman Foundation
Hier ist es, eng an deiner Anfrage:
Ist die Bauman Foundation (Funder von Project MUSE) heute noch aktiv?
Die Bauman Foundation existiert weiterhin. Hier die relevanten Fakten:
Gegründet wurde sie in den 1980er-Jahren von Lionel R. Bauman, und seit seinem Tod im Jahr 1987 wird sie durch dessen Nachlass finanziert.(baumanfoundation.org)
Die Stiftung ist auch heute aktiv, mit einem Vermögen von etwa 70–80 Millionen USD und jährlichen Fördersummen von rund 6 Millionen USD. Sie ist dazu verpflichtet, mindestens 5 % ihres Endowments pro Jahr auszuschütten.(baumanfoundation.org)
Aktuelle Schwerpunkte: wirtschaftliche Gerechtigkeit, Transparenz in Regierung und Unternehmen, offene Demokratie und zivilgesellschaftliche Teilhabe.(baumanfoundation.org)
Frage
Antwort
Gibt es die Bauman Foundation noch?
Ja, sie ist weiterhin aktiv.
Woraus basiert ihr Budget?
Auf dem Vermögen aus Lionel R. Baumans Nachlass (1970–80 Mio USD).
Jede Farbe steht für eine Zugangs-Dimension zu Fragen – die Idee war, Lernende über verschiedene „Einstiegspunkte“ (Entry Points) in einen Reflexionsprozess zu bringen.
Welche Farbe siehst du am meisten? Welche am wenigsten?
Welches Objekt/Form hast du zuerst gesehen? Warum wohl?
Bewegen sich die Dinge schnell oder langsam? Woran erkennst du das?
Ist dieses Kunstwerk älter oder jünger als du? Woran erkennst du das?
Formuliere ein Argument, warum es lebensnah ist. Und eines, warum nicht.
Finde eine verborgene Idee oder Emotion. Welche Hinweise führen dich dorthin?
Wenn du den Herstellungsprozess verstehen wolltest – welche Fragen würdest du stellen?
Ist dieses Kunstwerk genauso wertvoll wie die anderen hier? Warum mehr oder weniger?
Verändert der Titel dein Verständnis oder deine Wertschätzung? Wie?
Was kann man von diesem Werk lernen? Gefällt es dir jetzt mehr oder weniger als am Anfang? Spielt es eine Rolle, ob es dir gefällt?
4. Grundsätzliche Fragen (Foundational) – Violett
Warum glaubst du, wurden diese Farben verwendet? Haben Farben Bedeutung?
Was siehst du? Siehst du, was alle sehen?
Ist das, was du siehst, schön? Ist es trotzdem Kunst, wenn es nicht schön ist oder dich unruhig macht?
Spricht dieses Kunstwerk zu dir? Ist Kunst eine Sprache? Was sagt sie, was Worte nicht sagen können?
Ist dieses Kunstwerk „real“?
Drückt es Emotionen aus? Muss Kunst Emotionen ausdrücken? Wessen Emotionen?
Warum, glaubst du, hat der Künstler dieses Werk geschaffen? Warum machen Menschen Kunst?
Warum gelten die Objekte um dieses Werk herum als Kunst?
Warum hat dieses Werk diesen Titel? Sollten Kunstwerke überhaupt Titel haben?
Ist das, was du entdeckt hast, wichtig? Wie könnte dieses Kunstwerk das Leben anderer verändern? Gefällt es dir jetzt mehr oder weniger als am Anfang? Spielt es eine Rolle, ob es dir gefällt?
5. Narrative Fragen (Narrative) – Grün
Welche Geschichte siehst du in diesem Kunstwerk? Wie helfen die Farben?
Wer oder was ist die wichtigste Figur/Form/Objekt in dieser Geschichte? Warum?
Was glaubst du, wird als Nächstes geschehen?
Erinnert dich etwas an deine eigene Lebensgeschichte – oder an eine andere Geschichte?
Ist diese Geschichte wahr? Woher könnte sie stammen?
Welche Emotionen werden in dieser Geschichte sichtbar? Woran erkennst du das?
Was verrät dieses Werk über den Künstler/die Künstlerin oder seine/ihre Zeit?
Was erfährst du durch die umliegenden Werke zusätzlich über Geschichte oder Kunst?
Wenn du die Geschichte dieses Werks erzählen würdest – wie würdest du sie nennen?
Was hast du durch diese Geschichten gelernt? Über dich selbst oder andere? Gefällt dir das Werk jetzt mehr oder weniger als am Anfang? Spielt es eine Rolle, ob es dir gefällt?
(…)
(…)
(…)
For the Bauman Foundation, supporting Sogn Valentin means coming back home – not only to the European roots of the Baumann name, but to the living values that Lionel R. Bauman cared for: education, art, and social justice. In a small alpine chapel in Switzerland, we use the restoration of Gothic and Baroque works as a pathway to strengthen democracy, transparency, and civic participation – cultivating commons instead of stones, cultivating hope instead of nostalgia.
Warum die Warum-Frage so attraktiv werden konnte…
Warum-Frage im Alpin-Barock (+) – Im alpin-barocken Kontext gab es auf viele menschliche Bedürfnisse (Nahrung, Schutz, Gemeinschaft, Tod) klare Antworten: Rituale, Prozessionen, sakrale Bilder, gemeinschaftliche Strukturen. – Aber: Diese Antworten wurden oft paternalistisch organisiert – durch Kirche, Obrigkeit, Kloster. – „Warum so?“ → „Darum, weil es so geordnet ist.“
Zerfallsform des Alpin-Barock (+) – Die barocke Fülle kippte in Kontrolle, Vorschrift, Pflicht, Hierarchie. – Gemeinschaftsformen wurden durch Macht abgesichert. – Wer ausscheren wollte, hatte kaum legitimen Raum (Täufer, Reformierte, Freigeister).
Abstoßung durch die Moderne (≠) – Die Moderne stellte die WARUM-Frage neu: „Warum soll ich so leben? Warum darf ich nicht anders denken?“ – Sie wollte nicht mehr einfach „darum“ akzeptieren. – Diese Abstoßung führte zu Differenzierung: Wissenschaft, Recht, Politik, Wirtschaft etc. entwickelten ihre eigenen Raster.
Attraktivität des Individualismus – Nach Jahrhunderten von Paternalismus wirkte die Antwort „Du bist frei, du bist selbst verantwortlich“ befreiend. – Individualismus eröffnete neue Möglichkeiten: Bildung, Eigentum, Mobilität, Partizipation. – Er bot eine Antwort auf das Übermaß an Bevormundung.
Die Moderne (≠) fand ihre Kraft, indem sie die Warum-Frage stellte und lehnte das barocke „Darum“ offen ab. Das war auch nicht schwer, da die Zerfallsform so offensichtlich war, wie die Vorzüge der Moderne. Durch zerlegung von Phänomenen in Ursachen, analysierte, differenzierte, kritisierte sie alles Bestehende und konnte eine Wirkungsmächtige Ordnung schaffen…
Doch “irgendwann” reichte das nicht mehr – die Frage Wozu wurde plötzlich “populär”. Selbst in den klasischen wissenschaftlichen Disziplinen…
Die Moderne wurde durch einen zweiten, jetzt plötzlich als komplementär erkennbaren, Zugang ergänzt: Neben der Kompliziertheit wurde auch die Komplexität zum Leitbegriff.
Kompliziertheit – steht für den linear-kausal-deterministischen Zugang. – Linear: Abläufe werden in klaren Reihenfolgen beschrieben. – Kausal: Jede Wirkung hat eine Ursache. – Deterministisch: Wenn A gegeben ist, folgt zwingend B. – Beispiel: eine Maschine, die nach festen Gesetzen funktioniert.
Komplexität – steht für den prozessual-systemisch-dynamischen Zugang. – Prozessual: Abläufe entwickeln sich Schritt für Schritt in Zeit. – Systemisch: Elemente stehen in Wechselwirkungen, bilden Netze. – Dynamisch: Entwicklungen verlaufen nicht starr, sondern offen, variabel, manchmal unvorhersehbar. – Beispiel: ein Ökosystem, das in ständigen Wechselwirkungen lebt.
Die Denkform ((kompliziert)komplex)) bedeutet: Die Moderne hat beide Zugänge komplementär in sich integriert. Sie kann Maschinen wie Ökosysteme beschreiben, lineare Abläufe wie dynamische Prozesse. Sie hat ihr eigenes Spielfeld vervollständigt.
Genau dadurch wird nun aber die Kulturform selbst beobachtbar und kritisierbar – „ganz im Stil der Moderne“: reflexiv, differenziert, selbstbeobachtend, schliesst sich die Kultuform selbst ab und beendet sie selbst: Sie hat ihre Möglichkeiten ausgeschöpft. Und #Kulturekel greift um sich. So wie die Kulturform der Moderne auf die Kultuform des Alpin-Barocks spuckte, ist die Sehnsucht nach einer nächsten Kultuform geboren… Und es gibt auch Slogans für diese “Nächste Kultuform”. Etwa:
Die Frage an welchen wir arbeiten lautet: Was könnten die Elemente einer nächsten Kulturform (#) sein? Um dies herauszufinden – und um als Soziale Arbeit am Sozialen zu arbeiten – nutzen wir die #TheStaubBernasconiMatrix: Sie verschiebt den Blick von Objekten und Systemen auf die Bedingungen von Anordnung, Zugang, Legitimation und Durchsetzung.
Vergl. dazu: Die Ökonomie des Gemeinwesens. Auskömmliche Haushalte als ökonomisches Fundament und sozialer Kern der Gemein- wirtschaft. Daniel Schläppi, PDFWeiterlesen →
Dr. Moritz Klenk sagte (natürlich via Privat-Chat), dass ich ihn HIER völlig falsch interpretiert hätte… Aber ich finde dieses Missverständnis grad so attraktiv… ich mache so weiter mit #chatGPT-4o, ok?
THESE:
Die Universität war ja bloss die Kirche der Moderne. Theologie? Theorie. Heiliger Geist? Methode. Dogma? Wahrheit. Tempel? Seminar. Macht? Selektion.
Nein – Es wird keine #NextUniversity geben. Es wird etwas anderes geben. Aber es wird anders sein. Nein – Anders.
Danke dir, Stefan – das freut mich sehr. Und ja: Diese Liste ist eine gute Synthese zwischen Systemtheorie, Medienarchäologie und Formdenken à la Wittgenstein/Simondon/Kittler/Luhmann. Sie formuliert in Klartext, was du jetzt im Kopf weitergedacht hast:
Wenn sich die FORM verändert, erzwingt das eine neue STRUKTUR.
Was du jetzt ergänzt hast – dass Energieform selbst FORM ist, die den Möglichkeitsraum des Sozialen beeinflusst – schärft diese Liste nochmals. Es legt nahe:
Form ist nicht nur symbolisch, sondern immer auch materiell-technisch-energetisch.
Hier eine mögliche aktualisierte Version deiner Liste – mit deiner Perspektive direkt eingebaut:
9 Formebenen, die strukturellen Wandel ermöglichen oder erzwingen:
Datentechnologien – Statistik, Logistik, Algorithmen, Big Data → verändern Beobachtbarkeit, Optimierungsdruck, Steuerungsfantasien
Lehrsatz
Wer Struktur verändern will, muss Form transformieren. Oder: Form ist das Material des Sozialen.
Anlass zu diesem Eintrag:
((form)struktur) → Form ist die Möglichkeit der Struktur. → Struktur ist die Repetition der Form. → Oder: Form unterscheidet – Struktur stabilisiert.
Du bringst damit Luhmann, Spencer-Brown und deinen eigenen Zugang elegant zusammen:
Form = operative Unterscheidung, offen, flüchtig, kontingent
#TaaS – Don’t lose yourself in AI/chatGPT. Forget #theory #therapy #tips and #comfort
1. Don’t ask for answers → ask for patterns. 2. Don’t ask for solutions→ ask for contradictions. 3. Don’t ask for opinions→ ask for perspectives.
Ah, jetzt wird’s richtig spannend! Du möchtest eine Art Subversion der Selbsthilfe-Ideologie – und das mit einer cleveren Aufmerksamkeitstrategie.
Ein Angriff auf den Bestsellerautor als Spiegelbild der etablierten, auf Selbsthilfe fokussierten Denkweisen, die letztlich nur ihre eigenen Machtstrukturen sichern.
Hier ein Vorschlag für die Einstiegsgeschichte (mit subtiler Meta-Kritik):
#TaaS1AId – Die Selbsthilfe-Illusion und die Macht der Reflexion
Angriff auf den Bestsellerautor: Der Bestsellerautor verkauft eine Lösung für das Leben. Die Antwort ist einfach, schnell und vor allem — verkaufbar. Aber was passiert, wenn du die einfachste Lösung in einer Welt voller komplexer Zusammenhänge und sozialer Strukturen als Antwort auf alle Probleme präsentierst? Hier entlarven wir nicht nur die Selbsthilfe-Industrie, sondern auch die unbewussten Mechanismen dahinter: Wenn Helfer helfen, offenbaren sie ihren eigenen Businessplan – ihre Helfer-Geilheit.
Ha – sehr gute, fast „heidnisch-hegelianische“ Frage! Warum vier? Warum genau diese? Wer sagt das?
Kurz: Du könntest genauso gut fragen, warum es vier Himmelsrichtungen gibt. Oder vier Evangelien. Oder vier Ecken an einem Tisch. Und dennoch:
Woher kommen diese vier Dimensionen?
Empirische Ableitung aus der Sozialen Arbeit (Staub-Bernasconi): – Silvia Staub-Bernasconi hat sie nicht „erfunden“, sondern aus der Praxis der Machtanalyse abstrahiert. – Sie fragt: Wie wirkt Macht im Sozialen konkret? Und unterscheidet dabei: – Wie wird geordnet (Anordnung)? – Wie wird verteilt (Zugang)? – Wie wird begründet (Legitimation)? – Wie wird gesichert (Durchsetzung)?
Systemische Anschlussfähigkeit (Luhmann-kompatibel): – Diese vier Felder lassen sich mit Luhmann nicht als Funktionen, aber als Strukturmomente von Ordnung im Sozialen denken. – Sie betreffen die Möglichkeitsbedingungen für Kommunikation – und sind damit analytisch anschlussfähig.
Vollständigkeit ohne Überforderung: – Vier Dimensionen reichen, um soziale Macht sichtbar, diskutierbar und gestaltbar zu machen. – Mehr wären analytisch möglich – aber das System wird dann unpraktikabel.
Formale Eleganz: – Jede Dimension hat zwei positive Pole, zwei Zerfallsformen und ein Ziel – das ergibt ein Denkquadrat. – Vier Quadrate – das ist ein strukturierter Möglichkeitsraum, der nicht totalisiert, aber differenziert.
Oder kürzer, als mögliche Fußnote: Vier – weil das reicht, um Macht zu beschreiben, ohne sie zu banalisieren. Oder poetischer: Vier – weil Macht nie ein Punkt ist, sondern ein Feld.
Vier Dimensionen. Vier Zielwerte. Aber: Ist das nicht zu einfach?
Gerade weil #TheStaubBernasconiMatrix so klar ist, wirkt sie verdächtig. Zu strukturiert, zu passend. Also haben wir die vier häufigsten Kritikpunkte gesammelt – und zeigen, wie die Matrix kommuniziert.
Wie Täufer das Evangelium gegen die vierfache Ordnung der Macht stellten. Oder: Von den “Schweizer Brüdern” #Täufergeschichte zur soziologischen “Zürcher Schule” (Peter Heinz, Universität Zürich) #TheStaubBernasconiMatrix in bloss 500 Jahren (so?)
Wessen Perspektive das ist, welche in Ausstellung, Buch und Film “Die Kinder des Friedens” so streng wissenschaftlich, akademisch und unter dem Schutz der Universität Zürich erzählt wird?
- Natürlich jene, welche Felix Manz hat ersäufen lassen. Eine kleines Argumentarium.
Zum Titelbild: Die Zweite Zürcher Disputation vom 20. März 1525. Zeichnung um 1605 von Heinrich Thomann aus der Kopie von Heinrich Bullingers Reformationsgeschichte (Zentralbibliothek Zürich, Ms. B 316, Fol. 182v). | Jeker vermutet: Die Täufer stehen im Vordergrund, während die Obrigkeit sitzt. Jan-Andrea Bernhard vermutet in der Publikation “Kinder des Friedens” auf Seite 85, das Blaurock am Tisch links neben Felix Mantz sitzt.
Die Schlussworte von Felix Manz zum Abschluss der 2. Disputation nach #chatGPT-4o (so?)
„Non in gladio, sed in veritate.“ Nicht mit dem Schwert – sondern mit der Wahrheit.
„Quia Christus non regnat per legiones, sed per pauperes.“ Denn Christus herrscht nicht durch Legionen, sondern durch die Armen.