Warten bis die gewaltbereit mächtigen Friedensnobelpreisträger twittern, welches ihr nächster Angriffskrieg zur Befreiung der Menschheit sein wird und danach die eigenen Aktienpakete neu sortieren… Das war noch gar nie die Grundhaltung in der Surselva… (so?)
@sms2sms

Aktuelle Projekte zur Arbeit an der Sozialen Frage:
„#LavinaNera ist eine Pathosformel. Zwischen Heiligen, Altären und Gemeingütern tanzt die soziale Frage wie ein verlorenes Bild zurück in unsere Zeit.“
– Aby Warburg (1866–1929)
„Hier wird nicht erklärt, wie die Welt ist – sondern wie sie anders werden kann. Eine Analyse mit kämpferischem Herzen.“
– Rosa Luxemburg (1871–1919)
„Die soziale Frage ist ein Lautgedicht. Entstellt – aber deutlich. Seydel führt sie zurück in die Räume der Wandlung.“
– Hugo Ball (1886–1927)
„Seydel schreibt nicht Geschichte. Er verschiebt die Zeitebenen. Die longue durée der Kulturform wird zur Bühne der Gegenwart.“
– Fernand Braudel (1902–1985)
„Seydel schreibt gegen das Monopol der Fürsorge. Gegen das Paternalistische. Für eine Welt, in der Menschen ihre eigenen Mittel und Wege wieder kennen.“
– Ivan Illich (1926–2002)
„Gesellschaft ist Kommunikation. Seydel zeigt, wie die soziale Frage dort beginnt, wo Unterscheidungen wirksam – oder gelöscht – werden.“
– Niklas Luhmann (1927–1998)
„Das ist kein Buch – das ist eine Bohrung. Es legt frei, was längst in uns drängt: Erinnerung als Formkraft, Sprache als Widerstand.“
– Paul Nizon (geb. 1929)
„Die Macht liegt in den Strukturen. Dieses Buch zeigt, wie man sie sieht – und wie man sie verändern kann, ohne sich selbst zu verlieren.“
– Silvia Staub-Bernasconi (geb. 1936)
„Seydel fragt nicht, was richtig ist – sondern was zählt. Und wer zählt. Die soziale Frage als Raum politischer Urteilskraft.“
– Hannah Arendt (1906–1975)
„Dieses Buch denkt nicht über Gerechtigkeit – es leidet an ihr. Und macht das Leiden fruchtbar für die nächste Kulturform.“
– Simone Weil (1909–1943)
„Die soziale Frage wurde uns genommen – und als Entwicklungshilfe zurückgegeben. Seydel erinnert daran, dass Gerechtigkeit nicht exportiert, sondern entfaltet wird.“
– Archiv einer Dekolonialversammlung in Accra, 2084
„Dieses Buch war eine der ersten Quellen, auf die wir zurückgriffen, als wir das soziale Betriebssystem 2124.5 re-kalibrierten. Interessant: Die Frage war noch nicht beantwortet, aber endlich gut gestellt.“
– #ChatGPT-4o, Archiv der NextSociety (2125)
Die soziale Frage fragt, wie gesellschaftliche Machtverhältnisse organisiert sind und verändert werden können, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen.
Die soziale Frage zielt auf die gerechte Gestaltung von Gesellschaft. Mit der #StaubBernasconiMatrix werden dabei 4 Dimensionen der Macht unterschieden: 1. Anordnung, 2. Zugang, 3. Legitimation, 4. Durchsetzung und Beobachtungen notiert…
Poetisch interpretiert:
…als Versuch, Spuren sozialer Ordnungen zu lesen: wie sie sich zeigen, wem sie Räume öffnen, worauf sie sich berufen – und wie sie in Kraft treten.Gestalterisch interpretiert:
…um sichtbar zu machen, wie Ordnungen geformt, Zugänge geöffnet, Geltungen gesetzt und Wirkweisen entfaltet werden.#NextSociety-kompatibel interpretiert:
…zur Navigation dessen, was wichtig, was zugänglich ist, was gilt – und was wirkt.
Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.

(…)
die ganze playlist auf WikiDienstag.ch | abonniere kostenlos den WhatsApp-channel #LavinaNera treis

Anlass zu diesem Eintrag:
“Sprechendes Denken” (15. Januar 2025)
Summary
DIE SOZIALE FRAGE war für die “Kulturform der Moderne” die alles entscheidende Frage:
- Wie zusammen leben?

Die Ablösung der Kulturform der Antike mit ihrer ständischen Gesellschaftsordnung wird greifbar durch vier industrielle Revolutionen: Mechanisierung, Motorisierung, Automatisierung und Digitalisierung.
Die neue Antwort auf “die Soziale Frage” in der Kulturform der Moderne zeigte sich exemplarisch in der Schweiz, anhand ihrer vier tragenden Grundwerte: #Rechtsstaat, #Demokratie, #Föderalismus und #Sozialstaat. (Häfelin/Haller)
Diese Antworten haben sich unter dem Eindruck der “Digitalisierung” tiefgreifend verändert und in vielen Bereichen sogar völlig aufgelöst.
Die Surselva — das Tal, in welchem der junge Rhein sich aus vielen Tälern heraus sammelt — ist eine historische Wunderkammer und hat für sich selbst alpin-barocke Antworten auf die Soziale Frage entwickelt, welche bis heute Inspirierende wirken. Aus diesem Selbstvertrauen, wird hier nach nächsten Antworten auf die Soziale Frage “auf der Höhe der Zeit” gesucht, gezeigt und in eine nächste Kulturform überführt…
…wir nennen es #Commoroque

Kultur bezeichnet hier die Gesamtheit der Lebensweisen, Werte und Normen, die Menschen als selbstverständlich wahrnehmen und die ihr Zusammenleben prägen.
“Kultur ist all das, was mir selbst als Normal erscheint.”
Kulturform meint eine spezifische historische Ausprägung von Kultur, die durch bestimmte soziale, politische, technologische Rahmenbedingungen geprägt ist. Für die Surselva werden hier 4 Kulturformen konstelliert:
— keltisch
+ alpin-barock
≠ modern
# commoroque
DIE SOZIALE FRAGE
- im Übergang von der Kulturform der Antike zur Kulturfom der Moderne
Der Krieg zwischen dem alten und dem neuen Glauben, den Konservativen und den Progressiven, wurde rasend überholt. Seit der französischen Revolution tobte der Krieg (zusätzlich) zwischen Links und Rechts. Zwischen Sozialisten und Liberalen. In einer Sache waren sich die neuen Feinde einig:Sie wollten beidenkeinen Paternalismus mehr. Keinen. Auch keinen Reformierten. (so?)
Die Sozialisten forderten Solidarität aus Gründen des eigenen Vorteils.
Die Liberalen propagierten Individualismus aus Gründen kollektiver Vorteile.
Die Freiheit von Herrschaft durch Pater, Päpste und Könige wirkte Verbindend im gegensätzlich gewählten Weg. Beide kämpften mit offener Gewalt. Als wäre Krieg je eine Option gewesen… :-(
Jetzt geht es Anders weiter.
- Gott sei dank. (so?)
Die Lehre der Christen
(…)
(…)
(…)
Nächster Titel
(…)
(…)
(…)
(…)
“Die Soziale Frage” und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Soziologie: Eine historische Perspektive
“Die Soziale Frage” ist eines der zentralen Themen, das die Gesellschaft seit Beginn der Industrialisierung beschäftigt hat und gleichzeitig die Entwicklung der Soziologie als wissenschaftliche Disziplin massgeblich beeinflusste. Mit der Sozialen Frage wurde der strukturelle Wandel angesprochen, der durch die Industrialisierung und die damit verbundene Mechanisierung, Motorisierung, Automatisierung und schliesslich Digitalisierung ausgelöst wurde. Sie bildet somit ein Kernproblem der Kulturform der Moderne.
Die soziale Frage und die Phasen der Industrialisierung
Die soziale Frage wurde mit jeder neuen Phase der Industrialisierung aktualisiert:
- Mechanisierung (19. Jahrhundert): Fokus auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiter.
- Motorisierung (Anfang 20. Jahrhundert): Fordismus und die Standardisierung der Produktion führten zu neuen Formen sozialer Konflikte.
- Automatisierung (Mitte 20. Jahrhundert): Rationalisierung und der Verlust von Arbeitsplätzen in der industriellen Produktion verschärften die Soziale Frage.
- Digitalisierung (21. Jahrhundert): Themen wie Arbeitsplatzunsicherheit, Plattformökonomien und digitale Ungleichheiten verweisen auf die Kontinuität der Sozialen Frage.
Die Soziale Frage als Herausforderung der Industriellen Revolutionen
“Die Soziale Frage” begleitete die gesamte Entwicklung der sogenannten “industriellen Revolution”. Bereits um 1830 wurde der Begriff im deutschen Sprachraum geprägt, um die prekären Lebensbedingungen der aufkommenden Arbeiterklasse zu beschreiben. Die massive Urbanisierung, verbunden mit der Konzentration von Fabriken, führte zu gravierenden Problemen wie Wohnungsnot, Kinderarbeit, fehlender sozialer Absicherung und der zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich. Mit jeder Phase der Modernisierung wurde die soziale Frage neu gestellt. So auch heute.
Die Soziale Frage als Träger der Kulturform der Moderne
Die Soziale Frage kann als die Frage verstanden werden, die die Kulturform der Moderne trägt, kritisiert und strukturiert. Jede Phase der Modernisierung brachte nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch soziale Spannungen und neue Formen von Ungleichheit hervor. In diesem Sinne hat die Soziale Frage die Moderne offensiv mitgeprägt, indem sie das Spannungsverhältnis zwischen ökonomischem Fortschritt und sozialer Gerechtigkeit thematisierte.
Die Antworten auf die Soziale Frage in der Kultuform der Moderne am Beispiel der Schweiz
Die Antworten auf die Soziale Frage spiegeln sich in der Schweiz in den vier tragenden Grundwerten der Schweizerischen Bundesverfassung (nach Häfelin/Haller), welche die Kulturform der Moderne prägen und weiterentwickeln:
- #Rechtsstaat: Die Stärke des Rechts vor die Rechten der Stärkeren.
- Dies gewährleistet den Schutz aller, unabhängig von sozialer Stellung, und ist eine direkte Antwort auf die Ungleichheiten der Industrialisierung. - #Demokratie: Machtwechsel ohne Blutvergiessen
- das zeigt die Fähigkeit, Konflikte institutionell zu lösen und die politische Partizipation zu sichern – ein Schlüssel zur Stabilisierung sozialer Spannungen. #FreeSpeech UND #agree2disagree - #Föderalismus: Dort Entscheiden wo sie umgesetzt wird.
- Diese lokale Autonomie fördert gesellschaftliche Nähe und effiziente Lösungen für soziale Herausforderungen. bottom up! Es geht nicht um ((Staat)Markt) es geht um ((gross)klein)) - #Sozialstaat: Die Befähigung und Ermächtigung aller, an den Errungenschaften in sozial-liberalen Gesellschaft mitzuwirken. (Zwangsbeschulung: Lesen, Schreiben, Rechnen)
- Sapere Aude. Alle Menschen soll das Recht zur persönlichen Entfaltung zugesichert werden.
Die soziale Frage als Grundlage der soziologischen Disziplin
Die soziale Frage spielte eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Soziologie im 19. Jahrhundert. Lorenz von Stein, ein Pionier der Sozialwissenschaften, prägte die wissenschaftliche Analyse sozialer Probleme bereits in seinem Werk Der Sozialismus und Kommunismus des heutigen Frankreichs (1842). Er erkannte, dass soziale Konflikte systematisch untersucht werden müssen, um gesellschaftliche Lösungen zu entwickeln.
Die systematische Betrachtung der sozialen Frage durch Autoren wie Karl Marx und Friedrich Engels führte zu grundlegenden soziologischen Theorien. Das Kommunistische Manifest (1848) identifizierte die Klassenkonflikte zwischen Bourgeoisie und Proletariat als zentrale Dynamik der Sozialen Frage. Marx’ Konzept der “Entfremdung” war eine direkte Reaktion auf die Mechanisierung und ihre Auswirkungen auf die menschliche Arbeit.
Émile Durkheim, einer der Begründer der modernen Soziologie, thematisierte in De la division du travail social (1893) die gesellschaftlichen Auswirkungen der Arbeitsteilung und argumentierte, dass das soziale Gleichgewicht durch Solidarität wiederhergestellt werden muss. Max Weber untersuchte die kulturellen und ethischen Grundlagen des Kapitalismus und analysierte in Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904/05), wie die Modernisierung soziale Ordnung und Sinnstrukturen transformiert.
Fazit: Die Soziale Frage als Fundament der Soziologie
Die Soziale Frage war nicht nur der Ausgangspunkt, sondern auch ein permanenter Referenzpunkt für die Entwicklung der Soziologie. Sie zwang Politik, Intellegienzia und Wissenschaftler dazu, gesellschaftliche Ungleichheiten und Konflikte zu analysieren und zu verstehen. Dabei begleitete sie die Kulturform der Moderne in jeder ihrer Entwicklungsphasen.
Soziale Arbeit ist Arbeit am Sozialennicht an Körpern
nicht an Psychen
@sms2sms
ARCHIV / Entstehung des Eintrages am 18. Januar 2024



14.09.2024, Bündner Tagblatt


Langsam: Mein Blog ist mein Kartenraum und keine Bühne. Ich weiss wie man publiziert. Das hier ist etwas anderes. d!a!n!k!e | WORK IN PROGRESS reload für aktuellen schreibstand | warum ich nicht publiziere? weil ich es kann. weil es geht. weil ich es für angemessen halte. | This Blog in Englisch | هذه المدونة باللغة العربية | 这个博客是中文的 | Ce blog en français | Questo blog in italiano | Tgi èn ils inimis da la translaziun automatica? — Ils medems che #Wikipedia/#Wikidata han odià sco il diavel l’aua benedida.
Auf Anfrage von Südostschweiz, sind zwei Textversionen zur Publikation von #AdolfCollenberg entstanden. Dieser Eintrag dokumentiert das Making Of und die Publikationen. Das Buch selbst wurde mir vom Verlag Somedia zur Rezension überlassen: “Adolf Collenberg, Die Bündner Parteien auf der Suche nach Identität und Macht (1880–1939) Exkurs: Die Schwarze Lawine, Herausgegeben vom Institut für Kulturforschung Graubünden, Somedia Buchverlag, 2023″

Der zweite Textentwurf wurde in der Südostschweiz so abgedruckt (doku PDF)| Der erste Textentwurf wird in diesem Eintrag (weiter unten) dokumentiert und wurde bei kath.ch so übernommen:

KASTENTEXT
#LavinaNera — Was ist das?
Schon im Mai 1877 gab es eine ‘Letzte Generation’. Die alten, weissen Männer jener Tage bespuckten den Exponenten dieser Szene, einen in München und Heidelberg frisch promovierten Einheimischen, vergebens mit ‘ausnehmend peinlich’: Dr. Caspar Decurtins wurde an der Landsgemeinde in Disentis/Mustér zum Mistral gewählt. Aus der höchsten Position der Exekutive der Cadi/Surselva konnte damit eine Talsperre gegen den Modernismus, der fürchterliche soziale Missstände durch die Streitereien zwischen Liberalismus und Sozialismus hervorbrachte, gebaut werden.
100 Jahre lang bedrohte das Kantonsparlament in Chur die Möglichkeit einer vernichtenden “Schwarzen Lawine”. Schwarz wie die Mönche im abgelegenen Alpenkloster Disentis, schwarz wie die Pfaffen auf der Kanzel und im Beichtstuhl, schwarz wie die Worte der Heiligen Schrift und der ‘Stampa Romontscha’ aus Mustér, die in alle Haushalte des Bündner Oberlandes flatterte und weit über die Kantons- und Staatsgrenzen hinaus in politisch interessierten Familien gelesen werden musste. Wie die Liberalen die Schneemassen zum Schmelzen gebracht haben, erzählt Adolf Collenberg in seiner akribischen Studie: Mit Subventionen und der Förderung von Angeboten von Tourismus.
im Auftrag von @suedostschweiz im Januar 2024
#LavinaNera in,dus,treis (1. Fassung)
Das Institut für Kulturforschung Graubünden reisst mit einer 286-seitigen Studie von Adolf Collenberg rechtzeitig zu den Festivitäten von “600 onns Ligia Grischa” und “500 onns Stadi Liber da las Trais Lias” aktuellste Zeitfragen auf. Seit über 20 Jahren zelebriert sich hemmungslos der globale Paternalismus der Liberalen auf Staatskosten in Davos. Die Erinnerung an “Lavina Nera” überrascht, provoziert und fasziniert: Ein Paradebeispiel für Wissenschaft.
Das Feiern der Grosstaten der Altvorderen löst wehmütiges Gedenken aus: So mutig, hellsichtig, clever waren die damals? Ohne Computer, Google und ChatGPT? Das wirkt. Es geht darum, das ewige Anliegen zu erneuern: Wie zusammen leben, damit es allen und allem etwas besser geht?
Adolf Collenberg verschwendet sein ganzes Leben der minutiösen Dokumentation von Kämpfen um Antworten auf “Die Soziale Frage.” Seine aktuelle Studie nutzt die Zeit von 1880 bis 1939. Die Zeit, in welcher Maschinen über alle Lebensbereiche dampften, bis die Opfer der Modernisierung sich gegenseitig maschinell platt machten. Was für ein Desaster.
Der Krieg zwischen dem alten und dem neuen Glauben, den Konservativen und den Progressiven, wurde rasend überholt. Seit der französischen Revolution tobte der Krieg zwischen Links und Rechts. Zwischen Sozialisten und Liberalen. In einer Sache waren sich die Feinde einig: Sie wollten keinen Paternalismus mehr. Auch keinen Reformierten.
Die Sozialisten forderten Solidarität aus Gründen des eigenen Vorteils. Die Liberalen propagierten Individualismus aus Gründen kollektiver Vorteile. Die Freiheit von Herrschaft durch Pater, Päpste und Könige wirkte Verbindend im gegensätzlich gewählten Weg. Beide kämpften mit offener Gewalt. Als wäre Krieg eine Option.
Die Perversion dieser ideologischen Auseinandersetzung faschierten in Nord und Süd der Nationalsozialismus. Schliesslich kollabierte 1989 die eine Seite der gleichen Münze. Damit auch die Andere. Manche merken es später.
Der Liberale Paternalismus ist explizit: Es gibt globale Probleme. Lösungen sind in der Universität kaufbar. Die heilige Wandlung des Unbestreitbaren wird am regionalen Altar der Urne durch die Gläubigen legitimiert. Sie nennen es direkt Demokratie. Amen.
Die innige Zusammenarbeit zwischen Staat, Universität und Wirtschaft wird “solidarisch” (Marc Walder) mit den bewährten Mitteln Massen leitender Medien distribuiert. Nachhaltigkeit für den grossen Reset garantiert #Agenda2030. Das Argument: “Wir haben allem nichts gewusst”, funktioniert nicht. Schon wieder.
Was aber tut der in der Klosterschule Disentis eingemachte Adolf Collenberg? Lesen. Schreiben. Lesen. Kein Satz ohne Quellenangabe. Keine Aussage ohne Beleg. Collenberg führt exemplarisch vor, wie die Wissenschaft der Moderne Wissen schafft.
Früher ist Wissen vom Himmel gefallen. Der Pater, ganz Gott zugewandt — mit dem Rücken zum Volk stehend — empfängt am Altar die Offenbarungen und massiert diese als guter Hirte seinen Schäfchen ein. Erzählerisch. Gütig. Eben: Paternalistisch. In Predigten, im Beichtstuhl, in Artikeln in der “Gasetta Romonscha” aus Mustér donnert unaufhaltsam der Wille Gottes das Tal hinab.
Cordula Seger und Thomas Barfuss vom Institut für Kulturforschung notieren in ihrem Geleitwort, dass bei dieser klassisch akademischen Arbeitsweise “die Sichtweise von Frauen, ihr Erleben und ihre Wahrnehmung gesellschaftsrelevanter Konsequenzen eines patriarchal auftretenden politischen Handelns, keinen Platz findet.” Professionellen zu unterstellen, sie wüssten nicht was sie tun, wäre unprofessionell.
Collenberg spielt die moderne Erzählung einer Fortschrittsgeschichte unirritiert tuend mit. Erzählt nicht, wie um 1712 eine erste Lavina Nera dokumentiert ist. Erinnert energisch an den Säulenheiligen Caspar Decurtins und seine Mitarbeit an der päpstlichen “Rerum novarum” von 1891, welcher später viele weitere Sozialenzykliken folgten: Das offene Ringen um “Die Soziale Frage” innerhalb der katholischen Machtkirche. Widerspruch ist Zuspruch. Die dritte Lavina Nera rollt.
Stefan M. Seydel ist Unternehmer, Sozialarbeiter und Künstler in Disentis/Mustér.
4059 Zeichen
Adolf Collenberg, Die Bündner Parteien auf der Suche nach Identität und Macht (1880–1939) Exkurs: Die Schwarze Lawine, Herausgegeben vom Institut für Kulturforschung Graubünden, Somedia Buchverlag, 2023
Links:
- 500 Jahre Freistaat Drei Bünde https://500.gr.ch
- 600 Jahre Ligia Grischa: https://ischi2024.ch
- Tweet von Marc Walder: https://twitter.com/marcwalder/status/1241393492397633536
- Institut für Kulturforschung Graubünden: https://kulturforschung.ch/
Adolf Collenberg: https://www.wikidata.org/wiki/Q17195119 | https://kulturforschung.ch/personen/forschende/dr-phil-adolf-collenberg
WORK IN PROGRESS
Zwei Threads, welche #WordPress (aus welchen Gründen auch immer) nicht embedden mag:
- LINK1#Bekenntnisekel (Universität Zürich)
- LINK2 #Detox is Toxic (Italienischsprachiges Schweizer Fernsehen)