#LavinaNera in, dus, treis (Making of und Dokumentation für Texte @suedostschweiz und @kathch | Januar 2024) #KulturEkel

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Auf Anfrage von Südostschweiz, sind zwei Textver­sio­nen zur Pub­lika­tion von #Adolf­Col­len­berg ent­standen. Dieser Ein­trag doku­men­tiert das Mak­ing Of und die Pub­lika­tio­nen. Das Buch selb­st wurde mir vom Ver­lag Some­dia zur Rezen­sion über­lassen: “Adolf Col­len­berg, Die Bünd­ner Parteien auf der Suche nach Iden­tität und Macht (1880–1939) Exkurs: Die Schwarze Law­ine, Her­aus­gegeben vom Insti­tut für Kul­tur­forschung Graubün­den, Some­dia Buchver­lag, 2023

Der zweite Tex­ten­twurf wurde in der Südostschweiz so abge­druckt (doku PDF)| Der erste Tex­ten­twurf wird in diesem Ein­trag (weit­er unten) doku­men­tiert und wurde bei kath.ch so über­nom­men:

KASTENTEXT

#Lav­inaN­era — Was ist das?

Schon im Mai 1877 gab es eine ‘Let­zte Gen­er­a­tion’. Die alten, weis­sen Män­ner jen­er Tage bespuck­ten den Expo­nen­ten dieser Szene, einen in München und Hei­del­berg frisch pro­movierten Ein­heimis­chen, vergebens mit ‘aus­nehmend pein­lich’: Dr. Cas­par Decurtins wurde an der Lands­ge­meinde in Disentis/Mustér zum Mis­tral gewählt. Aus der höch­sten Posi­tion der Exeku­tive der Cadi/Surselva kon­nte damit eine Talsperre gegen den Mod­ernismus, der fürchter­liche soziale Missstände durch die Stre­it­ereien zwis­chen Lib­er­al­is­mus und Sozial­is­mus her­vor­brachte, gebaut wer­den.

100 Jahre lang bedro­hte das Kan­ton­spar­la­ment in Chur die Möglichkeit ein­er ver­nich­t­en­den “Schwarzen Law­ine”. Schwarz wie die Mönche im abgele­ge­nen Alpen­kloster Dis­en­tis, schwarz wie die Pfaf­fen auf der Kanzel und im Beicht­stuhl, schwarz wie die Worte der Heili­gen Schrift und der ‘Stam­pa Romontscha’ aus Mustér, die in alle Haushalte des Bünd­ner Ober­lan­des flat­terte und weit über die Kan­tons- und Staats­gren­zen hin­aus in poli­tisch inter­essierten Fam­i­lien gele­sen wer­den musste. Wie die Lib­eralen die Schneemassen zum Schmelzen gebracht haben, erzählt Adolf Col­len­berg in sein­er akribis­chen Studie: Mit Sub­ven­tio­nen und der Förderung von Ange­boten von Touris­mus.

im Auf­trag von @suedostschweiz im Jan­u­ar 2024

#LavinaNera in,dus,treis (1. Fassung)

Das Insti­tut für Kul­tur­forschung Graubün­den reisst mit ein­er 286-seit­i­gen Studie von Adolf Col­len­berg rechtzeit­ig zu den Fes­tiv­itäten von “600 onns Ligia Grischa” und “500 onns Sta­di Liber da las Trais Lias” aktuell­ste Zeit­fra­gen auf. Seit über 20 Jahren zele­bri­ert sich hem­mungs­los der glob­ale Pater­nal­is­mus der Lib­eralen auf Staatskosten in Davos. Die Erin­nerung an “Lav­ina Nera” über­rascht, provoziert und fasziniert: Ein Parade­beispiel für Wis­senschaft. 

Ste­fan M. Sey­del

Das Feiern der Grosstat­en der Altvorderen löst wehmütiges Gedenken aus: So mutig, hell­sichtig, clever waren die damals? Ohne Com­put­er, Google und Chat­G­PT? Das wirkt. Es geht darum, das ewige Anliegen zu erneuern: Wie zusam­men leben, damit es allen und allem etwas bess­er geht?

Adolf Col­len­berg ver­schwen­det sein ganzes Leben der minu­tiösen Doku­men­ta­tion von Kämpfen um Antworten auf “Die Soziale Frage.” Seine aktuelle Studie nutzt die Zeit von 1880 bis 1939. Die Zeit, in welch­er Maschi­nen über alle Lebens­bere­iche dampften, bis die Opfer der Mod­ernisierung sich gegen­seit­ig maschinell platt macht­en. Was für ein Desaster.

Der Krieg zwis­chen dem alten und dem neuen Glauben, den Kon­ser­v­a­tiv­en und den Pro­gres­siv­en, wurde rasend über­holt. Seit der franzö­sis­chen Rev­o­lu­tion tobte der Krieg zwis­chen Links und Rechts. Zwis­chen Sozial­is­ten und Lib­eralen. In ein­er Sache waren sich die Feinde einig: Sie woll­ten keinen Pater­nal­is­mus mehr. Auch keinen Reformierten.

Die Sozial­is­ten forderten Sol­i­dar­ität aus Grün­den des eige­nen Vorteils. Die Lib­eralen propagierten Indi­vid­u­al­is­mus aus Grün­den kollek­tiv­er Vorteile. Die Frei­heit von Herrschaft durch Pater, Päp­ste und Könige wirk­te Verbindend im gegen­sät­zlich gewählten Weg. Bei­de kämpften mit offen­er Gewalt. Als wäre Krieg eine Option.

Die Per­ver­sion dieser ide­ol­o­gis­chen Auseinan­der­set­zung faschierten in Nord und Süd der Nation­al­sozial­is­mus. Schliesslich kol­la­bierte 1989 die eine Seite der gle­ichen Münze. Damit auch die Andere. Manche merken es später.

Der Lib­erale Pater­nal­is­mus ist expliz­it: Es gibt glob­ale Prob­leme. Lösun­gen sind in der Uni­ver­sität kauf­bar. Die heilige Wand­lung des Unbe­stre­it­baren wird am regionalen Altar der Urne durch die Gläu­bi­gen legit­imiert. Sie nen­nen es direkt Demokratie. Amen.  

Die innige Zusam­me­nar­beit zwis­chen Staat, Uni­ver­sität und Wirtschaft wird “sol­i­darisch” (Marc Walder) mit den bewährten Mit­teln Massen lei­t­en­der Medi­en dis­tribuiert. Nach­haltigkeit für den grossen Reset garantiert #Agenda2030. Das Argu­ment: “Wir haben allem nichts gewusst”, funk­tion­iert nicht. Schon wieder.

Was aber tut der in der Kloster­schule Dis­en­tis eingemachte Adolf Col­len­berg? Lesen. Schreiben. Lesen. Kein Satz ohne Quel­lenangabe. Keine Aus­sage ohne Beleg. Col­len­berg führt exem­plar­isch vor, wie die Wis­senschaft der Mod­erne Wis­sen schafft. 

Früher ist Wis­sen vom Him­mel gefall­en. Der Pater, ganz Gott zuge­wandt — mit dem Rück­en zum Volk ste­hend — empfängt am Altar die Offen­barun­gen und massiert diese als guter Hirte seinen Schäfchen ein. Erzäh­lerisch. Gütig. Eben: Pater­nal­is­tisch. In Predigten, im Beicht­stuhl, in Artikeln in der “Gaset­ta Romon­scha” aus Mustér don­nert unaufhalt­sam der Wille Gottes das Tal hinab.

Cor­du­la Seger und Thomas Bar­fuss vom Insti­tut für Kul­tur­forschung notieren in ihrem Geleit­wort, dass bei dieser klas­sisch akademis­chen Arbeitsweise “die Sichtweise von Frauen, ihr Erleben und ihre Wahrnehmung gesellschaft­srel­e­van­ter Kon­se­quen­zen eines patri­ar­chal auftre­tenden poli­tis­chen Han­delns, keinen Platz find­et.” Pro­fes­sionellen zu unter­stellen, sie wüssten nicht was sie tun, wäre unpro­fes­sionell.

Col­len­berg spielt die mod­erne Erzäh­lung ein­er Fortschritts­geschichte unir­ri­tiert tuend mit. Erzählt nicht, wie um 1712 eine erste Lav­ina Nera doku­men­tiert ist. Erin­nert ener­gisch an den Säu­len­heili­gen Cas­par Decurtins und seine Mitar­beit an der päp­stlichen “Rerum novarum” von 1891, welch­er später viele weit­ere Sozialen­zyk­liken fol­gten: Das offene Rin­gen um “Die Soziale Frage” inner­halb der katholis­chen Machtkirche. Wider­spruch ist Zus­pruch. Die dritte Lav­ina Nera rollt.

Ste­fan M. Sey­del ist Unternehmer, Sozialar­beit­er und Kün­stler in Disentis/Mustér.

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Adolf Col­len­berg, Die Bünd­ner Parteien auf der Suche nach Iden­tität und Macht (1880–1939) Exkurs: Die Schwarze Law­ine, Her­aus­gegeben vom Insti­tut für Kul­tur­forschung Graubün­den, Some­dia Buchver­lag, 2023

Links:

Adolf Col­len­berg: https://www.wikidata.org/wiki/Q17195119 | https://kulturforschung.ch/personen/forschende/dr-phil-adolf-collenberg

WORK IN PROGRESS

Zwei Threads, welche #Word­Press (aus welchen Grün­den auch immer) nicht embed­den mag:

  • LINK1#Beken­nt­nisekel (Uni­ver­sität Zürich)
  • LINK2 #Detox is Tox­ic (Ital­ienis­chsprachiges Schweiz­er Fernse­hen)

Frühere Sammlungen


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